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0737 - Asha Devis Höllenfahrt

0737 - Asha Devis Höllenfahrt

Titel: 0737 - Asha Devis Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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seiner zahlreichen Hände eine blutige Waffe hielt.
    Der Dämonenjäger wusste nicht, ob der Schwarzblütige schon die ganze Zeit da gewesen war oder sich jetzt erst materialisiert hatte. Es spielte auch keine Rolle.
    Zamorra packte den Dreizack fester.
    »Das«, sagte Asha Devi mürrisch, »ist Ravana. Er ist sozusagen der Oberboss hier unten, Zamorra.«
    »Ganz richtig«, rief der König der Rakshasas. »Und da du im Kampf versagt hast, werde ich dich jetzt höchstpersönlich schänden, Asha Devi!«
    ***
    Obwohl Ravana so grausam und mächtig auftrat, wie es seiner Dämonennatur entsprach, fühlte er sich überhaupt nicht wohl in seiner schwarzen Haut.
    Während er in seiner üblichen Gestalt vor Asha Devi und Zamorra auftrat und zu ihnen sprach, spaltete sich ein anderer Teil seines Wesen ab - unsichtbar für seine Feinde. Diese Ravana-Manifestation rief auf einer anderen Dimensionsebene die Todesgöttin Kali an.
    Kali erschien umgehend in ihrer üblichen Form. Unwillig öffnete sie ihr bluttriefendes Maul.
    »Was ist dein Begehr, Ravana?«
    »Das fragst du noch, o Kali? Du hast mir diese Asha Devi geschickt mit dem Auftrag, sie zu quälen und zu schänden bis zum Ende des Weltzeitalters.«
    »Ja, das habe ich! Und worauf wartest du noch? Du bist doch sonst nicht so schüchtern, Ravana!«
    »Worauf ich warte? Shiva hat diesen Zamorra geschickt, um ihr beizustehen!«
    »Na und? Zamorra ist auch nur ein Mensch. Wenn auch einer, der etwas mehr Befähigungen besitzt als die meisten anderen dieser unvollkommenen Rasse. Du herrscht über die Flammenabgründe des Entsetzens, Ravana. Da wirst du ja hoffentlich mit einem einzelnen Menschen fertig werden!«
    »Selbstverständlich, o große Kali! Aber Zamorra hat Shivas Waffe in den Händen! Sie kann in meiner dunklen Welt entsetzliche Verheerungen anrichten!«
    »Ich musste mich den mächtigeren Göttern fügen«, räumte Kali unwillig ein. »Immerhin konnte ich erreichen, dass Zamorra sein Amulett zu Hause lassen musste. Du kannst froh sein, dass er Merlins Stern nicht bei sich hat. Dann würdest du nämlich wirklich Schwierigkeiten bekommen.«
    Ravanas Manifestation wurde von Furcht gepackt. Eine Waffe, die noch furchtbarer war als Shivas Dreizack - und dann noch in den Händen eines Feindes der Unterwelt -, flößte dem Unhold mächtig Angst ein.
    »Zamorra wird nicht zulassen, dass ich mich an Asha Devi vergreife!«, jammerte Ravana.
    »Natürlich wird er das nicht! Diese Menschen sind doch so verblendet mit ihren Vorstellungen von Freundschaft und Liebe, dass sie ihr eigenes Leben riskieren, um andere zu retten. Das macht ja gerade ihre Schwäche aus. Darum ist es ja so einfach, sie zu beherrschen!«
    »Du sagst es selbst, dass Zamorra der Polizistin beistehen wird, große Kali«, klagte Ravana. »Was soll ich denn nur tun?«
    »Was du tun sollst?«, höhnte die Todesgöttin. »Bist du der König der Rakshasas oder der König der Jammerlappen? Du sollst mit deinen überlegenen dämonischen Kräften Zamorra vernichten und Asha Devis Willen brechen! Ich will diese Person im Staub kriechen sehen…«
    »Warum machst du es dann nicht selber?«
    »Weil ich zufällig eine Göttin bin, du Leichenmade! Ich muss mich den kosmischen Gesetzen fügen wie alle anderen Wesen auch. Und dazu gehört, dass ich nicht in deiner Machtsphäre eingreifen kann. Jedenfalls nicht direkt.«
    »Wenn Zamorra mich mit dem Dreizack angreift, bin ich verloren!«, zeterte der Rakshasa-König. »Dieser göttlichen Waffe habe ich nichts entgegenzusetzen!«
    »Was kann dir schon passieren?«, fragte Kali verächtlich, obwohl sie es besser wusste. »Du bist doch schon tot!«
    »Ich kann in die Abgründe der Nichtexistenz fallen. Und dort, im großen Nichts, besitze ich noch nicht einmal meine Rakshasa-Heerscharen, über die ich verfügen kann. Dann wird mein Name getilgt, als ob es mich nie gegeben hätte.«
    Und das wäre kein großer Verlust, dachte Kali schlecht gelaunt. Aber sie sagte: »Was erwartest du denn nun von mir, Ravana?«
    »Ich brauche Unterstützung, o große Kali. Shiva und die anderen Götter haben Zamorra geschickt, um Asha Devi zu helfen. Dann ist es nur gerecht, wenn ich ebenfalls Beistand erhalte!«
    Für einen Moment herrschte Schweigen in der kosmischen Dimension, in der sich die Todesgöttin und der Rakshasa-Fürst austauschten.
    »Also gut«, sagte Kali. »Ich werde dir einige Asuras zu Hilfe schicken. Wie klingt das?«
    Ravanas zehn Köpfe grinsten gleichzeitig. Asuras waren

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