Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
073 - Dämonenrache

073 - Dämonenrache

Titel: 073 - Dämonenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank deLorca
Vom Netzwerk:
einfallen lassen, wenn Sie ihren Willen durchsetzen wollen! Aber bei mir sind Sie an den Falschen geraten, junger Mann. Verschwinden Sie endlich, oder ich hole die Polizei!«
    »Genau das verlange ich von Ihnen. Rufen Sie sofort an! Kommissar Breton!«
    »Sie haben wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank? Wenn ich ganz ehrlich bin: Ich halte Sie eher für einen Industriespion. Und deshalb werden Sie jetzt auch brav bei mir bleiben.«
    »Einen Dreck werde ich!«, entfuhr es Roland. Höflichkeit war hier nicht mehr angebracht. Er glaubte in dem dunklen Schatten Leon Dumarche erkannt zu haben. Es konnte um Sekunden gehen.
    Noch bevor der Pförtner auf die Beleidigung reagieren konnte, hatte Roland über die niedere Sperre gesetzt und stand auf der anderen Seite.
    »Halt! Oder ich schieße!«, brüllte der Pförtner auf. In seiner Hand hielt er einen Revolver.
    Roland zweifelte nicht daran, dass er damit umgehen konnte. Der Sicherungsflügel schnappte herum.
    »Hände hoch!«, befahl der Pförtner.
    In seinen Augen glitzerte die Aufregung, ja, sogar ein Abglanz der Freude.
    Endlich einmal durfte er sich bewähren, durfte seinen Vorgesetzten zeigen, dass auch ein bespöttelter und gehänselter Kriegskrüppel noch etwas zu leisten imstande war. So eine Chance kam so schnell nicht wieder.
    »Kommen Sie herein!«, sagte der Pförtner mit vibrierender Stimme. »Und behalten Sie die Hände immer schön oben!«
    Roland blieb keine andere Wahl, als dem Befehl des Mannes zu folgen. Er hatte das stärkere Argument in der Faust.
    In der Zwischenzeit wurde Marcel Aymé womöglich das Opfer eines Mörders. Sekunden verrannen nutzlos.
    Der junge Anwalt ging in das Häuschen. Der Pförtner hatte mit dem Fuß die Tür aufgestoßen.
    »Hier ist das Telefon. Jetzt dürfen Sie die Polizei anrufen. Aber versuchen Sie keine Tricks. Die Waffe ist geladen.«
    Roland blieb neben dem Telefon stehen. Es war ein schwarzer Apparat. Das Kabel führte lose zur Wand. Auf dem Boden bildete es schwarze Schlingen. Ein Fuß stand in einer dieser Schlingen.
    »Ist ja schon gut«, sagte Roland scheinbar resignierend.
    Gleichzeitig packte er mit beiden Händen den Apparat, zog heftig daran, ließ sich mit ihm zurückfallen.
    Donnernd löste sich ein Schuss. Verputz rieselte von der Decke.
    Roland war schon wieder hoch. Er trat mit dem Fuß gegen das Handgelenk des Pförtners.
    Der Mann tat ihm trotz seiner oder gerade wegen seiner Dummheit leid. Aber darauf durfte er jetzt keine Rücksicht mehr nehmen.
    Der Revolver entfiel den kraftlos gewordenen Fingern. Der Mann winselte kläglich auf.
    »Haben Sie es noch nicht kapiert, Sie Trottel?«, schrie Roland. »Rufen Sie die Polizei. Es geht um Sekunden!«
    Dann stürzte Roland herum und lief wieder aus dem Häuschen.
    Die Labors standen linker Hand, noch vor den Fabrikhallen, wo die Säuren und andere Chemikalien in Ballons und Fässer abgefüllt wurden. Auf dem ganzen sichtbaren Gelände war nur mehr ein Fenster erleuchtet.
    Roland Copernic hetzte darauf zu.
    Der Eingang an der Stirnseite des niederen Gebäudes war offen. Dunkel und Unheil verkündend gähnte die Öffnung.
    Der Pförtner hatte sich wieder erholt.
    Ein Mündungsfeuer blitzte auf, ein Schuss peitschte durch die Nacht.
    Die Kugel klatschte irgendwo zwischen der Laborbaracke und dem Eingang in den Kies.
    Dann hatte Roland die Baracke erreicht.
    Weiter vorn stand eine Tür offen, eine weitere wurde im selben Augenblick zugeschlagen.
    Roland rannte durch den engen Gang auf die offene Tür zu.
    Ein Labor.
    Ein Kampf hatte hier stattgefunden. Auf dem glatten Boden, unübersehbar, Blutspritzer.
    Ihre Spur führte auf die zweite Tür im Raum zu. Sie ging zu den Fertigungshallen hinaus, zur Säureküche der Fabrik.
    Teilweise war die Blutspur verwischt. Dumarche hatte den Sprecher der Geschworenen hinter sich hergeschleift wie Steinzeitmenschen ihre Jagdbeute.
    Roland riss die Tür in aller Hast auf und...
    Er erstarrte vor Grauen und Entsetzen!
    Die Halle mit den Säurebottichen war taghell erleuchtet.
    Dumarche stand vor einem Keramikkessel. Mit großen Lettern stand darauf geschrieben:
    VORSICHT – SALPETERSÄURE#
    Und Dumarche hielt einen Menschen umklammert. Einen Mann, dessen Gesicht blutverschmiert war. Er wimmerte in höchster Not, versuchte sich aus Dumarches Griff zu befreien, aber es nutzte ihm nichts. Er war zu geschwächt, und der Untote schien über unmenschliche Kräfte zu verfügen.
    Der Mann in seinen Armen musste Marcel Aymé sein. Doch

Weitere Kostenlose Bücher