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0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werden konnte - schon jetzt erreicht.
    Eine Stunde später kam aus Chittagong eine zweite Meldung, die wesentlich weniger günstig lautete als die erste: Der Mann, den man in den frühen Morgenstunden für Leven Strout gehalten und festgenommen hatte, war von Ärzten inzwischen als schwer geisteskrank identifiziert worden. Natürlich hätte es sich dennoch um Leven Strout handeln können. Aber inzwischen war man dem Äußeren des Irren mit Chemikalien zu Leibe gerückt und hatte festgestellt, daß er eine nicht ungeschickte Maske trug. Unter der Maske hervor kam ein Mann zum Vorschein, der kaum mehr Ähnlichkeit mit Leven Strout hatte.
    Der Irre vermochte über seinen Auftraggeber nichts auszusagen. Selbst die strengen Gesetze der Aphilie vermochten einem Wahnsinnigen nichts anzuhaben.
    Man brachte den Mann an die Grenze des Ghettos und ließ ihn dort laufen. Er nahm von selbst die Richtung ins Innere der Ruinenwüste, als sei er hier zu Hause.
    Unklar war, woher Leven Strout - denn ein anderer konnte den Irren kaum für diesen Zweck mißbraucht haben - die Mittel hergenommen hatte, eine so vorzügliche Maske herzustellen.
    Weniger unklar war dagegen, daß der richtige Leven Strout nun wohl Chittagong schon längst den Rücken gekehrt hatte.
    Die Suche war, nachdem man den Irren festgenommen hatte, vorübergehend abgebrochen worden. Diesen Vorteil hatte Leven Strout genutzt, um die Stadt zu verlassen. Die Suche brauchte, wenigstens in Chittagong, nicht mehr fortgesetzt zu werden.
    Zum zweiten Mal war Leven Strout Heylin Kratt durch die Lappen gegangen. Ebenso wenig, wie Kratt zuvor hatte Begeisterung empfinden können, fühlte er jetzt, Ärger. Aber ein anderes Empfinden stieg in ihn auf, triebhaft, so alt wie die Menschheit: die Angst vor dem Überlegenen.
    Als die Ghetto-Leute zurückkehrten, waren sie zu viert. Leven Strout-stutzte zunächst, als er den vierten Mann ein wenig schwankend die Treppe herabsteigen sah, seine Gestalt gegen das Licht, das schwach von oben hereinfiel, wie eine Silhouette abgezeichnet. Als er ihn dann aber vor sich stehen hatte, stockte ihm vor Überraschung der Atem.
    Der Fremde war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten.
    Er war sauber und trug einigermaßen gepflegte Kleidung. Er schwankte auch jetzt noch ein wenig, und in dem Blick, mit dem er Leven Strouts fassungsloses Staunen beantwortete, glitzerte Weit hinten ein unsteter, undefinierbarer Funke.
    Strout wandte sich an Artur Prax.
    „Wer ist das?"
    „Das ist Namibb, der Verrückte", antwortete der Totenschädel kalt.
    „Wie kommt es, daß er genauso aussieht wie ich?"
    Im selben Augenblick, in dem er die Frage ausgesprochen hatte, wußte Leven Strout, daß sie nicht besonders intelligent war.
    Artur Prax störte sich nicht daran.
    „Er sieht nicht von Natur so aus. Wir haben ihn zurechtgemacht."
    „Und neu eingekleidet", meckerte Joupje Termaar dazu.
    Strout brauchte nicht zu fragen, wozu das alles gut sei. Er wußte die Antwort selbst. Namibb würde die Suchtruppen ablenken.
    Er würde sich einfangen lassen. Und sobald er gefangen war, wurde die Suche abgebrochen. Das war der Zeitpunkt, zu dem er mit den beiden Ghetto-Männern die Stadt verlassen konnte. Aber was würde mit Namibb geschehen?
    „Was werden sie mit ihm tun?" fragte Leven Strout.
    „Sie werden ihn laufen lassen", antwortete Artur Prax mit Bestimmtheit. „Mit Geistesgestörten haben sie nichts im Sinn.
    Wir kennen ihr Verhalten aus Erfahrung. Sie bringen ihn an die Grenze der Innenstadt und lassen ihn los."
    „Er trägt keinen PIK!" machte Joupje Termaar mit schriller Stimme auf einen weiteren Vorzug des Wahnsinnigen aufmerksam.
    „Hat nie einen gehabt", fügte Opa hinzu.
    „Wird er tun, was ihr von ihm verlangt?" wollte Strout wissen.
    „Ohne Widerrede. Komm jetzt!"
    Zum ersten Mal erfuhr Leven Strout, daß der unterirdische Raum einen zweiten Ausgang hatte. Er befand sich in der rückwärtigen Wand und führte auf der Ebene des Kellerbodens unter die Oberfläche dahin. Opa schritt voran. Er war mit einer Lampe bewaffnet, die den Weg erhellte. Ihm folgte Leven Strout, der inzwischen seinen Schocker von Joupje Termaar wiedererhalten hatte. Hinter ihm kam Namibb, und den Abschluß machten Termaar und Prax.
    Der Gang war schier endlos lang. Unterwegs wurde nur wenig gesprochen. Manchmal sagte der Irre ein paar Worte. Sie klangen recht vernünftig. Leven Strout konnte sich ausmalen, daß die Truppen der Aphiliker eine Zeitlang brauchen würden, bis sie

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