Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0731 - Die Blüten-Bestie

0731 - Die Blüten-Bestie

Titel: 0731 - Die Blüten-Bestie
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erinnerte sich an diese schreckliche Sache aus der Vergangenheit.
    »Natürlich. Das ging damals um den Massenselbstmord, den wir so eben noch verhindern konnten. Ich war zwar nicht dabei, aber ich kenne noch den Einsatzleiter.«
    »Ist es McGrath gewesen?« fragte Suko.
    »Ja.«
    »Hat man ihn schon pensioniert?«
    »Vor fünf Jahren schon.«
    »Wo lebt er?«
    »Keine Ahnung, aber das läßt sich herausfinden. Ihr meint also, daß er in höchster Gefahr schwebt?«
    »Und wie wir das meinen«, sagte Suko. »Nicht nur er, auch die anderen an dem Fall beteiligten Polizisten. Diese Blumen-Bestie hat einen Rachefeldzug begonnen, den wir unbedingt stoppen müssen. Sonst öffnet die Hölle ihre Pforten.«
    »Personenschutz ist das einzige, das wir bieten können.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Tanner, nein. Besser wäre noch eine Schutzhaft.«
    »O je.«
    »Und zwar sofort. Wir dürfen der Person keine Chance geben.«
    Der Chiefinspektor nickte und zog seinen Hut an der Krempe tiefer. Er sah aus, als wollte er zum Sturmangriff blasen. Mit langen Schritten verließ er das Zimmer. »Wartet hier auf mich. Ich besorge die Adressen und die Telefonnummern der Kollegen.« Er drehte sich noch einmal um. »Die nächsten Angehörigen auch?«
    »Wäre besser«, meinte Suko. »Man weiß nie, zu was diese Person noch alles fähig ist.«
    »Person, sagst du, Suko?« Tanner drehte sich noch einmal an der Küchentür um. »Das ist keine Person, das ist ein verfluchtes Monstrum, eine Alptraum-Bestie.«
    Wir widersprachen nicht.
    Ich starrte auf die Blüten. Bisher hatte ich sie als freundliche Dekoration immer gemocht. Es gab sogar Köche, die sie zu ihren Gerichten servierten, damit die Gäste sie als Salat essen konnten.
    Von nun an haßte ich sie…
    ***
    Die Blüten-Bestie lächelte…
    Sie hatte gewonnen, sie hatte es geschafft, und sie hielt einen Trumpf in der Hand.
    Er war fünf Jahre alt und hieß Dennis. Dieser Junge war für sie so etwas wie eine Lebensversicherung. Wenn man ihr an den Kragen wollte, würde er zuerst sterben, und es machte ihr auch nichts aus, daß er noch so jung war. Sie hatte zu ihm keine Beziehung, es gab nur einen, dem sie gehorchte.
    Nein, das stimmte nicht so ganz. Er und sie waren zu einer Person zusammengewachsen. Er steckte als immaterielles Wesen in ihr. Er hatte das geschafft, wovon andere träumten. Ihm war es gelungen, den Geist vom Körper zu trennen, und dieser Geist hatte sie einfach übernommen. So simpel war das.
    Ihr Lächeln war eisig, noch kälter als der Wind, der vom Fluß her wehte und ihr Gesicht traf. Sie hatte Dennis eingesperrt. Er hockte in einem sicheren Versteck und würde sie nicht behindern. Noch in der Nacht wollte sie zu ihm zurückkehren, allerdings erst dann, wenn die Arbeit getan war. Was dann mit dem Kleinen passierte, darüber war sie sich noch nicht richtig schlüssig.
    In einer der belebten Straßen fand sie ein Taxi. Wenigstens das hatte sich im Laufe der Jahre kaum verändert, im Gegensatz zu vielen anderen Dingen, die sie vor mehr als zwanzig Jahren noch nicht gesehen hatte.
    In London war gebaut worden, auch Soho hatte ein anderes Gesicht bekommen, und mehr als einmal war sich Doro sehr unsicher gewesen. Sie hoffte nur, daß die Anschrift dieses George McGrath noch stimmte und sie der Fahrer sicher hinbrachte. Er hatte jedenfalls nichts gesagt, als sie ihm die Adresse nannte.
    Sie saß im Fond und schaute mal nach rechts, dann wieder nach links. Hauswände huschten vorbei, Fassaden rauschten zu beiden Seiten entlang.. Mal hell, dann wieder dunkel. Leuchtreklamen strahlten einen bunten Glimmer ab, während bei anderen Häusern die Vierecke der Fenster mit gelbem Licht gefüllt waren.
    Es war eine relativ einsame Gegend, in die sie nach ungefähr zwanzig Minuten Fahrzeit gerieten.
    Keine schlechte, eine bürgerliche Wohngegend des Mittelstandes.
    Kleine Eigenheime wechselten sich mit Mietshäusern ab. Es gab Vorgärten, Hecken und Büsche, die vom Wind bewegt wurden.
    Sie lächelte, als sie in die rechte Tasche faßte und die Geldscheine zwischen ihren Fingern knisterten. Geld hatte sie sich noch besorgen müssen. Sie hatte es einem Typ abgenommen, der auf der Suche nach einem Mädchen für die Nacht gewesen war..
    Doro hatte ihn angelächelt, sich von ihm sogar betatschen lassen und hatte dann zugeschlagen.
    Mit einem Stein, den sie in der rechten Hand gehalten hatte. Der Mann war schlagartig zusammengebrochen. Sie hatte seine Barschaft an sich genommen und den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher