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073 - Dämonenrache

073 - Dämonenrache

Titel: 073 - Dämonenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank deLorca
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mit schmerzverzerrter Stimme. »Er hat ihn hineingeworfen.«
    »Dann können wir uns ein Begräbnis sparen«, sagte Breton trocken. »Wieso hat er Ihnen nichts getan?«
    »Weiß ich nicht. Er sagte etwas von verschonen oder ähnlich. Weil ich ihn verteidigt habe. Haben Sie die übrigen Geschworenen angerufen?«
    »Ich habe nicht mal die Hälfte von ihnen erreicht. Einer hat mich gefragt, ob ich noch recht bei Sinnen wäre. Glauben Sie, dass in dieser Nacht noch mehr passiert?«
    »Vermutlich. Sie sollten die Leute noch einmal anrufen und ihnen sagen, was hier passiert ist.«
    »Wenn ich das überhaupt wüsste!«
    »Brauchen Sie mich noch, Monsieur Commissaire?«, fragte der Pförtner, jetzt ganz klein geworden. Er hatte es von Kindesbeinen an gelernt, dass man vor der Obrigkeit zu kuschen hatte.
    »Gehen Sie zurück auf Ihren Platz, und erklären Sie den Beamten, die noch kommen werden, den Weg.«
    »Oui, Monsieur. Mache ich, Monsieur.«
    Roland fasste sich an den schmerzen den Schädel. »Was jetzt?«
    »Bisher haben immer Sie den Alleswisser gespielt. Mir ist dieser Fall schon längst über den Kopf gewachsen.«
    »Versuchen wir gemeinsam, die anderen Geschworenen zu überreden, dass sie zur Vernunft kommen und aus der Stadt verschwinden.«
    »Hm«, machte Breton, »hier habe ich ohnehin nichts mehr verloren. Den Rest kann die Spurensicherung übernehmen.«
    »Sie haben Dumarche doch festgenommen«, sagte Roland Copernic. »Können Sie mir Einzelheiten darüber erzählen?«
    »Ich kann mir zwar nicht denken, was das mit der ganzen Sache zu tun haben soll, aber ich kann es Ihnen ja sagen, während wir zum Wagen gehen. Wie Sie wissen, wurden die fünf Morde schnell hintereinander begangen. Zuerst glaubten wir, es handele sich um die Taten eines Wahnsinnigen. Doch dann wurde uns klar, dass mit System vorgegangen wurde. Dumarche hatte seine Opfer jeweils genau drei Tage vorher besucht, mit ihnen geschlafen und versprochen, in drei Tagen wiederzukommen. Wir wissen das von verschiedenen Aussagen der Kolleginnen her. Mir ist aufgefallen, dass alle fünf Ermordeten von demselben großzügigen Freier gesprochen hatten.«
    Sie hatten den Wagen erreicht.
    »Haben Sie Ihre Karre auch hier?«, fragte Breton.
    »Etwas weiter unten an der Straße.«
    »Lassen Sie sie stehen. Sie kommen mit mir.«
    Die Scheiben waren innen beschlagen. Breton wischte mit dem Ärmel darüber.
    Unversehens sprach er weiter, wo er aufgehört hatte, während der Wagen, eine schwarze Citroën-Limousine, anrollte.
    »Natürlich fiel uns sofort auf, dass alle fünf Ermordeten vom selben Mann besucht worden waren. Frappant war auch immer der gleiche Zeitabstand. Wir hatten erstklassige Beschreibungen von dem mutmaßlichen Täter. Sie können sich gar nicht vorstellen, welch fantastisches Gedächtnis manche dieser Damen hat. Von Dumarche hatten wir Fotos in der Kartei. Er wurde von sieben Personen wiedererkannt. Der Rest war ein Kinderspiel.«
    »Aber er hatte doch keinen festen Wohnsitz?«
    »Hatte er nicht. Aber wir fanden im Laufe der Ermittlungen heraus, wo er verkehrte. Er saß im Petite Cherie, als wir ihn festnahmen. Ich war dabei. Bei einem Mörder seines Kalibers hatte ich erwartet, er würde sich bis zum Letzten wehren. Ich rechnete sogar damit, dass er wild um sich schießen würde. Schließlich hatte er nichts mehr zu verlieren. Die Guillotine war ihm so gut wie sicher. Aber er grinste nur. ›Kommen Sie jetzt erst?‹ hat er gefragt und ist anstandslos mitgegangen. Verdammt noch mal, aber ich wurde den Eindruck nicht los, als hätte er sich bei seiner Festnahme köstlich amüsiert.«
    Roland Copernic starrte auf das beleuchtete Armaturenbrett, als stünde dort die Lösung seiner Probleme geschrieben. »Das habe ich mir fast gedacht.«
    »Was Sie sich immer denken.«
    »Was halten Sie von der Theorie, dass Dumarche hingerichtet werden wollte?«
    »Es bleibt mir doch kaum etwas anderes übrig, als mich dieser Meinung anzuschließen. Schließlich war ich auch beim Prozess. Ich sah ja, dass Sie Ihren Klienten schon fast über den Berg hatten. Dumarche hat sein Todesurteil ja geradezu erbettelt.«
    »Wenn Sie A sagen, dann sagen Sie jetzt auch B! Ich glaube, dass Dumarche von einigen Dingen sehr viel mehr Ahnung hatte, als wir alle zusammen.«
    »Von welchen Dingen sprechen Sie?«
    »Von okkulten Dingen. Magie, Dämonenkult, oder wie immer Sie es nennen wollen.«
    Breton lenkte den schweren Wagen in die Avenue des Fleures. Dort lag das

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