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0730 - Der unheimliche Todesengel

0730 - Der unheimliche Todesengel

Titel: 0730 - Der unheimliche Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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feinen Regen und sahen so aus, als würden sie direkt auf den Dächern der Häuser liegen.
    Die Straße schimmerte matt.
    Sie war ziemlich eng, leicht kurvig. Einige Fahrzeuge standen an den Rändern. Hinter einigen Fenstern brannte Licht. Viele Wohnungen lagen auch an den Rückseiten. Dunkelheit und Regen hatte die Fassaden alle gleich werden lassen. Es war auch nicht viel zu hören. Die Menschen hatten sich in ihre Wohnungen zurückgezogen wie die Tiere in die Höhlen, wo sie ihren Winterschlaf hielten.
    Es war keine vornehme Gegend, doch die meisten Menschen, die hier wohnten, waren froh, eine Bleibe zu haben. Zahllose Gerüche durchwehten die Straße.
    Mal roch es nach gekochtem Essen, mal nach Öl, sogar der Geruch von Schwefel war vorhanden.
    Zwei Fahrzeuge ›schlichen‹ an Suko vorbei. Ihre Räder drehten auf dem nassen Pflaster durch. Die Scheinwerfer kamen ihm vor wie Glotzaugen ohne Gefühl.
    Er blieb stehen.
    Suko wußte selbst nicht, warum er das tat. Irgendwo hatte er den Eindruck, es tun zu müssen, einfach hineinzuhorchen in eine alte städtische Landschaft, die zwar von Menschen bewohnt war, aber trotzdem leer wirkte.
    Das mochte im Sommer anders aussehen, da präsentierten die Fassaden auch ihren Anstrich, doch dieses Wetter machte es gleich.
    Und dann hörte Suko etwas.
    Tritte!
    Sehr schnell, hastig!
    Er drehte sich um.
    Leer lag die Straße vor ihm. Dennoch hatte er sie gehört. Ein Echo wurde auf die Straße und damit auch auf den Gehsteig geschleudert, und dann plötzlich tauchte die Gestalt, wie vom Himmel gefallen, direkt vor ihm auf.
    Sie war aber nicht aus den Wolken gekommen, sondern aus einer Einfahrt neben ihm.
    Und Suko schaute in das angstbleiche und schrecklich verzerrte Gesicht einer jungen Frau.
    ***
    Der Flur war wie der Tunnel in die Hölle!
    Janina war ihn oft gegangen, sie kannte ihn. Sie hatte ihn mit Freude durchschritten, aber auch mit Ärger im Herzen. Es war ihr alles so vertraut, aber gerade das Vertraute verwandelte sich in eine alptraumhafte Szenerie.
    Die Bilder der Türen veränderten sich. Sie sah die Gemälde nur mehr als Monsterfratzen an, und hinter den noch geschlossenen Türen lauerten fremde, unheimliche Welten, die all ihre Kraft darauf konzentrierten, sie irgendwann einmal zu packen.
    Sie hetzte weiter.
    Dabei wunderte sie sich, daß sie nicht schrie und nur den Atem als hektisches Geräusch ausstieß.
    Die Tür stoppte sie. Der Schmerz zuckte durch Janinas rechten Ellbogen, als sie sich an der Holztür weh tat.
    Sie drehte sich um, schaute den langen Flur zurück.
    Die Wirtsleute ließen sich nicht blicken. Sie hatten von ihrem Zustand nichts bemerkt. Janina überlegte, ob sie die älteren Leute durch ihre Schreie wecken sollte, entschied sich aber dagegen. Niemand hätte ihr geglaubt. Zudem zweifelte sie schon an sich selbst. Vielleicht hatte sie sich alles nur eingebildet, aber dagegen sprach der Blutfleck auf ihrem Handgelenk.
    Er war echt.
    Sie mußte raus. Sie wollte wegrennen, irgendwohin, in der Kühle der Nacht nachdenken. Vielleicht kam ihr dann ein guter Gedanke.
    Janina zerrte die Tür auf, die war sehr schwer, entsprechend langsam fuhr sie ihr auch entgegen.
    Noch einen letzten Blick warf Janina zurück in den Gang.
    Da sah sie den Schatten!
    Unheimlich und düster malte er sich an der linken Gangwand ab, als wollte er sich in das Mauerwerk hineindrücken.
    Janina schauderte zusammen. Dieses Bild war furchtbar. Es stimmte alles, sie hatte sich nicht geirrt, war keiner Halluzination verfallen. Es gab ihn.
    Es war ein düsterer Todesengel, der sie nicht aus den Augen lassen wollte und hinter ihr her war.
    Nein, nicht sie.
    Sie mußte nur hier weg, den verdammten Flur verlassen, nicht mehr an ihn denken, deshalb schaute sie auch nicht zurück, sondern tauchte in den düsteren Flur hinein wie in ein mit Schatten gefülltes Gefängnis und sah vor sich die Treppe mit den breiten Steinstufen. Sie gaben einen matten Glanz ab, eine Mischung aus Blau und Grau, als wäre brackiges Wasser gefroren.
    Sie wirbelte nach unten, wobei sie sich mit der linken Hand am Geländer festhielt. Glücklicherweise kannte sie die Treppe. Oft genug war sie die Stufen hinabgelaufen, mal schnell, mal langsam. Jede war ihr vertraut.
    In der zweiten Etage lebte sie bei ihren Wirtsleuten. Sie huschte durch die erste Etage, und die Beine bewegten sich immer schneller.
    Weg hier, nur ins Freie laufen…
    Und dann?
    Darüber machte sie sich keine Gedanken. Zu stark stand noch das

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