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0734 - Dem Wahnsinn nahe

0734 - Dem Wahnsinn nahe

Titel: 0734 - Dem Wahnsinn nahe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vergangene. Und doch hatte sich Entscheidendes geändert, denn nichts war mehr so geblieben.
    Suko dachte darüber nach, wie er Sir James Powell das Verschwinden des Geisterjägers beibringen sollte. Wie würden er und Johns andere Freunde darauf reagieren? Es war einfach nicht zu fassen, es war unbegreiflich, man konnte keine Erklärung dafür finden.
    Teleportationen oder Teleporting - das mochte unter Umständen das Stichwort sein.
    Brauchte es aber nicht. Vielleicht gab es da noch einen Zwischenbegriff, von dem Suko bisher noch nicht gehört hatte, denn all die Begriffe konnten kaum erfaßt werden.
    Die Probleme und Sorgen vereinigten sich zu einem schweren Felsbrocken, der noch über seinen Kopf lag, der allerdings darauf wartete, auf ihn her abstürzen zu können, um ihn dann unter sich zu begraben.
    Die Musik!
    Dieses hohl klingende, knöcherne Winseln schreckte Suko wieder aus seinen Gedanken.
    Weit entfernt hörte es sich an.
    Ein greinendes Jammern, mit schrillen Dissonanzen dazwischen, als hätte jemand noch nie von harmonischer Musik gehört.
    Es kehrte zurück!
    Suko spannte sich. Für eine kurze Zeitspanne blieb er noch an einer bestimmten Stelle stehen, dann hatte er sich entschlossen und nahm einen anderen Platz ein.
    Er stellte sich in das Dunkel, weil er einfach das Gefühl hatte, als würde sich die Person dort wieder zusammenfügen, wo er einmal gestanden hatte.
    Er wartete.
    Die Musik blieb. Sie schwebte über die Bühne hinweg, und sie intensivierte sich nahe der Liege.
    Sollte John wieder zurückkehren und sich dort hinlegen. Oder war es Westlake?
    Noch tat sich nichts, aber die Musik verstärkte sich. Da schienen die Löcher in den Knochenflöten größer geworden zu sein, damit sie noch schaurigere Töne produzieren konnten.
    Er wartete.
    Der Wirbel war da!
    Er spürte ihn nicht direkt, er hörte das Brausen und das Fauchen, das entstand, als die Luft an einer bestimmten Stelle zusammenschlug wie ein nicht sichtbares Tor.
    Umrisse.
    Sehr schwach…
    Aber eine Gestalt.
    Kompakter als sonst.
    Sie wurde schärfer, kristallisierte sich hervor. Noch einmal das Fauchen der Luft.
    Das letzte Mal.
    Dann war sie da!
    Sukos Gesicht nahm einen Ausdruck der Panik an, in den sich ein unbegreifliches Staunen mischte.
    Was er da erlebte, das konnte nicht wahr sein, das war Horror ohne Ende, und es bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen.
    Nicht eine Person erschien, sondern zwei.
    Westlake und seine Assistentin Susan Carter.
    Aber nicht getrennt, sondern auf schreckliche Art und Weise ineinander verwachsen…
    ***
    Fahles Licht hatten die sprühenden Farben und die unheimliche Musik abgelöst.
    Meine Atome und Moleküle setzten sich wieder zusammen. Es war ein Gefühl wie ein Rausch, allerdings mit ziehenden Schmerzen verbunden, als könnten sich die winzigen Partikel nicht entscheiden, in welche Richtung sie sich drängen sollten.
    Ich hockte und kniete zugleich. Den Oberkörper nach vorn gebogen, wobei meine Beine nicht den Untergrund berührten und ich mich nur mit den Händen abstützte.
    In dieser Haltung blieb ich auch und freute mich darüber, daß ich atmen konnte und alles normal war.
    In meiner Wohnung befand ich mich nicht mehr. Ich hatte mich an einem anderen Ort wieder zusammengefügt. Zwischen meinen Fingern spürte ich Staub, und es war auch warmer Staub, der beim Einatmen in meine Lungen drang.
    Auch das Erinnerungsvermögen kehrte zurück.
    Ich dachte an die Tiefgarage, in der es mich erwischt hatte, und ich dachte dann an Suko, den ich für die Dauer einer winzigen Zeitspanne gesehen hatte.
    Sehr deutlich stand er vor mir, besonders sein Gesichtsausdruck hatte sich bei mir eingeprägt. Er war so anders gewesen als sonst, so furchtbar und entsetzt zugleich. Er mußte mich einfach gesehen haben, aber er hatte dabei ausgesehen, als wäre er einem Monstrum begegnet und nicht seinem besten Freund.
    An dem Begriff Monstrum hakte ich mich fest. Konnte es sein, daß er dies…
    Ich wollte nicht mehr weiterdenken, denn eine schreckliche Ahnung hatte mich überfallen. Ich drückte mich hoch. Meine Beine waren okay, die Arme auch, ebenso die Hände. Sie hob ich an und traute mich kaum, nach meinem Gesicht zu fassen.
    Ich mußte mich überwinden, wobei ich mit dem Schlimmsten rechnete. Es konnte passieren, daß ich den Mund, die Nase und auch die Ohren an anderen Stellen fand.
    Lieber Gott, laß es nicht wahr sein! Ich zitterte wie ein kleines Kind, das einen fürchterlichen Alptraum erlebt. Ich

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