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0723 - Der Teufels-Autor

0723 - Der Teufels-Autor

Titel: 0723 - Der Teufels-Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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könnte. Nun, lieber Mr. Leland, Sie werden sich an unsere Diskussionen in den letzten Wochen erinnern und dabei natürlich an meine abweisende Haltung Ihren Vorschlägen gegenüber. Das hatte seinen Grund. Ich wollte diesen Tag abwarten.«
    Mein Blickwinkel war so günstig, dass ich Gordon Leland sehen konnte. Er saß auf einem Stuhl, lächelte versonnen vor sich hin und sah so aus, als wüsste er Bescheid. Die Beine hatte er übereinander geschlagen, er machte einen lässigen Eindruck.
    »Gestern ging ich in mich und fasste den Entschluss, einfach anzufangen. Ich setzte den Entschluss sofort in die Tat um und schrieb die ersten Seiten zu meinem neuen Buch…«
    Weiter konnte er nicht reden. Beifall, großer Jubel, auch der Verleger sprang auf und lief seinem Autor entgegen. Er schüttelte ihm so heftig die Hand, als wollte er ihm den Arm aus dem Schultergelenk reißen.
    Auch die PR-Tante war völlig aus dem Häuschen. Sie sah sich von Männern der Presse umringt, die ihr einige Fragen stellten. Blitzlichter zuckten, man bannte die beiden Männer für die Ewigkeit, und der Mann, der alles auf Video aufnahm, hatte sich auf einen Hocker gestellt und bewegte dabei seine Kamera.
    Es dauerte etwas, bis sich die Aufregung gelegt hatte. Jetzt hatten die Pressevertreter freie Bahn. Die Fragen prasselten nur so auf den Autor nieder, der ins Schwitzen geriet und sich mit einem Taschentuch über die Stirn wischte.
    »Das kann er alles nicht schaffen«, keuchte Ruby, »das ist doch zu viel und…«
    Er schaffte es auch nicht. Dafür verschaffte er sich das nötige Gehör. Er bat die Reporter um Geduld bis zur nächsten Pressekonferenz im Verlag. An diesem Tag wollte er nur noch wenige Sätze zu seinem Buch sagen.
    »Wie lautet der Titel?«
    »Der steht noch nicht fest.«
    »Wann wird es erscheinen?«
    »Im nächsten Jahr.«
    »Und die Handlung?«
    »Beziehungskiste…«
    Lachen. Keiner wollte es glauben. Man bat Dark, diese Antwort zu präzisieren.
    Er zierte sich etwas und rückte schließlich mit einer mageren Erklärung heraus. »Es geht um eine Frau, um ihren Ehemann und einen alten Fluch aus der Vergangenheit. Eine Triole, wenn Sie so wollen.«
    Man lachte, man fragte weiter, aber Damion Dark blieb hart. Er schüttelte den Kopf, bedankte sich noch einmal, verließ das Podium, wurde wieder bestürmt, doch da griff Bess Fisher ein und schützte ihn vor einem zu großen Gedränge.
    Tief atmete er durch. Jemand reichte ihm ein Glas Wein, das er mit einem Zug leerte.
    Ich sah, wie der Verleger mit dem Oberkellner sprach und dabei auf die Uhr deutete.
    Der Befrackte nickte. Für mich ein Zeichen, dass bald das kalte Büfett zum Sturm freigegeben würde.
    Bill kam zu mir. Sein Grinsen wirkte ein wenig schief. Ruby sah ich nicht mehr. Sie stand mit zwei anderen Frauen zusammen und redete heftig auf sie ein.
    »Nun, Alter?«
    Ich hob die Schultern. »Du kannst sagen, was du willst. Ich fühlte mich trotzdem noch wie ein Fremdkörper.«
    »Macht nichts.«
    »Du nicht?«
    »Ich kenne ja einige Leute hier.« Er deutete dorthin, wo mein Kreuz unter dem Hemd verborgen hing. »Hast du mal wieder eine Botschaft gespürt? Oder war es…?«
    »Nein, nein, es ist geblieben, Bill.«
    »Seltsam«, murmelte er, »sehr seltsam…«
    Ich hob nur die Schultern. Für mich hatte der Abend erst begonnen. Und es würde, davon war ich überzeugt, noch einige Überraschungen geben, die nicht immer so nett und freundlich waren wie die Reden.
    »Hast du dich denn wenigstens amüsiert?«, fragte ich Bill.
    »Ja.« Er nickte. »Was heißt amüsiert? Ich habe wieder einige Connections aufgefrischt. Das muss hin und wieder sein, wenn man im Gespräch bleiben will.«
    »Bist du denn out?«
    »Das nicht. Aber zehn Trümpfe zu haben sind besser als nur fünf.«
    »Stimmt.«
    Ich sah, wie sich Gordon Leland wieder auf den Rednerplatz zu bewegte. Er sprach ins Mikro und bat einige Male um Ruhe. Nahe bei ihm stand Bess Fisher. Sie sah nicht mehr so blass aus. Ihre Wangen hatten sich gerötet, man sah ihr an, dass sie unter Druck stand.
    »Ich weiß, meine lieben Gäste, dass Reden und Trinken hungrig machen. Deshalb will ich Sie nicht zu lange auf die Folter spannen. In genau zehn Minuten wird das kalte Büfett eröffnet. Ich wünsche Ihnen schon jetzt allgemein einen guten Appetit…«
    Diesmal wurde auch geklatscht. Ich für meinen Teil empfand den Beifall sogar als ehrlicher.
    »Hunger habe ich auch«, sagte Bill.
    Ich wollte mit einem ebenfalls antworten, als

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