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0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dahinterkamen, daß Namibb wahnsinnig war.
    Der lange Marsch führte schließlich zu einer Stiege, die in einem von kahlen Mauern umgebenen Raum endete. Der Raum hatte auf der anderen Seite eine Falttür aus Metallplastik.
    An der Decke blakte eine alte Lumineszenzplatte. Der größte Teil der Bodenfläche wurde von einem Transportgleiter älterer Bauart eingenommen.
    Auf der Ladefläche des Fahrzeugs ruhte ein trommelförmiger Plastikbehälter mit der Aufschrift NON-TOXIC INSECTICIDES.
    Opa trat vorsichtig zur Tür, öffnete sie einen Spalt und lugte hinaus. Leven Strout sah, daß es dunkel war.
    Opa winkte. Joupje Termaar brachte Namibb zur Tür. Sie wechselten ein paar Worte, dann schritt der Irre in die Nacht hinaus. Opa folgte ihm eine halbe Minute später. Das Warten begann. Eine Stunde verstrich, in der kaum gesprochen wurde.
    Die zweite war fast schon vorüber, da kehrte Opa zurück.
    „Sie haben ihn fest", erklärte er.
    „Es geht weiter nach Plan!" verkündete Artur Prax. „Strout... du hattest eine Nachricht, die du von Opa übermitteln lassen wolltest."
    Leven Strout gab Opa den Rufkode des Kontaktmannes in Karatschi. Dazu fügte er den Text: „Onyx trifft morgen mit der B-Fähre ein."
    Opa sagte: „Das ist einfach, das kann jedermann verstehen."
    Aphiliker, der er war, meinte er es wahrscheinlich nicht einmal ironisch. Onyx, ein derzeit gebräuchlicher Vorname, war eine von Leven Strouts Kodebezeichnungen. „B-Fähre" war die Tarnbezeichnung für eine Kommunikation. „Trifft morgen ein" wies in verschlüsselter Form darauf hin, daß mit der genannten Kommunikation etwas nicht in Ordnung sei.
    In Klartext übersetzt, lautete der Spruch also: „Mit der Kommunikation von Leven Strout stimmt etwas nicht!"
    Der Mann in Karatschi würde damit wenig anzufangen wissen, die Meldung jedoch nach Porta Pato weiterleiten. Ohne Zweifel konnte man dort die richtigen Schlüsse ziehen.
    Danach wurde Leven Strout in den Tankaufbau des Transportgleiters verfrachtet. Er fand in dem finsteren Gelaß auch Pakete mit Proviant und einige Waffen. Kurze Zeit später setzte sich das Fahrzeug in Bewegung. Die Garage lag, wie Artur Prax erklärt hatte, schon außerhalb des Ghetto. Leven Strout war zunächst voller Unruhe. Er versuchte, die Manöver des Fahrzeugs aus seinen Bewegungen zu erraten. Nach etwa zwanzig Minuten schien der Gleiter auf eine Hauptverkehrsachse einzubiegen, denn von da an vergrößerte sich seine Geschwindigkeit sprungartig.
    Erst als knapp eine Stunde vergangen war, begann Leven Strout zu glauben, daß er die Falle Chittagong tatsächlich hinter sich gelassen habe.
    Zwei Dinge sorgten dafür, daß in Porta Pato das Ungewisse Warten schließlich aufhörte. Das erste war eine Meldung aus Karatschi, die auf Umwegen offensichtlich von Leven Strout kam und Bedenken bezüglich einer Mitteilung äußerte, die dieser gemacht hatte. Dabei konnte es sich nur um die XQI-Meldung handeln, die Strout der OGN in die Hände gespielt hatte.
    Reginald Bull beauftragte seine Fachleute, sich auf dem üblichen Weg mit Leven Strout in Verbindung zu setzen. Dieser Versuch schlug fehl. Es mußte angenommen werden, daß Strout Terrania City verlassen hatte und sich irgendwo in Bedrängnis befand, sonst hätte er die Meldung unmittelbar an Porta Pato durchgegeben. Bull hatte keine Möglichkeit, seine Befürchtungen zu verifizieren, denn derzeit war Strout sein einziger Mann in Terrania City.
    Das zweite Ergebnis verdiente diesen Namen nicht, da es sich eigentlich um ein Nicht-Ereignis handelte: Zum vereinbarten Zeitpunkt versäumten es Sylvia Demmister und Ranjit Singh, das Kodesignal zu senden, das besagte, daß sie noch wohlauf waren und sich nicht in Gefahr befanden. Auch mit Sylvia und Ranjit versuchte man, von Porta Pato aus in Verbindung zu treten, aber auch dieser Versuch mißlang.
    Für Reginald Bull waren das der Alarmzeichen genug.
    Er aktivierte einen rechtzeitig entworfenen Alternativplan, der vorsah, daß die zur Ausschleusung bereitstehende Streitmacht noch weiter als bisher vorgesehen aufgesplittert werde. Es mußten daher zusätzliche Fahrzeuge bereitgestellt werden. Dies geschah in aller Eile. Der gemeinsame Treffpunkt brauchte nicht geändert zu werden. Auch der Zeitplan bedurfte keiner Berichtigung.
    Der Befehl über den unterseeischen Stützpunkt und die verbleibende Besatzung ging in die Hände eines erfahrenen Mannes über. Er war erst fünfzig Jahre alt und hatte die Zeiten, da alle Menschen sich wie

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