Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Abhörgeräte gab. Sylvia war fest entschlossen, dem Gegner nicht den geringsten Hinweis auf ihre Zugehörigkeit zur OGN zu liefern ... obwohl sie genau wußte, daß die Aphiliker Mittel und Methoden kannten, auch den verstocktesten Gefangenen zum Reden zu bringen.
    Die Erkenntnis, daß sie mit Ranjit ausgerechnet in die Maske zweier Regierungsspezialisten geschlüpft war, hatte sie zunächst in einen Zustand atemloser Wut versetzt, der um so schwerer zu ertragen war, als sie ihre Wut an nichts und niemand auslassen konnte. Auch Ranjit, der Sanja Fundal und Koblar Strekh „entdeckt" hatte, konnte kein Vorwurf gemacht werden. Niemand hatte den beiden ansehen können, daß sie feindliche Spezialisten waren.
    Die Wut war schließlich verraucht. Seitdem sorgte sich Sylvia mit wachsender Intensität um das Schicksal der OGN. Es gab keinen Zweifel, daß man sie mit dieser Organisation in Verbindung bringen würde. Man würde sie verhören, und wenn sie die Aussage verweigerten, würde man sie auszusagen zwingen. Sylvia neigte nicht dazu, ihre Widerstandskraft zu unterschätzen. Aber sie wußte, daß auch sie spätestens nach ein paar Tagen unter der Wirkung physischen Schocks oder psychischer Qual zusammenbrechen und alles verraten würde, was sie über die OGN wußte.
    Etwa ein Tag verging in quälender Langsamkeit und Ungewißheit. Niemand kümmerte sich um die beiden Gefangenen. Sie bekamen nichts zu essen. Nach etwa anderthalb Tagen öffnete sich plötzlich die Zellentür. Sylvia hatte erwartet, Prakhut Sassar zu sehen. Statt dessen stand vor der Tür jener in einen hellgrauen Coverall gekleidete Mann, der bei Sassars gestrigem Besuch die Vorhut gemacht hatte.
    „Mitkommen!" befahl - er barsch.
    Die Gefangenen gehorchten. Draußen, zu beiden Seiten des Ganges, standen zwei Kazwos. Sie geleiteten Sylvia und Ranjit zum Ausgang, vor dem ein Transportfahrzeug mit geschlossenem Aufbau wartete. Die Gefangenen mußten einsteigen. Die Tür wurde hinter ihnen verriegelt. Wenige Augenblicke später setzte sich das Fahrzeug in Bewegung.
    „Ob sie hier auch Abhörgeräte haben?" fragte Ranjit Singh mit verzweifelter Stimme.
    „Wir gehen besser davon aus", antwortete Sylvia.
    „Wohin sie uns wohl bringen?"
    „Paß auf, wie sich das Fahrzeug bewegt, dann weißt du es!"
    Ranjit schwieg. Die Fahrt ging etwa fünf Minuten lang nahezu geradeaus, also ohne spürbare Manöver. Die Straße vor der Polizeiwache verlief in nordöstlicher Richtung, talaufwärts. Sylvia kam zu dem Schluß, daß sie zu dem neuen Komplex gebracht werden sollten, der am oberen Talende aus dem Boden gewachsen war.
    Plötzlich vollführte der Gleiter eine scharfe Schwenkung.
    Die Bewegung war so rabiat, daß Sylvia von ihrem Sitz gerissen und zu Boden geschleudert wurde. Halb benommen hörte sie von vorne wirre, schreiende Stimmen, gedämpft durch die Wände des Kastenaufbaus. Dann gab es einen schmetternden Krach, und das Fahrzeug kam zum Halten.
    Sylvia horchte noch, da begann es draußen bösartig zu fauchen. Das war der Abschuß eines schweren Blasters! Wilde Schreie gellten auf, und eine Explosion erschütterte den Kastenaufbau, der mittlerweile schräg auf der Seite lag. In der Decke entstand ein faustgroßes Loch mit glühenden Rändern, und Ranjit schrie vor Schmerz und Entsetzen auf, als ihm ein Tropfen flüssigen Metalls auf die Schulter fiel und sich durch die Kleidung brannte.
    Dann war es einige Augenblicke still. Schließlich hörte Sylvia eilige Schritte, die sich dem Kasten näherten. Eine brummende Stimme sagte etwas, was sie nicht verstand. Dann hörte sie von neuem das Schußgeräusch eines Blasters, diesmal feiner, schwächer und nicht so drohend wie zuvor. Bei dem Licht, das durch das Loch in der Decke fiel, sah sie, wie sich in der Tür vor ihr Blasen bildeten. Sie wich hastig zurück. Später begann der Teil der Tür, in dem sich der Riegel befand, zu glühen und zu schmelzen. Ein zweites Loch entstand, und schließlich glitt die Tür vollends zur Seite.
    Draußen standen zwei zerlumpte Männer, der eine hoch aufgeschossen und dürr, mit einem Kopf wie ein Totenschädel, der andere kurz, dick und aufgeschwemmt. Sylvia sprang aus dem Kasten. Der Transporter, in dem sie gekommen waren, lag auf der Seite. Die Fahrerkabine war halb zerdrückt. Der Gleiter war mit einem anderen Fahrzeug zusammengestoßen, das hinter einer Felsengruppe her von der Seite gekommen war. Das zweite Fahrzeug war beim Aufprall seitwärts getroffen worden und nicht

Weitere Kostenlose Bücher