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073 - Dämonenrache

073 - Dämonenrache

Titel: 073 - Dämonenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank deLorca
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sein Experiment gelang.
    Ein hartes Pochen riss ihn aus seinen Gedanken. Irritiert schaute er von seiner Arbeit hoch. Die Zornesadern schwollen an seiner Stirn an. Er hatte sich doch jede Störung verboten.
    »Ich bin nicht zu sprechen!«, brüllte er gegen die geschlossene Tür. »Verschwinden Sie!«
    Aymés Wort war Befehl in diesen Räumen. Nie hätte er erwartet, dass jemand sich diesem Befehl widersetzen würde.
    Deshalb würdigte er der Tür auch keinen Blick mehr und sah nicht, wie die Tür sich langsam öffnete, wie eine klobige weiße Hand sich über den Türrahmen schob.
    Der Chemiker fuhr erst wieder hoch, als kalte Zugluft ihn streifte.
    »Zum Teufel noch mal!«, brauste er auf und reckte sich zu seiner vollen Größe. »Muss ich Ihnen erst Beine machen? Wer sind Sie überhaupt? Welche Frechheit erlauben Sie...«
    Marcel Aymé war herumgefahren. Er stockte im Satz, als er seinen späten Besucher erkannte.
    Aber das konnte doch nicht wahr sein! Schließlich war er selbst dabei, als...
    »Überrascht?« Die Stimme klang brüchig und hohl. Gelbe Zahnstummeln zeigten sich zwischen zu einem widerlichen Grinsen verzogenen Lippen. »Sie haben schon richtig gesehen: Ich bin es. Leon Dumarche. Der Mann, den Sie auf die Guillotine geschickt haben. Ich habe hier etwas zu erledigen...«
    »Nein!«
    Aymé war ein tapferer Mann. Bei der Resistance hatte er sich als kompromißloser Kämpfer einen Namen gemacht. Trotz seiner akademischen Bildung und den langen Jahren an Universitäten und in Laboren war er noch immer eine Kämpfernatur.
    Deshalb überlegte er es sich auch nicht lange. Der Schrei hatte seine Angst gelöst und seinen Widerstand frei gemacht.
    Marcel Aymé ging zum Angriff über. Er trat blitzschnell vor und rammte Leon Dumarche die Faust gegen das Kinn.
    Sein Schlag war hart, und er traf genau auf den Punkt.
    Aber es erfolgte keine Reaktion.
    Dumarche wankte nicht mal!
    Er lachte nur höhnisch auf.
    Aymé war verwirrt, wusste nicht, was er davon halten sollte. Der Schlag hätte den Mann fällen müssen wie einen Baum.
    Noch mal schlug er zu, und noch einmal.
    Wieder waren seine Faustschläge hart, trafen auch zielsicher die Kinnspitze Dumarches.
    Doch wieder zeigte dieser keine Reaktion, außer dass er höhnisch und laut auflachte.
    Aymé konnte es nicht fassen. Seine Faust schmerzte, so feste hatte er zugeschlagen, und dieser Kerl lachte nur!
    Das ging nicht mit rechten Dingen zu! Das war unmöglich! Das war...
    Nun schlug Dumarche zu. Ansatzlos und blitzschnell.
    Aymé sah den Schlag nicht mal kommen, aber er spürte mit schmerzhafter Deutlichkeit, wie sein Nasenbein unter der hammerharten Faust knackend brach.
    Er wurde durch das Labor geschleudert und über einen der Versuchstische, riss Geräte und Reagenzgläser mit sich zu Boden, die klirrend auf den weißen Fliesen zersprangen.
    Aymé brauchte ein paar Sekunden, ehe er soweit wieder klar war, dass er begriff, was um ihn herum geschah. Die Lichter waren kurz bei ihm ausgegangen.
    Nun blickte er auf und sah Dumarche, der mit einem breiten Grinsen in der hässlichen Visage um den Labortisch herumschritt und auf ihn zukam.
    »Du willst also mit mir kämpfen?«, höhnte er. »Du willst mich besiegen, willst mich verletzen? Mich, einen Toten? Man kann einen Toten nicht verletzten, weißt du das nicht? Du warst doch dabei, als sie mir den Kopf abgehackt haben! Du hast meinen Kopf doch über den Hof rollen sehen, oder?«
    Aymé schoss das Blut aus der gebrochenen Nase. Er riss die Augen weit auf, starrte Dumarche entsetzt an.
    Ja, er hatte gesehen, dass dem Mörder der Kopf abgeschlagen worden war. Er hatte den Kopf über den Hof rollen sehen. Und er hatte gehört, wie der Kopf anschließend gellend gelacht hatte.
    Konnte es das geben? War Dumarche tot und doch nicht tot? Ein Untoter, ein Zombie, ein Widergänger, der aus dem Totenreich zurückgekehrt war, um Rache zu verüben?
    »Nein!«, schrie Aymé entsetzt, als der Untote die Hände nach ihm ausstreckte. »Nein, lass mich! Lass mich in Ruhe, du Bestie!«
    Dumarche packte zu, fasste Aymé am Kragen, riss ihn hoch und grinste ihm ins Gesicht. »Ich habe den Tod überlistet! Ich habe meinen Tod überlebt! Ich bin gespannt, ob du das auch schaffen wirst, du elender Wurm!«
    Die Panik hatte Aymé nun voll im Griff. Das Grauen schüttelte ihn, ließ ihn am ganzen Körper zittern und beben. »Nein, nein!«, schrie er. »Lass mich los, du Satan!«
    »Wie du willst«, knurrte Dumarche – und er schleuderte

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