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0723 - Der Teufels-Autor

0723 - Der Teufels-Autor

Titel: 0723 - Der Teufels-Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kugeln mit Silberlack überstrichen waren. Sie blitzten bei jeder Bewegung. Ebenso wie die dunklen Kirschenaugen.
    Ihr Lächeln forderte mich nahezu auf, mein Feuerzeug aus der Tasche zu holen.
    »O danke«, sagte sie und rauchte einigt Züge. Den Qualm blies sie an mir vorbei.
    »Keine Ursache, Madam.«
    Sie lachte. »Madam ist gut. Ich heiße Ruby Sarrona.« Sie streckte mir die Hand entgegen, die ich drückte.
    »Mein Name ist John Sinclair.«
    »John reicht doch - oder?«
    »Sicher.«
    »Und bei mir Ruby.« Sie drehte sich zur Seite. Ihre Nase war schmal und leicht nach oben gebogen.
    In der Nähe ging Bess Fisher mit hastigen Schritten vorbei. Sie kam mir vor wie eine aufgedrehte Puppe.
    Ruby blies wieder Qualm aus. »Toll, diese Fete, John. Ich bin richtig froh.«
    Das konnte ich nicht gerade behaupten, aber ich wollte den Grund erfahren und fragte danach.
    Ruby drehte sich mir wieder zu. »Sie - Sie haben meinen Namen zuvor noch nie gehört?«
    »Nein.«
    »Ich bin die Leiterin der Dark-Fanclubs.«
    Als ich sie überrascht anschaute, fing sie an zu lächeln. »Ja, das gibt es wirklich.«
    »Glaube ich Ihnen, Ruby. Ich wundere mich nur, dass Sie als Frau auf Horror-Thriller stehen.«
    Sie lachte auf. »Haben Sie eine Ahnung, John, das gibt es wirklich. Sie glauben gar nicht, wie viele weibliche Leser Damion Dark hat. Ich würde auf die Hälfte tippen. Und überhaupt, Sie haben vielleicht ein Weltbild.«
    »Sorry, aber…«
    »Denken Sie an Ihre Bemerkung. Die hörte sich an, als wollten Sie die Frauen in eine bestimmte Schublade packen. Die weiblichen Fans lesen irgendwelche Liebesromane oder historische Schinken, deren Inhalt sich um Frauenschicksale drehte, aber…«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    Sie streichelte meinen Arm. »Ist auch kein Vorwurf. So wie Sie reagieren viele Männer.« Sie drückte die Kippe der Zigarette in einem Aschenbecher aus.
    Dann wurde ihr ein Glas Wein gereicht und sie stieß mit mir an. Sie war eine kleine, schlanke Person, aber in ihr brannte ein gewisses Feuer. Bestimmt konnte sie sehr leidenschaftlich sein.
    »Ihnen gefallen die Geschichten sehr?«
    »Und wie.« Bei der Antwort rollte sie mit den Augen.
    »Was daran so sehr?«
    »Alles. Die Schreibe, die Spannung, die einzelnen Situationen, in die Darks Helden geraten. Das ist schon klasse. Er bringt das richtig rüber, verstehen Sie? Wenn man seine Bücher liest, hat man das Gefühl, dabei zu sein. Da gibt es keine Grenze zwischen dem Leser und dem Autor. Es ist eben alles perfekt.«
    »Ja, das ist möglich.«
    »Wieso möglich? Kennen Sie denn keinen Roman von ihm?«
    »Noch nicht.«
    Sie schaute mich an, als wollte sie mich fressen, ging einen Schritt zurück, sagte aber nichts, denn meine Antwort hatte ihr die Sprache verschlagen.
    »Sie können mir ja einen empfehlen. Ich habe mir fest vorgenommen, ihn zu lesen.«
    Da hatte ich gewonnen. Sie fühlte sich jetzt als Missionarin. Eifer leuchtete in ihren Augen. »Einen?«, fragte sie. »Um Himmels willen, Sie müssen alle lesen!«
    »Später, später, meine Liebe. Ich habe erfahren, dass es einen gibt, der besonders hervorsticht.«
    Sie schnippte mit den Fingern. »Da meinen Sie sicherlich den Roman ›Die Hölle in mir‹?«
    »Stimmt, das ist er.«
    Rubys Augen nahmen einen schwärmerischen Glanz an. Sie trat wieder dicht an mich heran und umfasste meinen Arm. »Jaaaa - das ist natürlich ein Hammer, ein absoluter Horror-Thriller, wobei die Psychologie nicht zu kurz kommt.«
    »Inwiefern?«
    »Nun ja, ich will nicht zu viel verraten…«
    »Ein wenig schon.«
    »Gut.« Sie trank noch einen Schluck Wein. Mit der anderen Hand wedelte sie. »Diese Geschichte ist der komplette Wahnsinn, das ist Spannung, wie sie im Buche steht. Das ist der Horror in der Seele, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »So ungefähr.«
    Sie schaute mich skeptisch an, und ich musste lachen. »Keine Sorge, ich werde es begreifen, auch wenn mir diese reinen Seelentrips eigentlich fremd sind.«
    »Nun ja, das ist…«
    Ich lachte sie weiterhin an. »Sie kennen ja die Männer, Ruby. Die sehen das oft etwas anders.«
    »Leider.« Sie räusperte sich. »Davon einmal abgesehen, John, glauben Sie denn daran?«
    »Woran?«
    »An die Unauslotbarkeit der Seele. An diese Dinge, die tief in einem Menschenstecken, die man noch nicht erfasst hat. Die Rätsel aufgeben, Fachleuten als auch Laien…«
    »Das schon…«
    Ruby Sarrona war begeistert. »Dann sind Darks Romane das Richtige für Sie. Da tun sich Welten

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