073 - Der Killer, der nicht sterben konnte
schreiend, als die schwarzen Wesen ihren Fuß in die Ruine setzten.
Es war eine unheimliche, eine gespenstische Szene. Die Kirche - einst errichtet zu Gottes Ruhm und Ehre - glich eher einem Bauwerk des Teufels.
Den Horrorwesen, die gekommen waren, um die Waffen abzuholen, machte das jedoch nichts aus. Fast hätte man sagen können, sie fühlten sich hier wohl - wenn man bei Zombies überhaupt noch von einem Gefühl sprechen kann.
Ekeliges Getier kroch über den Boden. Welkes Laub raschelte, und dürres Geäst knackte leise. Salvo Randone ging seinen Weg unbeirrt.
Am Ende eines kurzen Ganges mit hohen schmalen Fensteröffnungen führte eine kurze Treppe nach unten. Früher hatte Randone hier entweder eine Fackel angezündet oder eine Taschenlampe eingeschaltet. Das war nun nicht mehr nötig. Er fand seinen Weg auch so, und die anderen folgten ihm.
Am unteren Treppenende angekommen, wandte er sich nach rechts. Durch einen brüchigen Türbogen gelangte er in einen kleinen, feuchten Raum.
Spinnweben strichen über sein angewestes Gesicht. Er wischte sie nicht einmal fort. Einer der Steinquader steckte nur lose in der Mauer. Salvo Randone wußte, in welche Fugen man greifen mußte, um den Stein herausheben zu können.
Augenblicke später polterte er zu Boden, und Randone griff mit beiden Händen in die Öffnung.
Sämtliche Waffen waren in ölgetränkte Tücher gewickelt und extra mit Plastik umhüllt, damit ihnen die Feuchtigkeit jahrelang nichts anhaben konnte.
Salvo Randone holte heraus, was sich im Versteck befand: Revolver, Pistolen, Jagdgewehre, Schrotflinten, Maschinenpistolen… Dazu die Munition.
Er ließ seine Zombie-Komplizen wählen.
Tebaza schob sich zwei Revolver in den Gürtel und griff nach einer UZI-MPi.
Kagoma wählte gleiche Waffen, und sie nahmen Munition mit, soviel sie tragen konnten.
»Das wird einen Feuerzauber geben, der in die Geschichte dieses Landes eingeht«, sagte Magaska triumphierend. »Das Massaker von ›Green Heaven‹.«
Salvo Randone machte sich nicht die Mühe, die restlichen Waffen wieder zu verstecken. Er würde nach dem Überfall mit seinen Höllenkomplizen weiterziehen und andere Gebiete unsicher machen. Es war unwahrscheinlich, daß sie jemals wieder hierher zurückkehren würden.
Sie verließen die Kirchenruine.
Als sie ihren Fuß wieder auf den morastigen Boden setzten, wurden sie urplötzlich von Krokodilen angegriffen. Die geschuppten Tiere waren schon auf sie aufmerksam geworden, als der kleine Trupp die alte Kirche erreichte, und sie hatten sich davor auf die Lauer gelegt.
Hungrig waren die großen Echsen, und sie nahmen jede Gelegenheit wahr, sich sattzufressen. Ob Tier, ob Mensch, niemand war vor ihnen sicher.
Ein vielfaches Fauchen war zu hören, und große Mäuler öffneten sich. Wie Falltüren sahen sie aus, deren Ränder mit unzähligen Nägeln gespickt waren.
Magaska schützte sich mit einer leicht fluoreszierenden Magie. Wie eine helle Aura umfloß die schützende Kraft sie, und jedes Krokodil, das nach ihr schnappte, bekam diese Höllenkraft zu spüren.
Ohne ihr Zutun verendeten die Reptilien, die die Feuerhexe fressen wollten. Aber Magaska blieb nicht passiv. Sie schuf weitere Höllenkäfer und schickte sie los.
»Tötet!« kreischte sie haßerfüllt. »Tötet diese widerlichen Kreaturen!«
Und die gelben Käfer starteten.
Sie rasten auf die Krokodile zu und zerstörten ihr Leben.
Auch Salvo Randone schuf solche Käfer. Er wollte sich so schützen wie Magaska, doch dazu reichte seine Magie nicht. Er mußte erkennen, daß ihm nur ein Bruchteil jener Höllenkräfte zur Verfügung stand, die Magaska besaß.
Niemals würde er sich über sie erheben können. Solange er dieses zweite Leben besaß, würde er ihr gehorchen müssen.
Tebaza und Kagoma ließen ihre Waffen sprechen. Sie feuerten mit den MPis auf die Krokodile und durchbrachen den Ring der geschuppten Bestien.
Hätten sie sich nicht gewehrt, wären die Krokodile in der Lage gewesen, sie zu töten, obgleich sie Zombies waren. Untote wie sie haben ihren schwachen Punkt. Ohne Kopf zum Beispiel können sie nicht existieren, und wenn ihr Gehirn zerstört ist, sind sie auch vernichtet.
Wären sie gestürzt und vor dem Maul eines Krokodils gelandet, hätte ein einziger Biß genügt, um ihren Kopf vom Rumpf zu trennen.
Ihr Durchbruch gelang.
Sämtliche Krokodile, die am Thaki-Fluß lebten, schienen sich bei der Kirchenruine eingefunden zu haben, und viele von ihnen fanden den
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