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073 - Dämonenrache

073 - Dämonenrache

Titel: 073 - Dämonenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank deLorca
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er war kaum noch wiederzuerkennen. Sein blutverschmiertes Gesicht war vor Schmerz, Angst und Entsetzen zu einer Maske des Grauens verzerrt.
    »Nein!«, schrie Roland, als er sah, wie Dumarche den hilflosen Mann mit einer Leichtigkeit emporhob, als wäre Aymé nur eine Stoffpuppe. Weit hielt der Untote den zappelnden Körper mit ausgestreckten Armen über seinen Kopf.
    Noch einmal schrie Aymé laut auf – dann schleuderte ihn Dumarche im hohen Bogen in den Kessel.
    Die Säure spritzte auf, man hörte Aymés gellendes, sich überschlagendes Schreien und Kreischen, das aber bald übertönt wurde von dem lauten Zischen und Brodeln der Säure.
    Aber der Ärmste musste noch leben, schlug mit den Armen wild um sich und strampeln mit den Beinen, während die Säure seinen Körper zerfraß, denn noch immer spritzte Säure über den Rand des Kessels.
    Einige Spritzer trafen auch auf das Hemd des Hingerichteten. Sofort fraßen sich große Löcher in den Stoff und in das Fleisch.
    Rippen bleckten weiß an der offenen Brust, zischten schäumend auf.
    Doch dann hörte das Zischen auf. Das Fleisch schloss sich wieder, weiße Haut spannte sich, wo eben noch Wunden gewesen waren. Nur das Hemd blieb beschädigt.
    Aus dem Kessel stiegen Dampfschwaden. Es brodelte und gischtete. Ein fürchterlicher Gestank breitete sich aus, als der Körper des Chemikers in der Säure verging. Seine Schreie waren nicht mehr zu hören.
    Salpetersäure löst alles auf...
    Das Gelächter Dumarches dröhnte grölend auf, drang überlaut, durch die Wände der Halle vervielfacht, an Rolands Ohr.
    Mit tapsenden Schritten näherte sich der Mörder, Dumarches Lachen hörte abrupt auf. »Junger Freund«, sagte er drohend, »du hättest nicht hierher kommen sollen. Es gefällt mir auch gar nicht, dass du heute Nachmittag bei Leloc warst. Was hast du bei ihm gemacht?«
    »Wenn Sie schon wissen, dass ich dort war, dann sollten Sie auch wissen, was ich dort wollte«, entgegnete Roland. »Ich habe mich nach den Toten Brüdern erkundigt. Ich habe erfahren, dass Sie einmal Mitglied dieser Sekte waren. Leloc sagte mir auch, dass Sie kein lebendes Wesen mehr sind. Sie wollten zu einem Dämon werden, und Sie haben es erreicht.«
    Dumarche grinste. »Leloc hat dir keine Lügen aufgetischt, kleiner Mensch. Ich werde Angst und Schrecken verbreiten. Die Menschen werden mich fürchten. Du kannst mich nicht aufhalten, kleiner Mensch. Niemand kann mich aufhalten. Mit Leloc werde ich auch noch fertig. Er wird keine Schwierigkeiten mehr machen. Aber jetzt reicht es, dass du ein wenig Spion gespielt hast, kleiner Mensch. Eigentlich musste ich böse mit dir sein. Doch ich erinnere mich noch, dass ich versprochen habe, dir das Leben zu schenken. Ich will Gnade vor Recht ergehen lassen und mich an dieses Wort halten. Nur dieses eine Mal noch. Wenn ich dich wiedersehe, werde ich dich töten. Suche nie mehr meine Nähe. Wir sind quitt.«
    Dann ging Dumarche auf den jungen Anwalt zu.
    Roland riss in der Erwartung eines Schlages seine Unterarme als Deckung hoch. Doch der Untote fegte seine Arme weg, als wären es Strohhalme.
    Ein mörderischer Hieb traf Roland an der Schulter, katapultierte ihn auf einen weiteren Behälter zu.
    Sein Kopf schlug dröhnend gegen eine Wanne.
    Dann schwanden ihm die Sinne...
    ***
    »Das ist er, Monsieur Commissaire!«
    Das waren die ersten Worte, die Roland wieder bewusst in sich aufnahm. Sein Kopf fühlte sich an, als wäre er auf das Doppelte seines Durchmessers angewachsen.
    »Nehmen Sie diesen Verbrecher fest! Er hat mich überfallen. Er wollte das Werk in die Luft sprengen!«
    Breton kniete sich neben dem Anwalt nieder. »Geht’s wieder?«
    »Nur mein Kopf fühlt sich an, als würden neuerdings Termiten darinnen hausen.«
    »Er war hier?«
    Roland stützte sich auf den Ellenbogen und versuchte hochzukommen. Breton half ihm dabei.
    »Warum nehmen Sie dieses Subjekt nicht fest?«, kreischte der Pförtner. Er fuchtelte wild mit seinem einen Arm. In der Faust hielt er wieder seinen Revolver.
    »Stecken Sie endlich dieses verdammte Ding weg!«, wurde er von Breton angeherrscht. »Das hier ist Rechtsanwalt Roland Copernic, Sie Trottel! Wenn Sie nicht so stumpfsinnig reagiert hätten, Monsieur Copernic hätte womöglich einen Mord verhindern können!«
    »Einen Mord?« Der Pförtner schluckte.
    »Er war doch hier?«, vergewisserte sich Breton nochmals. »Ich habe die Blutspuren gesehen.«
    »Sie enden am Bottich mit der Salpetersäure«, sagte der junge Anwalt

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