Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0725 - Der Satan von Sachsen

0725 - Der Satan von Sachsen

Titel: 0725 - Der Satan von Sachsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sie anfallen, meine Zähne in ihren Hals hineinschlagen und sie leersaugen. Ich schwöre dir, daß…«
    »Keine Sorge, meine Liebe, sie werden so schnell nicht kommen. Du mußt dich gedulden.«
    »Warum nicht?«
    »Weil sie einen anderen Weg gehen, weil sie vorsichtig sind und glauben, besser zu sein.«
    »Das sind wir doch.«
    Er nickte. »Wir haben die Fallen aufgestellt. Wo immer sie auch hingehen, sie werden sich wundern.«
    In den folgenden Sekunden wurde zwischen ihnen nicht mehr gesprochen, sondern nur geschaut.
    Beide freuten sich gemeinsam darauf, daß die Eindringlinge den Wehrgang nahmen.
    Helga preßte ihr leichenblasses Gesicht gegen die Scheibe, wo es sich verformte. Es sah aus wie eine helle Masse Gummi, die plattgedrückt worden war.
    Rico zog sie zurück. »Reiß dich zusammen!« fuhr er sie an. »Du wirst dein Blut noch bekommen!«
    »Wenn sie fallen, wenn sie auf dem Burghof liegen, dann werde ich mich auf sie stürzen und ihr warmes Blut genießen…«
    »Denk an Karl Horch!«
    »Ist er oben?«
    »Ja, er bewacht den Wehrgang. Sie werden auch ihm in die Arme laufen. Vielleicht hast du Pech gehabt.«
    Helga Stoßflug bewegte wild ihren Kopf. »Nein!« kreischte sie. »Ich will das Blut.« Sie war wie von Sinnen. »Ich will es haben, verdammt noch mal. Ich brauche es einfach, verstehst du das denn nicht? Ich trockne sonst aus, verflucht.«
    »So schnell nicht!«
    Sie taumelte zurück. Auch die letzten Worte ihres Herrn und Meisters waren kein Trost für sie gewesen. Wie ein kleines Kind schluchzte sie auf und hatte ihre beiden Handflächen gegen die Wand geschlagen. Sie war einfach zu unbeherrscht, im Gegensatz zu Rico, der alles viel gelassener sah. Er wartete ab.
    Noch tat sich nichts.
    Die beiden Eindringlinge befanden sich auf dem Wehrgang. Sie würden vorsichtig sein, weil sie einmal schon gewarnt waren. Sie würden mit Fallen rechnen, doch würden sie auch hineintappen?
    Die Bohle war lose. Wenn sie Druck bekam, würde sie auch andere noch mit in die Tiefe reißen und ein Loch entstehen lassen, durch das die Körper bis hinab in den Burghof fielen.
    Darauf wartete er.
    Im Gegensatz zu Helga. Sie stand dicht vor der Wand und hatte ihre Stirn gegen das Mauerwerk gepreßt. Deshalb konnte auch sie nicht den Schatten sehen, der sich oben vom Rand der Burgmauer gelöst hatte und in die Tiefe segelte.
    Rico aber schrak zusammen. In seinen Augen blitzte es plötzlich auf. Ein kaltes Lächeln umspielte die Lippen. Er rechnete damit, daß der Körper aufschlug und…
    Nein, es war kein Körper. Er hatte sich einfach geirrt. Der Gegenstand war kleiner, viel kleiner.
    Eine Bohle…
    Sie waren auch dieser Falle entwischt, was dem einsamen Zuschauer gar nicht gefiel.
    Helga mußte etwas bemerkt haben. Sie kam auf den stummen Beobachter zu und stellte sich wieder neben ihn. »Es ist etwas gewesen, nicht? Ich habe es gespürt…«
    »Ja.«
    »Und was?«
    Er wollte ihr die Wahrheit sagen, dazu kam es nicht mehr, denn beide hörten den Klang des Schusses. Für einen Moment hatten sie Hoffnung. Die wurde spätestens dann zerstört, als sie die Gestalt vom Wehrgang her zu Boden flattern sahen. Sie sah aus wie ein Tuch, das sich bewegte und sich noch im Fall auflöste.
    Es war Karl Horch, einer der ihren. Er hatte den Wehrgang zum Turm hin absichern sollen.
    »Die zweite Falle hat nicht geklappt«, flüsterte Helga. »Verflucht, sie hat nicht geklappt. Es ist alles zu spät, es ist alles vorbei. Ich habe keine Chance mehr…«
    Rico schwieg.
    Zum erstenmal geriet er richtig ins Grübeln. Nicht daß er schon aufgegeben hätte, doch er war realistisch genug, um einzusehen, daß hier etwas anderes ablief als normal. Diese beiden Eindringlinge waren mit allen Wassern gewaschen, und sie hatten zudem Erfahrung darin, was das Vernichten von Vampiren anging.
    Jetzt dachte er wieder an Helgas Worte. Sie hatten davon gesprochen, daß der Tod an ihrem Fahrzeug vorbeigehuscht war. Und tödlich waren die beiden auch.
    Er drehte sich um.
    Das erschreckte Gesicht seiner Helferin starrte ihn an. Übergroß waren die Augen geworden. Selbst die bleichen Lippen zitterten vor Furcht. Sie streckte ihm eine Hand entgegen, als wollte sie bei Rico die nötige Sicherheit suchen.
    Der Schwarze aber ging an ihr vorbei…
    Mit schnellen Schritten bewegte er sich auf die Tür zu, weil er den Raum verlassen wollte.
    Sie rief etwas hinter ihm her, doch Rico kümmerte sich nicht um den Schrei.
    Erst außerhalb des Raumes und in einem sehr

Weitere Kostenlose Bücher