0730 - Wege ins Nichts
ins Leere. Nun war er genauso apathisch wie alle anderen an Bord.
Julia trat aus dem Seitengang und hob die Waffe des Zgmahkonen auf.
„Was hältst du davon?" fragte Saedelaere verblüfft. „Er ist jetzt im gleichen Zustand wie seine Freunde."
Der Roboter beugte sich über den Zgmahkonen und untersuchte ihn.
„Sein Raumanzug wurde beschädigt, und der Schutzschirm brach zusammen. Deshalb wurde er von der Emotio-Strahlung betroffen."
Zweifellos war das die richtige Erklärung. Alaska kümmerte sich nicht länger um den Gegner, der ihm nicht mehr gefährlich werden konnte, sondern setzte die Suche nach der Zentrale fort.
Mit Hilfe des Roboters fand er sie bereits nach wenigen Minuten. In einem Sitz entdeckte er Py, die Spezialistin der Nacht. Da alle Spezialisten zierlicher als normale Zgmahkonen waren, wußte er sofort, wen er vor sich hatte. Er ging zu ihr und band sie los.
Dann benutzte er den Translator.
„Ich weiß, daß Sie Py sind!" sagte er. „Sie brauchen sich nicht zu fürchten. Ich bin ein Freund Olws und gekommen, um Sie zu retten."
In den großen fremden Augen las er Sehnsucht.
„Wo ist Olw?
*
' „Er konnte nicht mitkommen, sondern wartet in sicherem Abstand auf unsere Rückkehr. Unser Schiff steht weiter vorn im Tunnel. Wir werden jetzt dorthin fliegen."
Py sah ihn traurig an.
„Das ist unmöglich!"
Für Alaska, der nicht mit einer solchen Weigerung gerechnet hatte, zeichneten sich neue Probleme ab.
„Was hält Sie hier noch?" fragte er heftig. „Eine solche Chance bekommen Sie nicht wieder."
„Es ist nicht so einfach, wie Sie vielleicht denken", gab sie zurück. „Ich selbst bin nämlich die Quelle dieser gefährlichen Strahlung."
Der Interkom summte, und das vor Angst verzerrte Gesicht Cartuhses zeichnete sich auf dem dazugehörigen Bildschirm ab.
„Ko... Kosum, Sir!" stieß der Raumfahrer hervor. „Helfen ...
helfen Sie mir."
Der Emotionaut, der die ganze Zeit über zusammen mit Dobrak Messungen vorgenommen hatte, runzelte die Stirn.
„Sie sehen aus, als wären Sie einem bösen Geist begegnet!"
stellte er fest. „Versuchen Sie sich zu beruhigen, dann sagen Sie mir, was überhaupt passiert ist."
Auf Cartuhses Gesicht standen Schweißtropfen. Er wischte sich fahrig über die Stirn.
„Er... er ist hier!" jammerte er. „Hier in der Kombüse!"
„Sprechen Sie etwa von Icho Tolot?" erriet Kosum, einem plötzlichen Verdacht folgend. „Ist er bei Ihnen?"
„Er hat die Tür eingetreten!" berichtete Cartuhse. Es war deutlich zu erkennen, daß er zitterte. „Jetzt hockt er mitten in der Kombüse und schlingt alles in sich hinein, was er nur bekommen kann - dieses ... dieses Ungeheuer."
Kosum sprang auf und übergab einem anderen Raumfahrer den Platz an den Kontrollen.
„Ich komme sofort!" rief er Cartuhse zu, denn er ahnte, daß es wenig Sinn hatte, mit Tolot ein Gespräch über Interkom zu führen. Er fragte sich, was in dem Haluter vorgehen mochte. Wochenlang verhielt Tolot sich völlig normal, dann wurde er von unerklärlichen Stimmungen befallen und benahm sich nicht mehr wie ein hochintelligentes Wesen. Während Kosum zum Antigravschacht rannte, überlegte er, ob das alles tatsächlich Alterserscheinungen waren. Er konnte sich nicht vorstellen, daß ein Alterungsprozeß von so dramatischen Umständen begleitet wurde.
Aber wenn Tolot nicht alterte - was geschah dann mit ihm?
Als er in den Korridor zur Kombüse einbog, hörte er scheppernde und schmatzende Geräusche.
Cartuhse kam aus der Kombüse gestürzt und schrie: „Er ist da drinnen!"
Kosum schob den erregten Mann aus dem Weg und betrat den kleinen Raum neben den Mannschaftskabinen.
Die Kombüse sah aus, als wäre! eine Bombe in ihr detoniert.
Tolotj hockte mitten in den Trümmern und schlang alles in sich hinein, was er gerade erreichen konnte.
„Was machen Sie da?" herrschte! Kosum den Haluter an.
„Wollen Sie unsere gesamten Vorräte vernichten?"
Tolot warf einen Beutel mit Konzentraten in den geöffneten Rachen! und zog es vor, Kosum zu ignorieren.
Über Behälter und Geschirr stolperte der Emotionaut in den kleinen Raum und versuchte Tolot wegzuziehen.
Er hätte ebensogut versuchen können, einen Berg zu verrücken.
Inzwischen hatte Cartuhses Geschrei einige andere Besatzungsmitglieder der MARIACHI angelockt. Sie standen draußen im Gang und blickten herein. Einige gaben Kosum gute Ratschläge.
„Da helfen nur noch Fesselfeldprojektoren", meinte Cartuhse.
„Wir müssen ihn
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