Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0736 - Rächer zwischen den Sternen

Titel: 0736 - Rächer zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihre Umkreisungen fort, das zwölfte schwebte in großer Höhe über der Hauptsiedlung. Eine einzige Bombe würde genügen, alles Leben auf New Terra auszulöschen.
    Glytha Vermeeren saß vor dem Bildschirm, während Berkins immer und immer wieder über Normalfunk die Überschweren aufforderte, Kontakt aufzunehmen. Aber es dauerte fast eine halbe Stunde, ehe auf dem Schirm ein Gesicht erschien, das sich allmählich stabilisierte. Glytha erschrak, als sie es sah.
    Unnachgiebigkeit und Brutalität kennzeichneten die Züge der Überschweren. Verachtung machte sich um seine Mundwinkel bemerkbar, als er fragte: „Eine Frau ...? Habt ihr keine Männer, mit denen ich reden kann?"
    „Ich trage die volle Verantwortung für diese Kolonie", gab sie ruhig zurück. „Mein Name ist Glytha Vermeeren, und ich bin eine freie Terranerin. Mit den Vorgängen in der Galaxis haben wir nichts zu tun. Was wollen Sie?"
    Der andere holte tief Luft.
    „So, eine freie Terranerin sind Sie? Es gibt keine freien Terraner mehr, nur noch Untertanen des Konzils, das keine Selbständigkeiten duldet. Wann wurde diese verbotene Kolonie gegründet? Wer sind die Leute? Entflohene Strafgefangene?"
    „Nein", log Glytha Vermeeren. „Wir leben schon viele Jahre auf diesem Planeten, der sonst niemandem von Nutzen sein könnte.
    Wir sind friedlich und kümmern uns nicht um Politik oder Kriege.
    Wenn Sie unsere Gastfreundschaft annehmen, sind Sie bei uns willkommen. Sie erhalten Landeerlaubnis."
    Der Überschwere lachte dröhnend.
    „Sie lieben Scherze!" rief er. „Ich bin Jartham, der Vertraute von Maylpancer, dem Ersten Hetran der Milchstraße. In seinem Auftrag muß ich Sie und alle auf dieser Welt lebenden Terraner in Haft nehmen und auf einen Strafplaneten transportieren. Wie hoch ist die Bevölkerungszahl? Antworten Sie schon!"
    Nun wußte Glytha Vermeeren endgültig, daß es keine Hoffnung" mehr für sie und ihre Kolonisten gab. Der Name Maylpancer war oft genug in den aufgefangenen Funksprüchen erwähnt worden. Und dieser Jartham schien auch nicht besser zu sein als der Erste Hetran.
    „Wir sind ein wenig mehr als viertausend, Jartham. Wie wollen Sie uns von hier wegbringen?"
    „Zwölf Schiffe reichen leicht. Machen Sie sich bereit zur Evakuierung. Wir werden in zwanzig Stunden in der Ebene beim Strom landen. Fünf Kilogramm Gepäck pro Person sind gestattet.
    Keine Waffen!"
    „Morgen schon ...?"
    „Ich gebe selten eine so lange Frist, Madam! Unterrichten Sie Ihre Leute. Wenn auch nur einer versuchen sollte, etwas gegen uns zu unternehmen, vernichten wir die Kolonie. Ist das klar?"
    Sie nickte und unterbrach die Verbindung.
    Lange saß sie vor dem Empfänger und dem dunklen Bildschirm, dann endlich stand sie auf. Berkins und Vaskoss beobachteten sie mit verkniffenen Gesichtern. Sie warteten ihre Entscheidung ab.
    Sie sagte: „Ihr habt es gehört, nicht wahr? Keine Kompromisse. Keine Gegenwehr. Nichts. Wir sind erledigt."
    Vaskoss trat vor.
    „Mutter Erde, das kann nicht das Ende sein! Wir müssen uns wehren, sobald sie gelandet sind. Dann kann das Fort sie unter Beschuß nehmen, und sie können nicht einmal Bomben werfen, ohne sich selbst zu gefährden. Wir müssen es versuchen! Ich gehe nicht auf einen Strafplaneten zurück! Niemals!"
    „Wir werden kaum eine andere Wahl haben", befürchtete Glytha Vermeeren, „aber fragen wir doch die anderen. Ich beuge mich der Meinung der Mehrheit. Trommle die Leute zusammen, Phelton!"
    Die Meinungen waren geteilt, und so kam es zu keiner Einigung. Die Männer waren zum großen Teil für den Kampf, die Frauen für Aufgabe. Leutnant Melaxon schlug sogar vor, mit den beiden im Gebirge versteckten Schiffen zu starten und zu fliehen.
    Im Schutz der Nacht, so meinte er, gäbe es eine Erfolgschance.
    „Ich verhandle morgen noch einmal mit diesem Jartham", schloß Glytha Vermeeren die Zusammenkunft. „Dann sehen wir weiter."
    Die Schiffe der Überschweren landeten kurz nach Sonnenaufgang, aber es waren nur elf. Das zwölfte hing als winziger Punkt hoch am Himmel über der Siedlung.
    Jartham selbst erschien mit einer schwerbewaffneten Leibwache, um die Verladung zu überwachen. Glytha Vermeeren und einige Männer gingen ihnen entgegen. Doch schon nach dem ersten Wortwechsel wurde es Mutter Erde klar, wie sinnlos ihr Unterfangen war, den Vertrauten Maylpancers umzustimmen.
    Jartham hielt sich an seine Vorschriften und wich keinen Millimeter von ihnen ab.
    Resigniert gab Glytha Vermeeren auf und kehrte zu den

Weitere Kostenlose Bücher