0736 - Mosaik des Todes
Richtungsbestimmung, »das sind doch diese eselähnlichen Lasttiere der Caltaren.«
Zamorra kniff die Augen zusammen. Teri schien die schärferen Augen von beiden zu haben.
»Richtig«, bestätigte er dann.
»Schau mal, wie schnell die in unsere Richtung rennen.«
»Als ob sie vor etwas fliehen würden…«
»Und dann genau auf uns zu?« Die Skepsis in seiner Stimme war unverkennbar.
»Wir sind halt begehrt.« Teri grinste. Dann wurde sie wieder ernst.
»Zamorra, das ist kein Spaß!«, behauptete sie. »Ich empfange Gedankenbefehle…«
»Von wem?«
»Keine Ahnung. Das ist so ähnlich, wenn ich meine Fähigkeit der Illusion einsetze…« Sie runzelte die Stirn. »Diese Gedankenbefehle gelten den Lakxas! Sie sollen uns über den Haufen rennen.«
Sie gab ihm die Hand.
»In diesem Fall verschwinden wir per zeitlosem Sprung«, sagte sie. »Aber erst dann, wenn die ganz nahe bei uns sind.«
»Nicht, dass hier auch Parafallen umherschwirren und dich behindern«, gab Zamorra zu bedenken.
Sie zuckte zusammen. »Male nicht den Teufel an die Wand!«
»Das habe ich nicht vor. Aber wenn sie die Fallen mit auf die Erde nehmen, könnte es sein, dass sie hier noch öfter Vorkommen«, erläuterte Zamorra.
Teri konzentrierte sich und verschwand zusammen mit Zamorra.
Einige hundert Meter weiter tauchten sie auf einem Hügel nach dem zeitlosen Sprung wieder auf.
Von hier oben konnten sie zusehen, wie die eselähnlichen Tiere auf die Stelle zustürmten, an der sie eben noch standen.
Die Tiere blieben verwirrt stehen, als sie bemerkten, dass die zwei Personen verschwunden waren, die jetzt unter ihren Hufen sein sollten.
Dafür tauchte jetzt eine Horde kräftig gebauter Monster - die von Avenge beeinflussten Ta'sean - auf, die Teri Rheken und Zamorra entgegenstürmte.
***
Der komaähnliche Schlaf des Etwas vertiefte sich, je mehr Energie durch die Verbindung, die Luc Avenge geschaffen hatte, abgezapft wurde.
Einige Male standen D'Halas Seelen-Tränen kurz vor dem Erwachen. Doch nachdem Avenge eine dauerhafte Verbindung als magisches Tor schuf, sanken sie wieder in den Zustand der Bewusstlosigkeit zurück.
Die beiden Seelen-Tränen befanden sich wieder in jenem Zwischenraum, in dem sie sich vor der Rematerialisation in Schottland aufgehalten hatten. In dieser anderen Dimension existierten sie als körperlose Magie-Energielieferanten.
Im gleichem Moment, in dem Luc Avenge die Lakxas beeinflusste, Zamorra und seiner Begleiterin entgegenzustürmen, verwendete er eine große Menge Seelen-Tränen- Energie. D'Halas Tränen gaben dabei jenen Impuls ab, den die Caltaren auf der Hochebene auffingen.
***
»Das ist doch Teri Goldhaar«, entfuhr es Keanor, nachdem sie den distanzlosen Schritt beendet hatte.
Seanzaara hob beide Augenbrauen.
»Bist du sicher?«, fragte sie misstrauisch.
»Bin ich blind oder blöde?«, lautete die Gegenfrage.
Das nicht, aber arrogant bis zum geht-nicht-mehr, dachte Kroan.
An'dean hatte ihn mit einem distanzlosen Schritt hierher gebracht. Der Gesichtslose beherrschte diese Gabe ebenso wie Keanor und Seanzaara. Kroan selbst konnte nur dann einen distanzlosen Schritt vollführen, wenn er sich mit seiner Magie an ein Wesen koppelte, das gerade einen solchen Schritt vorbereitete. Körperkontakt zu diesem Wesen benötigte Kroan nicht.
Die Hexe enthielt sich klugerweise einer Antwort. Sollte Keanor sich doch ärgern.
»Stimmt, das ist Teri Goldhaar«, bestätigte Kroan.
»Und wer ist der Mann, der sie begleitet?« Seanzaara beäugte die Ankömmlinge voller Neugierde.
»Das ist… Zamorra«, antwortete An’dean. Der Gesichtslose hielt sich etwas abseits. Er hielt sich nur Kroans wegen in Seanzaaras Nähe auf. Da sie an seiner Verstümmelung Schuld trug, hätte er sie am liebsten tot gesehen. Auf der anderen Seite hoffte er, dass ihm die Hexe das Gesicht wieder geben könnte.
»Zamorra…«, flüsterte Keanor. Sie konnte nicht verleugnen, dass der Mann ihr gefiel. Er war größer als alle Caltaren, die sie kannte, sogar noch größer als Kroan. Er besaß dunkelblonde Haare, war athletisch gebaut und sah verdammt gut aus.
»Was ist das?«, entfuhr es Seanzaara, als Teri und Zamorra verschwanden und im gleichen Augenblick auf einem Hügel, nur wenige Hundert Meter entfernt, wiederauftauchten. »Kennen sie auch den distanzlosen Schritt?«
»Sie nennen es zeitlosen Sprung«, erklärte Kroan. »Ich habe keinen Unterschied zwischen beiden Bewegungsarten bemerkt.«
»Woher kommen auf… einmal die
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