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0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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annähernd so schwer beschädigt worden wie der Gleiter mit den beiden Gefangenen.
    In der Nähe des Gleiters lag die Leiche des Fahrers, daneben ein halber Kazwo, und ein kleiner Brandkratzer kennzeichnete die Stelle, an der der zweite Kazwo explodiert war. Sylvia blickte die Straße entlang, die zum oberen Talende führte. Der Blick auf den neuen Gebäudekomplex wurde durch die Felsengruppe verdeckt, hinter der das zweite Fahrzeug hervorgekommen war.
    „Wir müssen weiter!" sagte der Totenkopf mit dröhnender Stimme.
    „Was nützt es, euch zu befreien, wenn ihr hier herumsteht und euch wieder einfangen laßt?" fügte der Dicke mit schriller Stimme hinzu.
    Wie im Traum ließ sich Sylvia zu dem zweiten Fahrzeug führen.
    Der Aufbau war zwar beschädigt, bot aber für sie und Ranjit noch genug Platz. Sie saßen auf, während die beiden Zerlumpten in die Fahrerkabine kletterten. Das Fahrzeug, obwohl beschädigt, setzte sich willig in Bewegung und nahm Kurs auf einen breiten Spalt in der seitwärts gelegenen Gruppe von Felsen.
    Unterwegs wurden mehrmals die Fahrzeuge gewechselt.
    Joupje Termaar und Artur Prax, abgerissen und zerlumpt wie sie waren, schienen sich plötzlich jeder in einen kleinen Krösus verwandelt zu haben. Die Mittel, glaubte Leven Strout, hatte ihnen die geheimnisvolle Organisation, deren Mitglieder sie waren, zur Verfügung gestellt.
    Strout verbrachte den hellen Tag in irgendwelchen Behältern oder Fahrzeugaufbauten. Er durfte nicht gesehen werden, weil sein PIK noch immer ausgeschaltet war und jeder Kazwo ihn sofort für verdächtig gehalten hätte. Die beiden Zerlumpten dagegen bewegten sich frei und unbehindert. Sie besaßen, wie sie Strout erklärten, eine Wanderberechtigung.
    Die erste Sorge der Aphiliker nach ihrer Machtergreifung vor rund vierzig Jahren war es gewesen, die Bevölkerung unter ihre Kontrolle zu bringen. Es entsprach der Denkweise der reinen Vernunft, daß der Staat über jeden einzelnen seiner Bürger ständig informiert sein müsse. Die Krönung des Werkes der Bevölkerungskontrolle bildete schließlich jenes engmaschige Rechnernetz, das mit dem System der PIKs eng zusammenarbeitete und die Aufsichts und Sicherheitsorgane in die Lage versetzte, jederzeit zu wissen, wo jeder Bürger sich aufhielt.
    Um die Überwachung einfacher zu gestalten, durfte jeder Bürger sich normalerweise nur in einem eng umgrenzten Bereich aufhalten. Gewöhnlich war dies sein Heimatbezirk. Umzüge und Reisen mußten gesondert genehmigt werden. Als jedoch die Aphilie die Ghettos anschwellen und aus den Nähten platzen ließ, weil eben innerhalb ihres Heimatbezirks viele Menschen nicht die Möglichkeit fanden, für ihren Unterhalt zu sorgen, da sah sich die Regierung genötigt, die sogenannte Wanderberechtigung einzuführen. Diese Berechtigung erhielt nur der, auf dessen Dienste kein Arbeitgeber einen Anspruch erhob.
    Daher waren Wanderberechtigte in der Hauptsache minderbemittelte Leute, die sonst im Ghetto langsam dahinsiechen würden. Auch sie trugen PIKs, aber die Impulsfolge, die ihre Geräte ausstrahlten, enthielten einen besonderen Zusatz, der die Wanderberechtigung kennzeichnete.
    Leven Strouts PIK hätte sich auf diesen Zusatz ohne weiteres einstellen lassen. Aber erstens fehlte ihm das notwendige Einstellgerät, und zweitens kannte er einen zulässigen Kode den er hätte verwenden können, nicht auswendig.
    Noch eine Nacht verging, ehe die beiden Zerlumpten mit ihrer eigenartigen Fracht in Parkutta eintrafen. Das Fahrzeug, das sie zuletzt erworben hatten, besaß einen schweren Aufbau mit Spezialmetallwänden, der eigens für den Transport radioaktiver Materialien angefertigt war.
    In Parkutta suchten Joupje Termaar und Artur Prax zunächst ihren Gewährsmann auf, der ihnen vom „Chef" bezeichnet worden war. Leven Strout blieb derweilen in seinem Versteck.
    Plötzlich, nach etwa einer halben Stunde, setzte sich das Fahrzeug wieder in Bewegung. StroUt wunderte sich. Er hätte erwartet, daß Termaar und Prax ihm zuerst über den Ausgang ihrer Unterredung mit dem Gewährsmann berichteten. Er bemerkte bald, daß der Gleiter die Straße verlassen hatte und sich über ungebahntes Gelände bewegte.
    Nach weiteren zwanzig Minuten endete die Fahrt. Der Behälter wurde geöffnet. Leven Strout stieg aus und gewahrte ringsum himmelstürmende, kahle Felsen. Ein kalter Wind pfiff durch die Gesteinsrisse, und über der ganzen Szene lag das eigenartige, orangegelbe Licht der Sonne Medaillon.
    „Wir haben

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