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0734 - Dem Wahnsinn nahe

0734 - Dem Wahnsinn nahe

Titel: 0734 - Dem Wahnsinn nahe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich alles an ihm auf.
    Nicht nur der Körper, auch die Kleidung und die Dinge, die er bei sich trug.
    Das Kreuz ebenfalls?
    War es tatsächlich so schwach, daß es manipuliert werden konnte? Das wollte Suko einfach nicht glauben, denn er kannte die Kraft des Lichts, die in diesem Talisman steckte. John war der Sohn des Lichts, er war mehrere Male wiedergeboren worden, also gehörte ihm das Kreuz, das ihn eigentlich hätte schützen sollen.
    Das war nicht geschehen.
    Demnach mußten die anderen Kräfte stärker sein als das Kreuz und hatten es womöglich ebenfalls aufgelöst.
    Das war kaum zu begreifen.
    Suko hockte im Sessel und hatte seine Hände vor das Gesicht geschlagen, als würde er sich wegen seiner Schwäche schämen. Er war zurückgeblieben und konnte nichts tun. Er kam nicht dagegen an, alles war so anders, so fruchtbar und unverständlich.
    Er stand auf.
    Der Tote lag als schauriges Denkmal auf dem Boden. Sein Gesicht wurde von dem blutbefleckten Tuch verdeckt. Er hätte auch nicht hinschauen wollen, das Grauen war einfach zu stark.
    Der Inspektor kam sich vor wie ein alter Mann, als er den Weg zur Bühne einschritt. Bei jedem Aufsetzen des Fußes hörte er das Echo in seinen Ohren klingeln, und es kam ihm vor wie ein Hammerschlag des Todes.
    Sein Blick war starr zu Boden gerichtet. Etwas zerrte an ihm, als wollte es ihn zurückhalten. Noch immer floß es kalt seinen Rücken hinab, und erst am Rand der Bühne blieb er stehen, ohne daß es ihm allerdings viel besser ging.
    Die Furcht war wie ein dünner Bohrer, der sich in sein Gehirn einmeißelte.
    Das grelle Licht der hellen Insel schmerzte in seinen Augen, wenn er den Kopf nach links drehte.
    Dort stand die leere Liege, die ihm wieder klarmachte, was mit seinem Freund John Sinclair geschehen war.
    Im Licht glitzerten die Scherben des dritten Scheinwerfers wie kleine Eisstücke. Manche warfen farbige Reflexe, die diese Scherben aussehen ließen, als sollten sie von ihnen in die Höhe geschleudert werden. Alles war für ihn anders geworden, obwohl sich im Prinzip nichts verändert hatte.
    Es war noch immer die gleiche Bühne, es war noch immer das gleiche Licht.
    Er würde Westlake sagen, daß…
    Suko stutzte.
    Er sah Westlake nicht.
    Dann ging er weiter, und zwar dorthin, wo Hugo Westlake eigentlich hätte stehen müssen.
    Er war nicht da.
    Der Fleck war leer.
    Suko hörte sich stöhnen. Bei dieser Bühnenakustik nahm es einen regelrecht theatralischen Klang an, der bis über den Rand der Bühne hinauswehte.
    Der Inspektor wußte Bescheid.
    Hugo Westlake war das gleiche widerfahren wie John Sinclair und Susan Carter!
    ***
    Suko überlegte, was er tun sollte und was er überhaupt tun konnte. Es gab nichts, womit er der Situation einen anderen Drall hätte geben können.
    Er stand allein, ganz allein, ohne je von einer anderen Person Hilfe erwarten zu können.
    Die Lage war für ihn furchtbarer, als würden vor ihm zahlreiche Monster stehen, die bereit waren, ihn anzugreifen. Suko schritt über die Bühne wie ein Schlafwandler. Er wußte nicht, wohin er gehen sollte, er hatte kein Ziel, und er würde einfach nur laufen, ohne anzuhalten.
    Dieses Laufen war ein Spiegel seiner eigenen Ziellosigkeit. Suko wußte nicht, wohin er gehen sollte. Es hatte ja keinen Sinn. Er fragte sich, weshalb er sich überhaupt noch hier im Theater aufhielt?
    Er hätte auch woanders hinlaufen können, es wäre das gleiche gewesen, aber da hielt ihn noch etwas ab.
    Eine Kraft, ein Gefühl, möglicherweise eine Wahrnehmung, die ihn schon jetzt davor warnte, diesen Ort zu verlassen, denn hier hatte alles begonnen, und hier konnte es auch enden.
    Er fürchtete sich.
    Es war nicht die Furcht vor Dingen, die er sah, es war einfach die Angst vor der Zukunft, vor dem, was nicht sichtbar lauerte und doch vorhanden war.
    Er bewegte sich schließlich auf den Platz zu, wo Hugo Westlake zuletzt gestanden hatte.
    Der Mann, der sich Mister Mirakel nannte, war tatsächlich zu einem Rätsel geworden und hatte nicht die geringste Spur hinterlassen. Jedenfalls spürte Suko nichts, als er an der bestimmten Seite der Liege stehenblieb, wo er sich aufgehalten hatte.
    Alles war weg.
    Keine Beweise mehr für seine Abwesenheit. Kein Geruch, kein Geschmack, kein Nachfunkeln des Bernsteins, denn auch ihn hatte der Illusionist mitgenommen.
    Es war nicht einfach.
    Suko stand da und schaute auf seine Uhr.
    Die dritte Morgenstunde war angebrochen. Ein junger Tag noch, der sicherlich so sein würde wie der

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