0734 - Jagd auf 'Bigfoot'
dem Flugfeld stehenden alten Jeep Cherokee zu schleppte, der auch schon mal weniger rostige Zeiten gesehen hatte - vermutlich zur Zeit der Studentenunruhen. Immerhin war er mit Rotlicht und einem Polizeistern ausgestattet.
An dem Wagen lehnte ein junger Bursche mit streichholzkurzem Haar und einem verwegenen Zigeunerbü riehen, in einen Overall und wadenhohe Stiefel gekleidet. Am Gürtel hing ein Holster mit einem Colt Magnum. Und an der Brust des Mannes, der hingebungsvoll an einem Zigarillo sog, funkelte ein blank polierter Sheriffstern.
Der Mann machte nicht die geringsten Anstalten, den beiden FBI-Agenten entgegenzukommen und Croft beim Koffertragen behilflich zu sein.
»Ja«, brummte der Schwarze. »Den könnten wir gut gebrauchen. Vielleicht können wir ihn mieten oder beschlagnahmen.«
»Beschlagnahmen? Bist du verrückt? Ich meinte etwas anderes. Mit dem Kopter stimmt doch was nicht.«
Croft verzog das Gesicht und ging weiter. Vor dem Sheriffsternträger blieb er stehen und setzte die beiden Koffer ab. »Ich bin Special Agent Croft, das ist meine Kollegin Willis.«
»Sie sind wegen des angeblichen UFOs hier, nicht war?«, sagte der Sheriff ölig. Er hielt es wohl nicht für nötig, sich vorzustellen. Sein Overall trug auch kein Namensschild. »Vergessen Sie’s«, fuhr er fort. »Das war ein Meteor, der hier runtergekommen ist, nicht mehr und nicht weniger.«
»Da haben wir andere Informationen«, sagte Willis.
Der junge Sheriff verzog das Gesicht. »Ich dachte nicht, dass sich der FBI tatsächlich um, solchen Mumpitz kümmert. Das gibts doch eigentlich nur im Fernsehen. Sie heißen nicht zufällig Mulder und Scully?«, fragte er ätzend.
»Wie wäre es, wenn Sie uns erst mal eine Unterkunft besorgen würden? Hier weht ein kaltes Lüftchen«, sagte Croft, »und ich möchte mir nicht die Nasenspitze abfrieren.«
»Dann steigen Sie mal ein.« Der Sheriff kletterte auf den Fahrersitz des Jeeps. Wütend riss Lara Willis die Hecktür des Wagens auf, und Croft wuchtete die Koffer hinein. Dann stiegen sie ebenfalls ein. Der Motor lief bereits. Croft, der sich auf den Beifahrersitz gehievt hatte, griff zu und drehte den Zündschlüssel wieder auf Null.
»Was soll das, Mann?«, fuhr der Sheriff ihn an.
»Sie sollten etwas mehr Höflichkeit an den Tag legen, junger Freund«, sagte Croft düster. »Oder hat man Sie zum Sheriff gewählt, weil Sie so prachtvoll schlechte Manieren haben? Sind Sie überhaupt ein echter Sheriff oder nur ein nachgemachter, der uns verarschen will? Weisen Sie sich aus.«
»Sie sind…«
Croft drückte ihm seine Dienstwaffe an den Hals. »Ihre Legitimationen, Junge, aber ganz vorsichtig. Bei diesem Wetter neigt mein Zeigefinger zu dezenten Zuckungen. Und wenn Sie gut genug schielen können, bemerken Sie sicher, dass der Hahn gespannt ist.«
»Das wird ein Nachspiel haben«, drohte der Sheriff, zeigte dann aber vorsichtig seinen Ausweis vor.
»Sheriff Don Butterworth«, murmelte Croft und gab den Ausweis zurück. Er sicherte seine Waffe wieder und ließ sie so schnell im Holster verschwinden, wie er sie hervorgezogen hatte.
Der Sheriff musste an Zauberei glauben.
»Nicht zu fassen, was hierzulande so alles auf die Menschheit losgelassen wird«, murmelte Croft. »Okay, jetzt können Sie Ihren Zigarillo weiter kauen und losfahren. Wenn schon der Sheriff ein Arsch mit Segelohren ist, gibts vielleicht wenigstens ein akzeptables Hotel.«
»In Columbia Falls? Da wollen Sie doch hin, oder? Was erwarten Sie bei nicht mal 3000 Einwohnern?«
»Wanzenfreie Betten und einen aufmerksamen Zimmerservice«, sagte Croft. »Worauf warten Sie, Mann? Fahren Sie!«
Wütend startete der Sheriff den Jeep wieder und fuhr los. Um ein Haar wäre er dabei der Beachcraft in die Quere gekommen, die in Richtung Hangar rollte.
»Einen Flugfeldführerschein haben Sie wohl nicht.« Croft grinste. »Äh -wem gehört eigentlich der Hubschrauber da drüben, dieses weiße Riesenmonster?«
»Keine Ahnung. Fragen Sie doch in der Flughafenverwaltung nach.«
»Gute Idee«, sagte Croft. »Mache ich doch glatt. Und während wir die paar Meilen gut miteinander auskommen müssen, erzählen Sie mir bitte mehr über diesen angeblichen Meteor, und wir erzählen Ihnen, was wir an technischer und moralischer Unterstützung für unsere Suche nach dem angeblichen UFO brauchen.«
»Sie können mich mal am Arsch lecken, Brikett«, brummte der Sheriff. »Ich habe euch Feds nicht hergerufen, niemand braucht euch hier, und die
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