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0730 - Wege ins Nichts

Titel: 0730 - Wege ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragte Saedelaere.
    „Romeo und ich unter der Anleitung von Dobrak und des Rechenverbunds aus SENECA und Shetanmargt."
    Alaska wußte, daß das Robotpärchen mikrochirurgische Fähigkeiten besaß.
    Er wandte sich an Py und setzte ihr auseinander, was der Roboter vorhatte.
    „Ich bin mit allem einverstanden", antwortete die Zgmahkonin sofort.
    Der Maskenträger war sich darüber im klaren, daß er bei einer Annäherung an die MARIACHI zusammen mit Py zunächst einmal alle Besatzungsmitglieder ausschalten würde, die keinen Schutzanzug trugen. Das war jedoch ein Nachteil, der sich leicht korrigieren ließ. Das eigentliche Problem war die Operation an diesem Wesen selbst.
    „Glauben Sie, daß Sie uns Hinweise geben können, wie wir vorgehen müssen?" wollte er wissen.
    „Bestimmt!" versicherte Py mit Nachdruck.
    Wahrscheinlich, dachte Alaska mitfühlend, hätte Py noch ganz anderen Bedingungen zugestimmt, um wieder in die Nähe ihres Gefährten zu kommen.
    „Bevor wir aufbrechen, möchte ich über die Bedeutung dieser beiden Schiffe informiert werden", sagte er. „Dazu bin ich schließlich hergekommen."
    Py berichtete ihm von Jatton, der den Nullbewahrer Cerlw ausschalten wollte und von den Ausgestoßenen, die hier im Tunnel leben mußten und sich ständig vom Tode bedroht sahen.
    Es gab für Alaska keine Zweifel, daß die Spezialistin der Nacht die Wahrheit sprach. Während er über die nächsten Schritte nachdachte, erkannte er weitere Schwierigkeiten.
    „Der Einfluß Ihrer Impulse reicht nur über eine bestimmte Entfernung", stellte er fest. „Das bedeutet, daß die Besatzungen dieser beiden Schiffe wieder handlungsfähig sein werden, sobald wir uns um die entsprechende Strecke entfernt haben."
    „Das ist richtig", pflichtete Py bei. „Sie werden jedoch einige Zeit benötigen, um Entschlüsse zu fassen. Die Schiffe können sie sowieso nicht einsetzen, und ich bezweifle, ob sie sich ohne geeigneten Führer und nur mit Schutzanzügen und Flugaggregaten ausgerüstet tiefer in den Tunnel hineinwagen."
    Diese Argumente leuchteten Alaska ein, und er gab seine Bedenken auf.
    Zusammen mit Py und Julia ging er zur Schleuse.
    „Werden Sie Olw finden?"
    „Ja", sagte Py.
    „Er wird apathisch sein, wenn Sie bei ihm ankommen. Sein Raumanzug bietet ihm offenbar keinen ausreichenden Schutz."
    „Sie wissen nicht, was es schon für mich bedeutet, ihn nach so langer Zeit wiederzusehen", meinte Py.
    Sie verließen das Schiff und stießen auf Romeo, der pflichtbewußt vor dem Schiff gewartet hatte und ihnen mitteilte, daß er nichts Ungewöhnliches beobachtet hatte.
    „Ich kenne die ungefähre Richtung, die wir einschlagen müssen", sagte Alaska Saedelaere.
    Zum erstenmal hörte er die Spezialistin der Nacht leise lachen.
    „Sie hätten Olw nicht wiedergefunden", behauptete sie. „Folgen Sie mir, ich führe Sie zu ihm."
    Wie Saedelaere vorhergesagt hatte, schwebte Olw halb bewußtlos im Tunnel. Py glitt auf ihn zu und zog ihn sanft an sich.
    Der Terraner schwieg, denn er wollte dieses ungewöhnliche Wiedersehen nicht stören. Nach allem, was er in den letzten Tagen erlebt hatte, bestanden keine Zweifel daran, daß die Spezialisten der Nacht wesentlich sensibler und gefühltsbetonter reagierten als die normalen Mitglieder des zgmahkonischen Volkes.
    Py betastete Olw, als müßte sie sich immer wieder davon überzeugen, daß es ihr geliebter Gefährte war.
    Schließlich ließ sie ihn los.
    „Er kann Sie jetzt nicht wahrnehmen", erinnerte Alaska. „Sobald wir an Bord der MARIACHI sind, bekommt er ein zusätzliches Schutzaggregat, dann wird er wieder er selbst sein."
    „Er weiß, daß ich bei ihm bin", gab Py zurück. „Er kann es fühlen - tief in seinem Innern."
    Die Verbundenheit dieser beiden Wesen löste in Alaska ein Gefühl der Trauer aus. Einen Augenblick ballte er die Fäuste.
    Es gab niemand, zu dem er eine vergleichbare Beziehung hatte. Er war allein. Gezeichnet durch das Cappinfragment in seinem Gesicht, würde er niemals enge Verbindungen mit einem anderen Menschen eingehen können.
    Er kannte dieses Gefühl ohnmächtiger Verzweiflung und wußte, wie er es besiegen konnte.
    In diesem Zustand half nur entschiedenes Handeln.
    „Wir fliegen weiter!" sagte er beinahe schrill. „Je schneller wir die MARIACHI erreichen, desto besser für uns."
    Wahrscheinlich hätte er das Schiff ohne Pys Hilfe nicht wiedergefunden. Die Spezialistin der Nacht zögerte keinen Augenblick, in eine bestimmte Richtung zu fliegen.

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