0735 - Tod in der Blauen Stadt
Myrrian-ey-Llyrana und hatte Erfolg!
Die anderen bemerkten seine leichte Trance und sprachen ihn nicht an, bekamen den übersinnlich geführten Dialog jedoch zumindest teilweise direkt mit, denn Zamorra sprach laut, und auch viel von dem, was die Geister der Silbermond-Druiden ihm übermittelten.
»Warum seid ihr hier? Was wollt ihr von uns?«
Es dauerte eine Weile, doch dann kam die Antwort, besser gesagt der Mix aus Antworten, denn die Geister teilten sich Zamorra zwar als eine Einheit mit, doch es war, als würden sie dabei alle wild durcheinander reden. Und dennoch ergab sich daraus ein zu verstehender Zusammenhang, der leider oft nur schwer aufzunehmen war.
Wir wollen Frieden, ja, Frieden. Aber es geht noch nicht. Dabei sind wir so unendlich müde, möchten nur noch heim. Warum lässt man uns nicht? Nur wegen des Planes und den Leiden, nicht wahr? Du weißt es… Weißt du es? Sag es uns doch. Warum hält das Böse uns fest? Haben wir nicht alles getan, wie uns befohlen wurde? Sag es uns doch. Warum ist der Teufels gleiche bei dir? Wir fürchten ihn so! Gehört auch das zum Plan? Sag es, sag es doch! Nur wegen der Leiden müssen wir warten. Nur euretwegen…
Das ergab für Zamorra alles keinen klaren Sinn, was die Seelen da von sich gaben. Zumindest war ihm klar, wen die Druiden mit dem Teufels gleichen meinten. Roberts schwarzmagisches Erbe war ihnen natürlich nicht verborgen geblieben. Daher hatten sie immer Abstand zu ihm gehalten.
Zamorra fragte weiter. »Wer hindert euch daran zu gehen? Von wem redet ihr?«
Die Antwort war mehr als verwirrend. Das Böse… Doch es will nur unser Bestes. Aber es hat uns missbraucht… Wir fühlen uns schuldig! Wir wollten nicht tun, was wir tun werden! Die Unlogik des letzten Satzes war kaum noch zu übertreffen. Lass uns doch endlich heim. Kein Leiden mehr… Nur noch einmal… Wir warten auf einen neuen Impuls. Dann…
»Stopp! Langsam« Zamorra versuchte zu unterbrechen. »Ich verstehe den Sinn von dem nicht, was ihr mir mitteilt. Ich…« Er brach ab, denn der Kontakt existierte nicht mehr.
»Sie sind fort, einfach so verschwunden.« Tendyke war bemüht, nicht in Zamorras Richtung zu sehen, denn dann hätte er vielleicht auch einen Teil des Spiders aus den Augenwinkeln erhascht.
»Da sind sie nicht die Einzigen.« Monica klang erschrocken. »Nicole ist verschwunden!«
***
Nicole Duval mochte es nicht, untätig in der Gegend herumzustehen.
Schnell hatte sie bemerkt, dass der geistige Dialog zwischen Zamorra und den Druiden-Geistern kaum ein greifbares Ergebnis bringen würde. Gefahr drohte von den Seelen auch nicht, also bewegte sie sich hinter ihrem Lieblingschef weiter, immer auf horizontalen Schritt achtend -Side Stepp, wie in der Tanzstunde - in Richtung der Stelle, wo sie das Schott vermuteten.
Blitzschnell ließ sie ihren Kopf nach rechts und sofort wieder nach vorne rucken. Das Ergebnis war, dass ihre Kopfschmerzen sich noch einmal um ein paar Prozente erhöhten, sie aber nun wusste, dass ihr Ziel keine drei Meter mehr entfernt war! Sie hatte die beginnende Taille des Spiders gesehen, und einen winzigen Teil des Schotts erahnen können. Des offenen Schotts!
Ehe Nicole sich daran machte, die letzten Meter zu bewältigen, löste sie den Blaster von der Magnetplatte an ihrer Hüfte, den Dhyarra-Kristall der 4. Ordnung nahm sie fest in die linke Hand.
Nur noch ein kleines Stückchen…
Dann hatte sie den Eingang zum Meegh-Raumer erreicht…
***
Zamorra war erleichtert, als er Nicoles Stimme hörte.
»Geht vorsichtig weiter! Es sind nur noch wenige Meter, und das Schott ist offen!«
Großartig! dachte der Parapsychologe, aber was wollten mir die Druiden-Seelen sagen? Sie klangen -wahnsinnig? Kann eine Seele dem Irrsinn verfallen, und wenn, warum? Sie wollen befreit werden. Von mir? Haben sie etwa mich gemeint?
Er würde dieses Rätsel jetzt nicht lösen können, zumindest nicht sofort. Aber er ahnte, dass die Geister schon bald wieder auftauchen würden.
Doch jetzt war der Spider wichtiger.
Als sie alle das tatsächlich sperrangelweit offen stehende Schott erreicht hatten, konnte selbst Zamorra seine Erregung kaum noch kontrollieren.
Mit Gewalt schraubte er seine aufsteigende Euphorie herunter. Ihm fiel wieder die Basiswelt ein, die er mit Ted Ewigk, Carlotta und Nicole entdeckt hatte. Dort war es ihm versagt geblieben, einen Spider zu betreten. Wenn sie es schaffen könnten, dieses Raumschiff hier unter ihre Kontrolle zu bekommen…
Es wäre
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