Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0731 - Die Blüten-Bestie

0731 - Die Blüten-Bestie

Titel: 0731 - Die Blüten-Bestie
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und auch zu egoistisch, weil ich dieses medizinische Phänomen für mich behalten wollte oder nur einen kleinen Kreis informiert habe. Ich dachte, dabei der Forschung einen Dienst zu erweisen, es war ein verdammt schlechter, wie Sie sich vorstellen können.«
    »Jetzt schon.«
    »Jedenfalls habe ich einen weiblichen Killer freigelassen und kann mir nicht erklären, wie es dazu gekommen ist. Haben Sie denn schon die alten Akten durchgesehen?«
    »Sicher.«
    Seine Stimme klang etwas aufgeregt, als er fragte: »Und? Wie sieht es mit einer Spur aus?«
    »Es gibt keine.«
    »Habe ich mir gedacht.«
    »Keine Panik, Doktor. Wir befinden uns erst am Beginn.« Ich schaute zu Suko hinüber, der dabei war, sich Notizen zu machen. Er schrieb etwas aus den Akten ab. »Wir stehen erst am Beginn, und irgendwo gibt es immer einen Hoffnungsstreifen. Da spreche ich aus Erfahrung.«
    »Klar, nur erlauben Sie mir, daß ich Zweifel hege.«
    »So etwas ist ganz natürlich, Doktor.«
    Er gähnte. »Rufen Sie mich dann an, wenn Sie Neuigkeiten erfahren haben?«
    »Das werde ich.«
    »Danke, Mr. Sinclair. Und bitte, jagen Sie dieses Monstrum. Machen Sie es fertig.«
    »Ich werde mich bemühen.«
    »Na, was sagt er?« fragte Suko, als ich den Hörer wieder aufgelegt hatte.
    Ich hob die Schultern. »Was soll er schon groß sagen? Er macht sich Vorwürfe. Er hätte uns wegen Doros Zustands schon früher informieren sollen.«
    »Da hat er recht.«
    »Das sehe ich auch so.«
    Suko tippte mit dem Zeigefinger auf den von ihm beschriebenen Zettel. »Ich habe noch einmal einen Teil der Unterlagen studiert und mir die Namen der Polizisten herausgeschrieben, die an diesem Einsatz damals beteiligt waren.«
    »Und? Hat es etwas gebracht?«
    Er hob die Schultern. »Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich hoffe es zumindest.«
    »Wie viele sind es denn gewesen?«
    »Mit dem Einsatzleiter zusammen sieben Personen. Die haben völlig ausgereicht. Ich nahm allerdings an, daß die meisten von ihnen schon pensioniert sind. Für eine derartige Aufgabe hat man bestimmt keine jungen Hüpfer genommen.«
    »Da wirst du recht haben.«
    Suko fing damit an, mir die Namen der Männer vorzulesen, ich aber hörte nur mit einem Ohr hin.
    Meine Gedanken drehten sich nach wie vor um das Verschwinden der Person, die auch in zweiundzwanzig Jahren nicht gealtert war. Man konnte es nicht als medizinisches, sondern einzig und allein als magisches Phänomen ansehen. Für mich gab es da keine andere Alternative. Das konnte man drehen und wenden, wie man wollte. Die Basis dafür mußte bei diesem Guru liegen.
    Ich wußte aus Erfahrung, daß es Menschen gab, die zu Taten fähig waren, über die man als normaler Mensch nur mit offenem Mund staunen konnte. In Indien hatte ich so etwas erlebt, und aus Indien waren damals viele dieser neuen Bewegungen zu uns nach Europa herübergeströmt. Man wollte den anderen Weg gehen, man wollte sich durch rein geistige Kraft und durch die Beherrschung des eigenen Körpers fremde Welten erschließen, von denen die asiatischen Mythologien so viel einbrachten. Ich hatte Respekt vor den Mönchen, die in den einsamen Klöstern des asiatischen Hochlandes lebten und dort ihren Forschungen nachgingen, die dem Wohl der Menschheit dienten.
    Vieles stimmte auch, ich hatte es oft genug erlebt, aber ich haßte Typen wie diesen Guru Shagri, der gekommen war, um die Menschen zu zerbrechen, obgleich er das Gegenteil davon predigte. Und da wiederum sah ich dann rot.
    »Ich möchte noch einmal auf diese Namen zurückkommen«, sagte Suko, wobei er mit der Liste wedelte.
    »Warum?«
    »Weil ich einfach das Gefühl habe, daß sie uns weiterbringt. Wenn der Geist des Gurus überlebt und sich einen neuen Körper gesucht hat, dann wird all sein Wissen, all seine Kraft auf Doro Mainland übergegangen sein. Dann hat er nichts vergessen, das heißt in diesem Fall, daß sie nichts vergessen hat.«
    »Verstehe«, sagte ich leise und nickte dabei. »Du gehst also davon aus, daß sich Doro auf eine Rachetour begeben hat, um es denen zu zeigen, die den Guru erschossen haben.«
    »Es wäre zumindest eine Möglichkeit.«
    »Nicht schlecht.«
    »Deshalb sollten wir uns mal um die Personen kümmern. Wir sollten ihnen einen Besuch abstatten. Möglicherweise sind einige von ihnen tot. Wichtig sind zunächst einmal die Adressen, und die werden wir von den Kollegen der Metropolitan Police bekommen, davon bin ich überzeugt.«
    »Da steht das Telefon. Bring die Nachtschicht dort auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher