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0725 - Der Satan von Sachsen

0725 - Der Satan von Sachsen

Titel: 0725 - Der Satan von Sachsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lauernd.
    Er lachte gegen die Scheibe. »Nein bestimmt nicht. Ich bin der Meister, das weißt du doch.«
    Ihre Antwort erfolgte spontan. »Das weiß ich, Rico, deshalb vertraue ich dir auch.«
    Er drehte sich um und schaute sie an. Rico sah das Fieber in ihren Augen, die irre Gier nach dem Blut. Sie stand unter »Dampf«. Innerlich lächelte er, denn er hatte sie heiß gemacht. Nicht grundlos hatte er ihr Blut getrunken. Alles hatte so kommen müssen, denn wenn sie einmal rasend war, kannte sie keine Rücksicht. Dann war sie der große Trumpf in seiner schwarzmagischen Rechnung.
    Der Raum war groß, kalt und leer. Eine Welt für sich. Früher hatten hier einmal die langen Tischreihen mit den Stühlen davor gestanden. Hier waren die Stasi-Leute geschult worden, aber das lag jetzt einige Zeit zurück.
    Düsternis erfüllte den Raum. Sie war ideal für die Blutsauger, zudem durchmischt von einer winterlichen Kälte, die jedoch keiner von ihnen spürte. Derartige Gefühle kannten Vampire nicht. Für sie zählte einzig und allein die Jagd nach dem Blut.
    »Willst du nach unten?«
    »Nein, nicht in die Gruft.«
    »Aber dort ist es…«
    »Ich will sehen. Ich will sie sehen. Ich will erleben, wenn sie kommen. Ich will erkennen können, wenn sie in die Falle laufen. Ich will zu ihnen und meine Zähne in einen Hals bohren. Das genau ist es, was ich will.«
    »Ja, das sollst du.«
    Helga ging einen Schritt zurück. Den Mund hielt sie offen, die beiden. Hauer waren sichtbar. Sie bewegte die Augenwimpern, sie schüttelte den Kopf. »Ich kann daran nicht glauben, ich…«
    Plötzlich zuckte der Schwarze zusammen. Er ging für einen Moment in die Knie, preßte beide Hände auf den Magen und schwankte leicht. Ein böse klingendes Geräusch drang aus seinem Mund. Es hatte etwas Tierisches an sich.
    »Was ist denn?« Helgas Stimme klang erschreckt. So hatte sie Rico noch nie erlebt. Sie mußte erkennen, daß er auch irgendwo schwach und verletzbar war.
    Sie wollte ihm helfen, er schüttelte wild den Kopf, konnte sich wieder fangen, taumelte einige Schritte und starrte zu Boden. »Sie sind da«, sagte er mit schwerer Stimme.
    Spannung erfaßte die Blutsaugerin. »Und weiter?«
    »Die erste Falle…«
    »Was ist mit ihr?«
    »Sie hat nicht… sie hat- nicht geklappt!«
    Helga Stoßflug blieb stehen. Auf dem Steinboden schien sie festgeklemmt zu sein. Die Haut wurde noch bleicher, und sie erinnerte an einen Engel aus Marmor.
    Rico schüttelte den Kopf. Durch seine Gestalt ging ein Ruck. »Sie sind beide vernichtet worden.«
    Mehr sagte er nicht, drehte sich scharf um und trat an ein bestimmtes Fenster, dessen Lage ideal war, so daß er den Burghof zum großen Teil überschauen konnte.
    Helga Stoßflug merkte zum erstenmal, daß mit diesen beiden Eindringlingen nicht zu spaßen war.
    Sie kannte die Burgwächter. Sie wußte auch, wie sehr Rico mit all seinen Dienern verwachsen war.
    Die Blutsauger bildeten eine Gemeinschaft. Sie kamen zusammen, sie waren einfach eine Clique, die nichts trennen konnte, bis eben auf die Vernichtung oder den Tod.
    Helga Stoßflug wußte, wie schwer Rico litt. Sie sprach ihn auch nicht an, stellte sich jedoch neben ihn, um ebenfalls über den Burghof schauen zu können.
    Es wäre einfach falsch gewesen, jetzt zu sprechen. Die Stille war jetzt wichtiger, und in dieser ungewöhnlichen Ruhe kam ihr der Blutsauger vor wie ein kaltes Standbild.
    Sie ließ ihn auch in Ruhe, ärgerte sich aber zum erstenmal über die Dunkelheit und auch über die von ihr produzierten Schatten, die eine Sicht so gut wie unmöglich machten.
    Zum Glück stand der Mond am Himmel. In seinem fahlen Schein war wenigstens etwas zu erkennen.
    Auch die Bewegung.
    Nicht am Haupttor, sie hatten die beiden ja bewußt an den kleinen Eingang gelockt. Dort öffnete sich auch das Loch in der Burgmauer, und zwei Gestalten krochen hervor.
    Auch Rico hatte sie gesehen. Er hob einen Arm an und wies mit dem Finger an dem Transporter vorbei. »Da sind sie. Ja, sie sind angekommen, sie tun das, was wir wollen.«
    Helga gab keine Antwort. Dafür spürte sie das Blut in ihren Adern kreisen. Es rauschte in ihrem Kopf, es drückte und hämmerte hinter den Schläfen. Es war einfach die Erregung, der dem Gedanken folgte, daß sich dort zwei potentielle Opfer bewegten. Das war Blut, das war Saft, das war Nahrung.
    »Wenn sie kämmen«, flüsterte die Wiedergängerin mit rauher Stimme. »Also wenn sie kommen, dann mache ich sie fertig, verstehst du? Dann werde ich

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