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0735 - Die Teleporter

0735 - Die Teleporter

Titel: 0735 - Die Teleporter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich. Auch seine Stimme klang unmenschlich, künstlich, als käme sie aus dem Maul eines Roboters.
    »Nicht sehr.«
    Die Antwort hatte ihm nicht gefallen. »Warum denn nicht?« schnappte er.
    »Ich habe mir einen Typ, wie Sie es sind, schon so vorgestellt, glauben Sie mir.«
    »Klingt arrogant.«
    »Ist es nicht. Ich sehe es realistisch.«
    »Gut, ich auch.«
    »Dann sind wir uns ja einig.«
    Er lachte meckernd. »Fast, mein Lieber.« Dann strich er mit den Handflächen über den Schreibtisch, ich konnte mir seine Hände genauer ansehen.
    Sie waren nicht klumpig, aber auch nicht lang. Sie lagen irgendwo dazwischen. Es waren kräftige Finger und von einer, wie ich meinte, dicken Haut überzogen. »Sie haben mir Schwierigkeiten gemacht, Sinclair, wissen Sie das?«
    »Ich fasse es als Kompliment auf.«
    »Hm. Auch Ihren Tod?«
    »Noch lebe ich.«
    »Ja, schon«, gab er zu. Es klang leicht widerwillig. »Andererseits mag ich Menschen, die nicht so leicht aufgeben. Bevor Sie sterben, sollen Sie auch einiges erfahren.«
    »Das hoffe ich doch.«
    Er lehnte sich zurück. Da sein Stuhl einen Lederbezug aufwies, ansonsten bestand das Gestell aus verchromtem Metall, knarrte es unter ihm. »Was wollen Sie wissen?«
    »Ihren Namen.«
    »Ich heiße Drusow.«
    Mir war schon klar, daß ich es mit einem Ausländer zu tun hatte. Allein an seiner Aussprache war es zu hören. Aber Drusow? »Das klingt russisch.«
    »Ist es auch.«
    »Dann stammen Sie aus diesem Land.«
    »Sehr richtig.«
    »Und weiter?«
    »Die UdSSR ist zerfallen, und ich habe meine Möglichkeiten genutzt. Ich hatte Freunde, die dafür sorgten, daß ich meine Heimat verlassen konnte. Jetzt bin ich bereits seit einigen Monaten hier.«
    »Und was haben Sie in der früheren UdSSR getan?«
    »Geforscht.«
    »Auf welchem Gebiet?«
    Er zog seinen Mund schief. »Nennen Sie es Grenzwissenschaften. Oder muß ich Ihnen noch erklären, daß wir Russen darin große Fortschritte erzielt haben?«
    »Nein, das brauchen Sie mir nicht näher zu erklären.«
    »Wie schön.«
    »Sie beschäftigten sich mit der Teleportation, nehme ich an.«
    »Richtig. Und natürlich mit der Telekinese. Auch mit der Telepathie. Mit allem, was dazugehört, auch mit bestimmten Wellenmustern und Theorien.«
    Ich nickte. »Ihre Erfolge habe ich gesehen.«
    »Gut, nicht?«
    Er grinste so breit, daß mir die Galle hochkam oder Magensäure in die Kehle stieg. Natürlich lagen mir zahlreiche Fragen auf der Zunge, aber ich konnte sie nicht alle auf einmal stellen und mußte sie ordnen. Er hatte sich Zeit genommen, auch ich hatte Zeit genug und kam auf sein Verschwinden aus seiner Heimat zu sprechen.
    »Ja, ich hatte gute Freunde.«
    »Welche?«
    »Namen werde ich nicht nennen.«
    Das hatte ich mir gedacht, also versuchte ich es anders herum. »Ihren Worten habe ich entnommen, daß wir uns höchstwahrscheinlich in England befinden.«
    Drusow lächelte breit. »Kompliment, sie haben ins Schwarze getroffen. Wir befinden uns in der Nähe von London.«
    »Schön, da wären wir schon weiter, auch unter der Erde, wie ich annehme?«
    »Dieses Labor hat man mir zur Verfügung gestellt.«
    Ich war wieder einen Schritt vorangekommen. Er hatte Freunde in England, Helfer, die für mich um keinen Deut besser waren als er selbst. »Wer stellte Ihnen diese Räume zur Verfügung?«
    »Kein Kommentar.«
    »Ein Konzern?«
    »Kein Kommentar.«
    »Der Geheimdienst?«
    »Ich sagte doch schon, daß ich Ihnen dazu keinen Kommentar geben werde. Es sind Menschen, die an den Fortschritt glauben, die die Menschheit weiterbringen wollen, die nicht auf der Stelle treten. Sie wollen etwas erreichen, und sie stellen mir alle Mittel zur Verfügung. Ich kann mich ausbreiten.«
    »Was Sie ja schon getan haben.«
    »Allerdings.«
    »Und wie haben Sie es geschafft? Ich weiß doch, wie es begonnen hat, Mr. Drusow.«
    »Nein!« rief er. »Sie wissen nichts, Sie wissen überhaupt nichts. Sie sind erst später eingestiegen, als dieser komische Mister Mirakel meine Kreise störte.«
    »Davon hat er mir aber nichts gesagt.«
    Drusow winkte ab und ließ seine flache Hand auf die Platte klatschen. »Er ist ein Narr, er weiß von nichts. Er hat nicht einmal etwas geahnt.«
    »Weiter!« forderte ich ihn auf.
    »Es war ein reiner Zufall, daß er mich störte. Er hat Menschen hypnotisiert, und er hat dabei geistige Kräfte, freigelegt, die meinen Kräften in die Quere kamen. Sie haben sich praktisch gekreuzt.« Er zeigte mit den Fingern, was er damit meine,

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