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0731 - Die Blüten-Bestie

0731 - Die Blüten-Bestie

Titel: 0731 - Die Blüten-Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leblosen dann in den Schatten mehrerer Mülltonnen gezogen. Ob er tot war oder noch lebte, wußte sie nicht, es war ihr auch egal.
    Nichts sollte ihre Aufgabe behindern.
    »Hier muß es irgendwo sein, Miß«, hörte sie die Stimme des Fahrers. »Ich werde mal mit der Taschenlampe die Hauswände ableuchten, dann gibt es keine Probleme.«
    »Nein, nein, bitte nicht. Halten Sie hier an. Ich möchte aussteigen. Den Rest lege ich zu Fuß zurück.«
    »Wie Sie wollen, Miß.« Er stoppte und las den Fahrpreis von der Uhr ab. Auch das Taxifahren war um einiges teurer geworden, aber das machte ihr nichts. Es war nicht ihr Geld. Sie verzichtete auch auf das Wechselgeld, was den Fahrer freute. Er bedankte sich gleich dreimal. Da war sie schon ausgestiegen und einige Yards gegangen. Sie schaute noch zu, wie der Fahrer wendete und wieder zurückfuhr. Erst als seine Heckleuchten nicht mehr zu sehen waren, ging sie weiter.
    Doro schritt über den schmalen Gehsteig. Der Wind hatte nicht nachgelassen. Er wehte in das trockene Gestrüpp der Vorgärten hinein und rieb die starren Zweige oder Äste so gegeneinander, daß es sich anhörte wie ein hohles Rascheln irgendwelcher keuchender Geister.
    Wer hier lebte, parkte seinen Wagen entweder vor der Tür, in kleinen Garagen oder auf Abstellplätzen im Vorgarten.
    Es war die Nummer 93.
    Auf der rechten Straßenseite mußte das Haus liegen, und dort schritt Doro auch her.
    Sie bewegte sich so leise wie möglich. Immer wieder blickte sie sich um, denn sie wollte auf keinen Fall von irgendeinem Zeugen entdeckt werden. Zu dieser Zeit schliefen noch nicht alle Menschen.
    Es gab immer jemand, der kurz vor Mitternacht seinen Hund spazieren führte, doch diesmal hatte sie Glück.
    Niemand war in der Nähe, niemand sah sie, es rollte auch kein Wagen heran.
    Zweimal standen die Laternen oder Hausleuchten so günstig, daß sie die Hausnummer erkennen konnte.
    Zuletzt war es die Nummer 87 gewesen.
    Sie ging und zählte unhörbar mit. Vor der Hausnummer 91 blieb sie stehen und wartete ab.
    Aus einem der unteren Fenster drang weicher Lichtschein hervor und strich die kahlen Büsche des Vorgartens ab. Doro schaute durch eine Lücke. Hinter dem Fenster bewegten sich mehrere Gestalten im Takt einer für Doro nicht hörbaren Musik.
    Die hatten anderes zu tun, als auf Personen zu achten, die in der Nähe herumstreiften.
    Eine dunkle, bewachsene Mauer bildete die Trennung der beiden Grundstücke. Doro wurde jetzt vorsichtig. Dennoch hüpfte sie mit einem Sprung über einen ziemlich hohen Kantstein hinweg in den Vorgarten und kauerte sich dort zusammen.
    Die Erde war weich. Sie roch nach Torf und Rotholzspänen. Als Doro ihren Weg in Richtung Haustür fortsetzte, knisterte das Zeug unter ihren Schuhsohlen.
    Einen Schlüssel zum Haus hatte sie nicht. Sie mußte schon einen anderen Weg finden, um in das Innere zu gelangen. Über der Tür entdeckte sie - ein schmales, vorgebautes Dach. Schnell huschte sie hin, drückte sich in eine Nische und blieb dort stehen.
    McGrath schien im Bett zu liegen. Sie mußte einfach davon ausgehen, denn Licht hatte sie hinter keinem Fenster an der Vorderseite brennen sehen. Wie aber sah es an der Rückseite aus?
    Sie lief hin.
    Eng schleifte sie an der Hauswand entlang. Unter ihren Schuhen lagen die quadratischen Steinplatten dicht nebeneinander. Auch die Fenster an dieser Seite des Hauses waren dunkel, in einem oberen jedoch - es war kleiner als die übrigen - leuchtete ein schwacher, gelber Schein, wahrscheinlich abgestrahlt von einer Lampe.
    Das hatte nichts darüber zu sagen, ob die Bewohner noch auf den Beinen waren oder nicht. Es konnte sich um eine Notbeleuchtung in irgendeinem Flur handeln.
    Hinter dem Haus fand sich Doro in einem Obstgarten wieder. McGrath war ein Naturfreund. Sie entdeckte den Schatten einer Hütte, aber sie sah noch etwas.
    Es war eine Leiter, die flach auf dem Boden lag. Einen derartigen Fehler hätte sie einem Polizeibeamten nicht zugetraut. So ein Ding lud die Einbrecher nahezu ein, es zu versuchen.
    Sie hob die Leiter an. Das Ding war ziemlich schwer. Schließlich hatte sie die Leiter gekantet und gegen die Hauswand gelehnt. Ihre beiden unteren Stützen schlossen mit dem Kantstein eines schmalen Weges ab. So hatte die Leiter auch einen sicheren Halt.
    Doro Mainland kletterte hoch. Die Sprossen schwangen etwas nach, hielten aber.
    Sie glitt dicht an dem Fenster der Rückseite entlang und geriet auch an einen winzigen Balkon, der gar nicht mal weit von

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