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0731 - Die Blüten-Bestie

0731 - Die Blüten-Bestie

Titel: 0731 - Die Blüten-Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Spalt in die erhellte Diele.
    Und dort stand die andere Frau!
    Dennis schrie nicht. Er tat gar nichts. Er blieb selbst stehen und starrte sie nur an.
    »Hi«, sagte Doro.
    Dennis nickte.
    »Wie heißt du?«
    »Sag' ich nicht!« Jetzt war er trotzig.
    »Ich bin Dorothy. Du kannst aber Doro sagen. Na, was meinst du? Ich bin Doro.«
    »Ich heiße Dennis. Wo ist Grandpa?«
    »Weggegangen.«
    »Nein.«
    »Doch!«
    Dennis schüttelte den Kopf. Er wollte es nicht glauben. »Grandpa geht nicht weg, wenn ich mit ihm allein bin. Er sagt immer Bescheid, das will meine Mutter so.«
    Doro reagierte schnell. »Ja, und die hat mich geschickt.«
    »Wer bist du denn?«
    »Eine Bekannte deiner Mutter.«
    »Die war doch weg.«
    »Ja, zusammen mit deinem Vater.« Als Doro das Nicken sah, wußte sie, daß sie ins Schwarze getroffen hatte. Sie spann den Faden weiter. »Beide sind aufgehalten worden. Sie haben mich geschickt, um dich zu ihnen zu bringen, das ist alles.«
    Dennis schüttelte den Kopf. Er wollte es nicht glauben. Beide Daumen hakte er hinter die Träger seiner Latzhose. Das hatte er mal bei einem Mann an der Tankstelle gesehen und fand es sehr toll.
    »Niemals macht Mum das.«
    »Es stimmt aber.«
    »Und wo ist mein Grandpa?«
    »Er kommt später wieder. Er muß jemandem helfen. Ich weiß nicht, wie die Frau heißt.«
    »Er war ja Polizist.«
    »Das stimmt.« Doro streckte dem Jungen die Hand entgegen. »Komm jetzt mit zu deiner Mutter. Sie macht sich sonst Sorgen.«
    Er wollte noch nicht und ignorierte die Hand. »Du… du riechst so komisch«, sagte er.
    Doro fing an zu lachen, nur klang es nicht echt, aber das merkte der Junge nicht. »Wieso rieche ich komisch?«
    »Anders als meine Mutter.«
    »Jeder Mensch riecht anders.«
    »Aber nicht nach Blumen«, erklärte er trotzig. »Du… du stinkst richtig danach.«
    »Vielleicht bin ich ein Blumenmädchen. Ich war tatsächlich vorhin in einem Blumengeschäft. Jetzt komm aber mit, sonst macht sich deine Mutter noch mehr Sorgen.«
    Das Mißtrauen des Jungen verschwand allmählich. Doro Mainland war eine gute Schauspielerin und hatte ein gewinnendes und auch harmloses Lächeln aufgesetzt. Außerdem erinnerte die Fremde ihn an seine Freundin Helga im Kindergarten. Sie war auch so blond und konnte so lachen.
    »Nun?«
    »Ja, ich will die Jacke haben.« Er deutete auf einen der Garderobenhaken.
    »Ich hole sie dir.«
    Es war eine Jeansjacke, in die Doro dem Jungen hineinhalf. Sie zog sogar den Reißverschluß zu.
    Schuhe trug er, nichts konnte sie jetzt noch davon abhalten, mit ihm die Wohnung zu verlassen.
    »Ich muß aber zum Klo.«
    Doro verdrehte die Augen. Eine innere Stimme teilte ihr mit, daß es allmählich Zeit wurde, die Wohnung zu verlassen. Die Tochter des alten Mannes konnte jeden Augenblick zurückkehren.
    »Kannst du gleich bei mir, Dennis.«
    »Wie lange dauert das?«
    »Nur ein paar Minuten. Wenn du jetzt zur Toilette gehst, werden die Sorgen deiner Mutter noch größer.«
    Das Argument überzeugte. Er nickte und sagte: »Gut, dann laß uns jetzt gehen.«
    Doro atmete auf. Es hätte nicht besser für sie laufen können. Der Fünfjährige war ihre beste Lebensversicherung.
    Niemand sah sie, als die beiden die Wohnung und wenig später auch das Haus verließen…
    ***
    Staubige Ordner. Papier, angegilbt, mal gelb mal grau, dazu stark befleckt, eben vom Zahn der Zeit angenagt und lange in den Archiven des Yard verstaubt.
    Wahrscheinlich gab es die Informationen auch auf Mikrofilm, Suko und ich aber hatten uns mit den Akten beschäftigt und es uns in unserem Zweierbüro gemütlich gemacht.
    Nach unserer Rückkehr hatten wir noch Glenda Perkins angetroffen. Sie war so freundlich gewesen, uns ein Junk-Food-Essen zu holen. Etwas chinesisches aus einem Schnell-Imbiß, das leicht war und nicht so schwer im Magen lag.
    Glenda achtete seit einiger Zeit auf eine gesunde Ernährung. Sie aß viel Salat, Quark und Körner.
    Mir konnte man damit nicht kommen. Ich brauchte auch mal etwas Handfestes, wobei ich von dem chinesischen Essen nicht so richtig satt wurde. Es mochte auch an mir selbst liegen, denn mir ging der Anblick der toten Krankenschwester nicht aus dem Kopf. So etwas kann einem schon auf den Magen schlagen.
    Um die Folgen des Staubs etwas zu mildern, tranken wir Mineralwasser. Es war kohlensäurearm und schmeckte wie ein Laternenpfahl ganz unten, deshalb überließ ich Suko die meiste Menge und hielt mich an Kaffee, denn eine volle Kanne stand auf der

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