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0729 - Die Bestien von Las Vegas

0729 - Die Bestien von Las Vegas

Titel: 0729 - Die Bestien von Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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Schlüsse ziehen.
    »So, so«, sagte er deshalb nur, gleichfalls lächelnd.
    Strongtree nickte mit nachdenklicher Miene. »Lediglich die Antwort auf eine Frage bezüglich Ihrer Person konnte ich in all der Zeit nicht eruieren…«
    »Es wäre mir eine Freude und Ehre, Ihre Wissenslücke zu füllen, lieber Doktor - schießen Sie los.«
    »Zamorra…«, sagte Strongtree sinnierend. »Ist das nun Ihr Vor- oder Ihr Nachname?«
    ***
    »Honey, ich bin zu Hause!«, rief Walt Holladay wie immer, wenn er von der Arbeit heimkam, und ließ die Verbindungstür zur Garage hinter sich zuklappen.
    Amy, seine Frau, schob in der Küche eine Glaspfanne in den Ofen. Auf dem Weg zum Kühlschrank gab Walt ihr einen Kuss und einen Klaps auf den Po, der ihn auch nach 15 Ehejahren noch entzückte, und kommentierte den würzigen Duft in der Luft mit: »Mmh-hmm, riecht lecker. Barbecue Ribs?«
    »So ist es. Viertelstündchen noch, dann sind sie fertig.«
    »Perfektes Timing, Honey. Reicht gerade fürs erste Feierabendbierchen.«
    Walt griff sich eine Flasche Coors aus dem Eisschrank und schlenderte in den Family Room. Auf dem Großbildfernseher liefen die lokalen 6-Uhr-Nachrichten von Channel 3.
    Stöhnend und das Gesicht zu einer Grimasse verzogen ließ sich Walt Holladay in seinen alten und ungeheuer bequemen Lehnsessel sinken.
    Amy nahm mit einem Glas Eistee auf der Couch Platz, warf ihrem Mann einen besorgten Blick zu und fragte: »Alles in Ordnung mit dir, Schatz?«
    Er winkte ab. »Ich bin okay.«
    Sie ließ sich nicht abwimmeln. »Dein Rücken wieder? Sehr schlimm?«
    »Ach, wir mussten heute noch so ein irre schweres Teil in die neue Realms of the Egyptian Gods -Ausstellung schleppen. Daran hätten sich locker vier Mann ’nen Bruch heben können -und wir waren nur zu zweit, Joey Silverman und ich.«
    Er grinste, kläglich allerdings. Tatsächlich hatte er das Gefühl, sein Rücken wäre mittendurch gebrochen, falsch wieder zusammengesetzt und obendrein noch mit rostigen Schrauben fixiert worden.
    »Geh doch endlich mal zum Arzt, Walt.« Wenn Amy ihn beim Namen und nicht »Schatz«, oder »Liebling«, nannte, wurde es ernst, dann brach ihr Mutterinstinkt durch. »Seit wie vielen Jahren hast du es jetzt schon im Rücken? Zwei oder drei? Du lässt das so lange schleifen, bis du gar nicht mehr kannst.«
    »Was soll ich denn beim Arzt, Honey?« Walt versuchte es auf die pragmatische Tour. »Der sagt mir doch nur, dass ich mir einen anderen Job suchen soll. Und wie sollte ich den finden, in diesen Zeiten, wo's überall nur Kündigungen hagelt?«
    »Irgendwas findet sich immer, wenn man nur richtig sucht«, hielt Amy dagegen.
    »Ich bräuchte aber nicht irgendeinen Job, sondern einen, bei dem ich mindestens so viel verdiene wie jetzt - sonst könnten wir uns auch gleich nach einem Käufer für dieses Haus umschauen.«
    Darauf erwiderte Amy Holladay nichts. Sie wusste, dass ihr Mann im Grunde Recht hatte, und sie konnte seinen Argumenten nichts entgegensetzen außer ihre Sorge um ihn und seine Gesundheit. Und er stellte eben das, seine Gesundheit, zurück, wenn es um das Stückchen Wohlstand ging, das sie sich im Laufe der Jahre geschaffen hatten.
    Dazu kam, dass er seine Arbeit mochte, trotz aller Plackerei, die sie manchmal bedeutete, vor allem, wenn er gelegentlich Doppelschichten schob. Dennoch, der Job im Wartungsteam des Luxor war abwechslungsreich und für ihn als passionierten Heimwerker und Hobbybastler wie geschaffen. Sie kümmerten sich im Hotel und Casino um Reparaturen aller Art; vom tropfenden Wasserhahn bis hin zur Pflege des Limousinenfuhrparks, und packten überall dort an, wo starke Hände gebraucht wurden. Wie heute zum Beispiel, als Joey Silverman und er diese elend schwere Statue von der Lieferrampe ins Museum geschafft hatten. Nach Feierabend fühlte sich Walt Holladay zwar manchmal wie erschlagen, aber er hatte immer auch das gute Gefühl, wirklich gearbeitet zu haben. Den ganzen Tag beispielsweise an einem Schreibtisch zuzubringen, das wäre für ihn die reine Hölle gewesen.
    Nein, er tat wirklich von Herzen gern, was er tat, und er lebte gern, wie sie lebten: eigenes Haus, geschmackvoll eingerichtet, Swimmingpool, zwei Autos, Wohnmobil, ein kleines Grundstück droben in den Bergen, wo er in den nächsten Jahren ein Blockhaus bauen würde.
    Zum vollkommenen Glück fehlte ihm nur ein Sohn. Aber der liebe Gott hatte ihnen keine Kinder schenken wollen, und die Wege, um dieses Problem zu umgehen, waren Walt und seiner

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