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0735 - Die Teleporter

0735 - Die Teleporter

Titel: 0735 - Die Teleporter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mußt ihn dir heranholen. Ich will nicht, daß ich diese verdammte Reise noch einmal mache. Ich will wieder so werden wie früher.«
    »Ich versuche alles, Mark!«
    Noch ging ich nicht. Die Tür befand sich noch immer in Bewegung. Ich wartete darauf, daß sie ganz offen war. Am liebsten hätte ich die armen Kreaturen auch freigelassen, aber ihre Zellen blieben für mich verschlossen.
    Ich schaute nach vorn.
    Ein Flur, eine Treppe. Beides bestand aus blankem Stein. Alles wirkte auf mich so klinisch sauber, als würde eine Putzfrau zweimal am Tag saubermachen.
    Dämmerlicht warf spiegelnde Teiche auf das helle Gestein und erfüllte auch den Raum, der hinter dem Flur lag. Ich kam nicht dazu, ihn genauer in Augenschein zu nehmen, denn die mir bereits bekannte Lautsprecherstimme klang auf.
    »Komm ruhig näher, Sinclair…«
    Ich hätte es auch ohne Befehl getan. Du mußt dich locker geben, John! schärfte ich mir ein. Nur locker. Alles andere hat keinen Sinn. Nur nicht verkrampft wirken. Einfach so tun, als wäre nichts gewesen, als würdest du das jeden Tag erleben.
    Leichter gesagt, als getan. Ich hoffte trotzdem, daß ich nicht allzu stark auffiel.
    Mir kamen die Steine glatt vor, wie eine spiegelnde Bahn. Automatisch ging ich vorsichtig, schaute nach rechts und links. Ich erwartete das Schlimmste, aber es tat sich nichts.
    Diese Welt war nicht die meine. Sie wirkte fremd, sie stieß mich ab, sie war einfach zu klinisch und zu künstlich, als wäre alles in diesem spiegelnden Schein gefangen.
    Den Sprecher sah ich nicht. Er mußte sich in dem Raum jenseits der Treppe aufhalten. Dort breitete sich künstliches Licht aus. Eine andere Beschreibung fiel mir für diesen grünlichen Schimmer nicht ein, der schattenlos war.
    Ich stieg die Stufen hoch und zählte sie automatisch mit. Sechs waren es.
    Auf der letzten blieb ich stehen.
    Mein Blick war frei.
    Er fiel zunächst auf einen breiten Schreibtisch, der allerdings im Dunkeln lag. Dennoch zeichnete sich die Gestalt dort ab. Es mußte der Mann sein, dessen Stimme ich über den Lautsprecher gehört hatte. Als Schattenriß war er zu sehen.
    In seiner unmittelbaren Umgebung, aber auch im Raum verteilt, standen zahlreiche medizinische Geräte. Spielten sie in diesem Fall eine Rolle? War es dem Mann gelungen, dieses Teleporting auf wissenschaftliche Basis zu stellen.
    Ich ließ auch die letzte Stufe zurück und hörte, wie mich ein Lachen empfing. »Ja, Sinclair, kommen Sie ruhig näher. Sie platzen ja vor Neugierde.«
    Da hatte er recht.
    Nicht nur vor Neugierde platzte ich, auch vor Zorn, wenn ich an die Opfer dieses Hundesohns dachte.
    Dieses im Dunkeln bleiben hatte er wohl einem Film entnommen. Dann schaltete das Licht ein. Die Lampe hing unter der Decke. Sie war mit zwei Stäben befestigt und erinnerte mich an eine Dunstabzugshaube.
    Ihr Licht fiel wie ein breiter kastenförmiger Streifen auf den Schreibtisch und damit auch auf den Mann mit dem kalten Gesicht.
    Ich sah ihn zum erstenmal - und erschrak!
    ***
    Nicht daß er verändert gewesen wäre, mutiert und kaum etwas Menschliches mehr an sich hatte, nein, er war schon ein Mensch. Doch von ihm strömte etwas ab, das ich nicht verstand. Daß mich zusammen- und zurückzucken ließ, das ich aufnahm wie ein sensibler Sensor, denn er war einfach fürchterlich.
    Das war ein Mann ohne Gefühl.
    Kälte und Grausamkeit gingen von ihm aus, gepaart mit einer kaum vorstellbaren Menschenverachtung. Dazu paßte auch sein Äußeres. Er hatte eine klumpige Gestalt, man könnte ihn als massig bezeichnen, und der Kopf schien direkt auf den Schultern zu sitzen, denn ein Hals war so gut wie nicht zu sehen.
    Seine Augen erinnerten mich an Kugeln in einem Gesicht, dessen Haut wie poliert wirkte. Sie war so gelblichbleich, und es wuchs nicht einmal ein Haar auf ihr. Das galt auch für die Augenbrauen, denn sie waren nicht vorhanden.
    Das Gesicht eines Kugelfisches mit sehr dicken und feuchten Lippen, einfach widerlich.
    Ich hatte mich immer davor gehütet, Menschen nach ihrem Aussehen zu beurteilen, bei diesem Mann aber vergaß ich es. Er war einfach widerlich, er war grausam, er war ein menschliches Ekel.
    Wenn ich mir jemand vorstellen konnte, der diese schrecklichen Versuche unternahm, dann er. Ich hatte Mühe, meine Waffe nicht zu ziehen und kurzerhand auf ihn zu feuern und ihn für seine Taten zu bestrafen.
    Ich wollte mehr wissen, ich brauchte alle Informationen. Vielleicht gab es dann noch eine Rettung.
    »Überrascht?« fragte er

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