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0731 - Die Blüten-Bestie

0731 - Die Blüten-Bestie

Titel: 0731 - Die Blüten-Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diese Person war, aber sie wollte ihn töten, und das Schrillen des Telefons hatte ihr so etwas wie einen Schock versetzt.
    Er äußerte sich darin, daß sich der Griff um McGraths Hals ein wenig lockerte.
    Er merkte es und handelte.
    McGrath war ein alter Kämpe. Er hatte sich von unten hochgearbeitet und sich in jungen Jahren oft genug mit irgendwelchen Gangstern herumgeschlagen. Er kannte die Tricks, er kannte die Techniken, und sie waren für ihn der rettende Strohhalm.
    Er wuchtete seinen Kopf hoch.
    Dabei merkte er - obwohl die Zeitspanne sehr winzig war, daß die Hände von seinem Hals abrutschten.
    Die Stirn erwischte das Gesicht der jungen Frau genau in der Mitte. Sie wuchtete auf deren Nase.
    Nicht nur McGrath schrie auf, sondern auch sie. Ihr Kopf schnellte zur Seite, das fahlblonde Haar wirbelte herum, der Mund verzerrte sich und schloß sich dabei.
    McGrath war wieder zurückgefallen, jetzt schnellte er mit dem Kopf abermals hoch.
    Diesmal traf er die Brust.
    Der Körper wirbelte zurück, und er schlug mit der linken Hand zu. Es war ein Rundschlag, der den Körper erwischte und tatsächlich vom Bett wegschleuderte.
    Erst jetzt merkte Betty, was sich in diesem fast dunklen Zimmer abspielte. Sie schrie laut auf, hörte die rasselnde Stimme ihres Mannes, der ihr befahl, den Mund zu halten, denn er wollte weitermachen.
    Das Telefon schrillte noch immer.
    McGrath achtete nicht auf die Schmerzen in seinem Hals. Er dachte an etwas ganz anderes. Mit der gleichen Bewegung, die Doro vollführt hatte, wuchtete auch er seinen Körper herum, rollte über die Kante hinweg und prallte auf die Blumen-Bestie.
    Doro hatte versucht, kriechend zu entkommen. Eine Sekunde später wäre es ihr gelungen. So aber drückte das Gewicht des Mannes sie wieder zu Boden.
    Sie heulte vor Wut auf, wollte sich herumrollen, schaffte es nur halb und bemerkte dabei, daß sie ein Bein freihatte.
    Damit trat sie zu.
    McGrath hatte Pech. Die Hacke erwischte ihn am Kinn. Er hörte etwas knacken, hoffte, daß es nicht sein Kiefer war, wurde nach hinten geschleudert und prallte mit der Rückseite seines Kopfes gegen die Konsole.
    Betty knipste an ihrer Seite das Licht an.
    Der Schein reichte aus, um auch den Eindringling erkennen zu können. Doro schnellte soeben auf die Beine.
    Sie sah aus wie ein Monster.
    Den Mund weit offen, dabei gefüllt mit einem Schleim aus Blüten, die Augen wie vereist, das Gesicht als eine Mischung aus Skelettschädel und einem normalen Anblick, als könnte sich keine Hälfte dafür entscheiden, wer nun stärker war.
    Betty konnte nicht mehr.
    Auch sie schrie ihre Angst hinaus. Sie lenkte damit Doro ab, die auf sie schaute.
    Das wieder gab McGrath die Gelegenheit, sich zu drehen. Er konnte die Nachttischlade aufziehen.
    Da lag seine Pistole.
    Er wollte sie an sich reißen. Seine Hand war zu verklebt, sie rutschte ihm aus den Fingern, und so bekam er sie erst beim zweiten Griff richtig zu packen.
    Er fuhr herum.
    Bevor der erste Schuß krachte, entdeckte Doro die Waffe in der Hand. Sie bückte sich und riß die Bettdecke hoch. Ein flatterndes Tuch wallte vor McGrath auf, es lenkte ihn leider zu sehr ab, er fluchte, nahm noch das letzte Schrillen des Telefons wahr und drückte trotzdem ab.
    Donnernd entlud sich der Schuß.
    Dann fiel die Decke über ihn. Sie hatte ein Loch bekommen, auch die Wand an der gegenüberliegende Seite, aber leider nicht die verfluchte Mörderin.
    Doro hetzte bereits auf die Tür zu. Sie lief dabei geduckt, um ein so kleines Ziel wie möglich zu bilden. Als sie die Tür aufriß, hatte sich McGrath von der Decke befreit. Mit einer wütenden Bewegung schleuderte er sie auf das Bett zurück.
    Wieder schoß er.
    Doro tauchte unter. Sie hatte Glück. Flach konnte sie über die Schwelle hinaus in den Flur hechten.
    Das Geschoß strich über sie hinweg und schlug in den Rahmen, wo es nur das Holz aufriß.
    Dann war sie verschwunden.
    »George!« schrie Betty. »Mein Gott, was war das? Was ist das für ein Monster gewesen?«
    »Bleib im Bett, Betty!« keuchte er. »Bleib um Gottes willen im Bett. Mach nichts anderes.« Er war bereits in seine breiten Turnschuhe geschlüpft und lief zur Tür.
    »Wo willst du hin, George?« Ihre Stimme kippte fast über.
    Er gab Antwort, ohne sich umzudrehen. »Ich hole sie mir. Ich hole mir dieses Weib!«
    »George, nein, du…«
    Er hörte nicht mehr. Mit einer wütenden Bewegung riß er die Tür weit auf. Sein Schatten fiel in den Gang hinein wie ein zitterndes

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