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0734 - Jagd auf 'Bigfoot'

0734 - Jagd auf 'Bigfoot'

Titel: 0734 - Jagd auf 'Bigfoot' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Roger Clement
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Höhlenbrummer mit etwas Schnee. Dann hob Uga' witternd die Nase in die Luft. Bald würde es abermals schneien, dann konnte ohnehin kein Nackthäuter mehr den entseelten Körper finden. Uga’ wollte ihn später holen, um ihn zu seiner Sippe zu schaffen. Das Fleisch der Höhlenbrummer war beliebt bei den Grakha.
    Doch zunächst hatte Ugachaka etwas anderes zu erledigen.
    Er schaufelte mit seinen großen Händen geschickt den Schnee zur Seite. Sein Instinkt sagte ihm, wo er graben musste. Nun war er sicher, bald auf die zweite Sonne zu stoßen…
    ***
    Sheriff Butterworth brachte seine Karre vor dem Distrikt Hospital in Whitefish zum Stehen, nachdem er die FBI-Agenten zur »UFO-Absturzstelle« hatte chauffieren müssen.
    Während er ausstieg, reifte in ihm ein Plan.
    Instinktiv spürte er, dass ihm diese beiden Feds überlegen waren. Die eingebildete Tussi. Und auch dieser übergewichtige Schwarze. Doch Butterworth' Ego ließ es nicht zu, diese Tatsache hinzunehmen. Dies hier war schließlich sein Gebiet, zum Henker! Hier war er zum Sheriff gewählt worden, nicht diese allwissenden Stadtfräcke!
    Der Ehrgeiz, ein zartes und fast schon abgestorbenes Pflänzchen, erblühte im Inneren des Sheriffs zu voller Pracht.
    Er, Don Butterworth, würde es diesen arroganten Schnöseln zeigen!
    Glaubten diese FBI-Agenten vielleicht, in seinem Distrikt die Nasen vorn zu haben? Doch da hatten sie die Rechnung ohne den Wirt, also ohne den Sheriff, gemacht.
    Butterworth plante, den Fall heimlich alleine zu lösen!
    Er würde den Feds einfach alle wichtigen Informationen vorenthalten. Ob nun wirklich ein UFO abgestürzt war, interessierte Butterworth nicht. Was immer geschehen war, würde er herauskriegen. Und dann, wenn er alle Fakten gesammelt hatte, wollte er in Washington anrufen.
    Butterworth stellte sich vor, wie er dem FBI-Direktor lässig am Telefon ein perfektes Ermittlungsergebnis präsentierte. Und dann, wenn dieser Schlipsträger in Washington völlig verblüfft war, würde der Sheriff wie beiläufig fragen, warum denn diese beiden FBI-Agenten durch seinen Distrikt stolperten, wenn sie sowieso keine Ergebnisse zu Stande brächten!
    Die Vorstellung seiner eigenen Überlegenheit möbelte Butterworth’ Laune mächtig auf.
    Breitbeinig stiefelte er in das kleine Provinzhospital.
    »Howdy«, grüßte er lässig. Die indianische Lady in Schwesterntracht warf ihm einen fragenden Blick zu. Sie saß hinter dem Desk mit der Aufschrift INFORMATION. »Ich will zu der jungen Lady, die nach dem Motorschlitten-Unfall hier eingeliefert wurde. -Dienstlich«, fügte er hinzu.
    Furcht flackerte im Blick der Indianerin auf. Sie erhob sich von ihrem Stuhl und geleitete Butterworth zu einem Arztzimmer. Es war ohnehin gerade nichts los. Da konnte man den Informationsschalter gewiß getrost verwaist lassen.
    Der Sheriff hatte angenommen, die Indianerin hätte Angst vor seiner dienstlichen Autorität. Doch bevor sein Ego sich noch mehr aufblähen konnte, wandte sich die Frau in dem weißen Kittel flüsternd an ihn.
    »Die Fellmenschen gehen wieder um«, raunte sie ihm zu. »Seien Sie vorsichtig, Sheriff. Großes Unglück naht…«
    Unwillig verzog Butterworth das Gesicht. Wie alle Leute in den nördlichen Rockies wusste er natürlich, dass die Indianer Bigfoot & Co. als Fellmenschen bezeichneten. Aber es gefiel ihm überhaupt nicht, von der Rothaut zur Vorsicht gemahnt zu werden.
    Mit einem gönnerhaften Grinsen klopfte er auf seinen Revolverholster. »Hier habe ich ein erstklassiges Mittel gegen Fellmenschen. Und ganz rezeptfrei!«
    Butterworth wollte sich über seinen eigenen dämlichen Witz totlachen, aber die Indianerin machte nur weiterhin ein besorgtes Gesicht. Der Sheriff fragte sich, was ihr Gelaber über Fellmenschen überhaupt sollte. War vielleicht Bigfoot über den Motorschlitten gestolpert? Allein der Gedanke kam dem Sheriff lächerlich vor. Er griente noch einmal dämlich.
    Dann geleitete ihn die Indianerin in Weiß in das Arztzimmer.
    Doc Laffer schielte den Ordnungshüter durch seine dicke Brille schlecht gelaunt an.
    »Was wollen Sie, Butterworth? Wollen Sie wieder einen schwer Verletzten verhaften?«
    Der Sheriff seufzte innerlich. Musste der Doc denn immer wieder die alten Geschichten aufwärmen? Gewiß, vielleicht war Butterworth damals wirklich zu diensteifrig gewesen, als er den frisch beinamputierten Indianer hatte ins Jail werfen wollen. Vor allem, weil sich bald die Unschuld des Mannes herausgestellt hatte. Er war durchaus

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