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073 - Der Killer, der nicht sterben konnte

073 - Der Killer, der nicht sterben konnte

Titel: 073 - Der Killer, der nicht sterben konnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Lieblingsvögeln saßen.
    »Der Tod hat mal wieder den Tisch für sie gedeckt«, bemerkte Lance Selby.
    Wir sahen mehrere Geier auf dem Boden hocken. Ihr Hunger war größer als ihre Angst, deshalb ließen sie sich vom näherkommenden Kleinbus nicht verscheuchen. Sie hatten ihre Flügel ausgebreitet, so daß nicht zu erkennen war, über welchem Kadaver sie hockten. Ständig waren sie in Bewegung, und wenn neue Aasgeier dazukommen wollten, wurden sie von jenen ver jagt, die noch nicht satt waren.
    Plötzlich ging ein Ruck durch Mr. Silvers Körper. »Verdammt, dort liegt ein Mensch!«
    ***
    Das hatte es noch nie gegeben: Im Hinterzimmer des verrufensten Etablissements von Nairobi saß eine verdammt gutaussehende Frau, die eine ganz bestimmte Sorte von Männern suchte. Verbrecher mußten es sein. Kerle, die vor nichts Angst hatten und auch vor einem Mord nicht zurückschreckten. Der mieseste Abschaum hatte die größten Chancen, von der jungen Frau akzeptiert zu werden.
    Wie ein Lauffeuer hatte sich die ungewöhnliche Nachricht in der Stadt verbreitet. Wer einen gutbezahlten Job suchte und in keiner Hinsicht zimperlich war, hatte die besten Aussichten, von der rotblonden Engländerin, deren Name angeblich Carole McKeag war, in die engere Wahl genommen zu werden.
    Manche taten das Ganze als Gerücht ab, doch einige machten sich auf den Weg, um sich die verrückte Lady mal aus der Nähe anzusehen und zu hören, wie ihr Angebot lautete.
    Doch bis jetzt hatte die McKeag noch nicht gefunden, was sie suchte. Da waren ein paar Angeber gewesen, die eine große Lippe riskiert hatten, aber die junge Frau hatte sie sehr schnell durchschaut und fortgeschickt.
    Sie saß in einem kitschigen Plüschsessel; ein Sektkübel, in dem eine halb volle Flasche steckte, und ein halb volles Glas standen vor ihr.
    Der Mann, der ihr im Moment gegenübersaß, konnte sie schlecht schätzen. Ihr Alter mußte irgendwo zwischen zwanzig und dreißig Jahren angesiedelt sein. Ihr Blick verriet, daß sie schon viel gesehen und erlebt hatte.
    Kagoma hieß der Mann, der einen gutbezahlten Job gebrauchen konnte. Er war breit in den Schultern und schmal in den Hüften; ein kräftiger Neger, der für Geld alles machte.
    Carole McKeag forderte ihn auf, seinen Lebenslauf zu erzählen. Er grinste breit. »Wozu soll das denn gut sein?«
    »Sind Sie an einem Job interessiert oder nicht? Wenn nicht, dann stehlen Sie mir nicht meine kostbare Zeit«, sagte die McKeag frostig.
    »Verdammt, ich komme mir vor wie ein Schauspieler, der sich um eine Rolle bewirbt.«
    »Vielleicht ist es eine Rolle, die Sie von mir übertragen bekommen«, erwiderte Carole McKeag. Die weiße Bluse, die sie anhatte, war leicht transparent, und da sie keinen BH trug, waren Kagomas »Aussichten« nicht übel.
    Er machte es kurz mit seinem Lebenslauf, und er ärgerte sich, denn die McKeag schien überhaupt nicht zuzuhören.
    »Verraten Sie mir nun, was für einen Job Sie zu vergeben haben?« fragte er anschließend.
    »Ich plane eine große Sache, mit Männern, die jeden, aber auch wirklich jeden Befehl ausführen«, sagte die Engländerin.
    Kagoma nickte. »Ich bin Ihr Mann. Vorausgesetzt, Sie verlangen nicht von mir, daß ich mich vom Dach des höchsten Gebäudes unserer Stadt in die Tiefe stürze. Was haben Sie vor?«
    »Das werde ich Ihnen bestimmt noch nicht sagen.«
    Der Schwarze grinste. »Sie müssen mich erst näher kennenlernen, wie? Ich hoffe, Sie rechnen nicht damit, daß ich Ihnen erzähle, was ich schon alles angestellt habe, ohne daß mich die Behörden erwischten. Sie könnten ein Polizeispitzel sein. Man kann Fremden gegenüber nie vorsichtig genug sein. Und besonders auf der Hut bin ich, wenn sie so gut aussehen wie Sie.«
    »Sie sind ein brutaler, grausamer Mensch, Kagoma. Ein herzloser Egoist ohne Freunde. Vier Morde gehen auf Ihr Konto. Eigentlich hätten es fünf sein sollen, aber Ihr fünftes Opfer beging Selbstmord, ehe Sie bei ihm erschienen.«
    Kagoma zuckte zurück. Er kniff die Augen mißtrauisch zusammen und zischte: »Wer sind Sie?«
    »Ich bin die Frau, die Sie in ihre Dienste stellen wird«, erwiderte die McKeag.
    »Sie sind mir nicht ganz geheuer. Woher wissen Sie so gut Bescheid?«
    »Keine Sorge, ich will Ihnen daraus keinen Strick drehen. Ich suche Männer wie Sie, das hat man Ihnen doch gesagt.«
    »Ja, hat man. Aber nun will ich endlich wissen, was gespielt wird.«
    »Das werden Sie noch früh genug erfahren.«
    »Verdammt, ich will es jetzt wissen!«

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