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0732 - Schattenreiter

0732 - Schattenreiter

Titel: 0732 - Schattenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dunkle Kabel, an denen wieder Lampen angebracht worden waren. Einfache Glühbirnen, die in ihren Fassungen steckten.
    Große Scheinwerfer gab es ebenfalls. Sie waren nicht eingeschaltet und standen auf dem Boden.
    An der rechten Seite mußte noch die Rezeption gebaut werden. Das Holz war bereits da. Es war senk- und waagerecht an den Wänden gestapelt worden und durch. Planen verdeckt, damit das wertvolle Material vor Schäden gesichert war.
    Die Glühbirnen bildeten eine Kette, als hätte man sie für eine Party aufgehängt.
    »Was sagst du?« fragte Suko. »Sieht noch leer aus.«
    »Ja, hier unten.«
    Bill drehte sich um. »Ist es oben denn anders?«
    »Man hat es uns gesagt.« Suko kam näher. Unter seinen. Sohlen wurden kleine Steine zu Staub zermalmt. Er blieb neben Bill stehen. Nicht weit entfernt sahen sie den breiten Aufgang einer Treppe. Das neue Geländer war bereits angefertigt worden. In einem Bogen schwang es sich nach oben in das nächste Stockwerk. Auch dieses Geländer wurde von einer durchsichtigen Plane verdeckt.
    Eine hohe Decke wölbte sich über ihnen. Bill legte den Kopf in den Nacken und schaute hin. »Ist schon gewaltig.« Seine Stimme hallte nach, obwohl er normal gesprochen hatte.
    Suko stand an der Treppe. »Ich kann mir trotzdem schlecht vorstellen, daß dieses Gemäuer zu einem Hort der Schatten oder des Spuks geworden ist.«
    »Wer spricht denn vom Spuk?«
    »Ist ja möglich.«
    »Laß uns hochgehen.« Bill legte Suko seine flache Hand gegen den Rücken und schob ihn voran.
    Auch auf den Stufen lag noch Dreck. Die Geräusche begleiteten sie bis in den ersten Stock.
    Es war kalt im Schloß. Die Heizungen waren noch nicht angeschlossen, auch nicht im ersten Flur, wo die Renovierung schon so gut wie fertig war.
    Sogar die Lampen hingen unter der Decke. Zwei unechte Lüster, die genügend Licht abgaben, um die gesamten Wände zu erhellen und auch den Raum dazwischen.
    Bill nickte. »Das sieht schon nach etwas aus, finde ich.«
    Suko widersprach nicht. Er drehte sich nach rechts, öffnete die erste Tür, trat aber nicht in den Raum, sondern ließ die Tür aufschwingen. Erst dann machte er Licht.
    Das Zimmer war groß, hatte zwei Fenster. Durch eine Nebentür konnte der Gast das Bad betreten.
    Der beige Teppichboden war bereits verlegt worden, aber noch durch eine Plane abgedeckt. Sie knirschte, als die beiden Männer über sie hinweg in das Zimmer hineinschritten.
    »Könnte was werden«, sagte Bill und trat an eines der Fenster, während Suko verschwand, weil er sich die anderen Räume genauer anschauen wollte.
    »Okay. Und wie geht es weiter?«
    »Die Treppe führt noch höher.« Suko gab die Antwort bereits aus dem Flur. Dann hörte Bill, wie er eine andere Tür öffnete, die dem Zimmer gegenüberlag.
    Man hatte die alten Rahmen gelassen, aber neue Scheiben hineingebaut. Keine schallschluckenden, das war hier nicht nötig. Diese Anlage lag in einer absolut ruhigen Gegend.
    Ein kunstvoll gedrechselter Fenstergriff stach Bill Conolly ins Auge. Man hatte ihn nach alten Plänen angefertigt. Bill wunderte sich, wie leicht er sich herumdrehen ließ. Danach ein kurzer Ruck, und das Fenster ließ sich aufziehen.
    Kalt war die Luft. Sie kam Bill vor, als wären Hände dabei, feuchte Tücher in den Raum zu schleudern und damit über sein Gesicht zu wischen. Am Tage war der Ausblick sicherlich toll, jetzt allerdings, bei Nebel und der heranbrechenden Dunkelheit, schaute er nur in das Grauschwarz der abendlichen Dämmerung hinein.
    Das alte Schloß stand in einer sehr hügeligen Gegend. Berge und Täler wechselten sich ab. Es gab Teiche und Seen, die wie große Augen am Boden lagen, es gab die langen, mit zähem Gras bewachsenen Bergflanken ebenso wie die schmalen Flüsse oder Bäche, die das Gelände aufteilten wie kleine Grenzen.
    Eigentlich ein schönes Land, dachte Bill, auch wenn es an einigen Stellen aussah wie in Watte gepackt, denn nicht überall war der Nebel dünner geworden.
    In manchen Tälern lag er noch als dicke Schicht, als hätte jemand Watte hineingestopft.
    Keine Lichter, so weit er auch schaute. Die Dämmerung hatte alles zugegossen.
    Bill wollte sich abwenden und das Fenster schließen, als er plötzlich die Bewegung sah. Auch nur deshalb zu erkennen, weil der Nebel sich in einem Talgrund ausbreitete, wo er eine lange, fast stillstehende Wand bildete, die alles abhalten wollte, was sich ihr näherte.
    Und genau davor sah er die Schatten!
    Zuerst glaubte er, daß ihm seine

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