0737 - Unternehmen NUG
gelandet war, knisternde Spannung.
Es war Mondvon-Gronk und seinen Leuten nicht entgangen, daß die Besatzung auch Vorstöße ins NUG-Becken unternahm.
Doch der Oberbefehlshaber von Olymp befahl seinen Leuten, sich still zu verhalten. Sogar der Weckprozeß der in Tiefschlaf befindlichen Überschweren war unterbrochen worden.
Das lange Warten zehrte an den Nerven der Laren.
Endlich löste sich die Spannung, als das diskusförmige Beiboot vorsichtig ins NUG-Becken einflog.
Mondvon-Gronk gab an die Mannschaften der noch in der Versenkung befindlichen Abwehrforts Alarm. Beim geringsten Anzeichen für eine Flucht des Beiboots wollte Mondvon-Gronk zuschlagen.
Er durfte nicht zulassen, daß das Vorauskommando das Mutterschiff warnte. Sonst war alles verloren, denn es gab im System von Boscyks Stern keine Wachflotte, die die Verfolgung des großen Schiffes aufnehmen konnte.
Und das war vielleicht doch ein Fehler in Hotrenor-Taaks sonst so genialem Plan.
Aber das Beiboot machte keinen Fluchtversuch. Im Gegenteil - es ging auf dem gewaltigen Landefeld nieder und blieb über dem Antigravschacht des Treibstoffdepots in der Schwebe.
Männer in flugfähigen Kampfanzügen kamen aus der Schleuse und verschwanden im Schacht.
„Es sieht fast so aus, als wollten sie zumindest einen der Treibstoffbehälter bergen, Kommandeur!" rief der Lare an der Ortung.
„Mehr als einen Behälter würde das Beiboot auch kaum transportieren können", erwiderte Mondvon-Gronk sarkastisch.
Aber er war dennoch beunruhigt, und die Dreistigkeit, mit der diese Menschen - es mußten Terraner sein! ans Werk gingen, ärgerte ihn.
Zum erstenmal war er unschlüssig, was er tun sollte. Wäre es klug, die Falle über dem Beiboot zuschnappen zu lassen?
Plötzlich erinnerte er sich auch wieder der Rebellen, die vor einigen Tagen die Anlagen sabotiert hatten. Wenn sie noch in der Nähe des NUG-Tales waren und Verbindung mit dem Beiboot aufnahmen, dann würden sie den ganzen schönen Plan zunichte machen.
Mondvon-Gronk entschloß sich, die Entscheidung einem anderen zu überlassen.
„Schnell, eine Hypersprechverbindung mit Hotrenor-Taak", befahl er. „Höchste Dringlichkeitsstufe."
Es schien Mondvon-Gronk eine Ewigkeit zu dauern, bis die Verbindung mit Hotrenor-Taak hergestellt war.
„Ich habe gute Nachrichten für Sie, Hotrenor-Taak", behauptete der Oberbefehlshaber von Olymp. Sein so spontan geäußerter Optimismus sprach allerdings seinen Gedanken Hohn.
Hotrenor-Taaks Stimme blieb kühl.
„Haben Sie Perry Rhodans Fernraumschiff endlich gekapert?"
fragte er.
„Nein, das gerade nicht", antwortete Mondvon-Gronk kleinlaut.
„Aber jetzt bin ich sicher, daß sich die Falle bewähren wird.
Die Terraner sind zwar vorsichtig und haben zuerst ein Vorauskommando in einem Beiboot geschickt. Aber dieses ist uns ahnungslos in die Falle gegangen."
„Was sagen Sie da, Mondvon-Gronk", ertönte Hotrenor-Taaks wütende Stimme. „Sie haben doch nicht etwa das Beiboot gekapert!"
„Nein", erwiderte Mondvon-Gronk schnell. „Deshalb wollte ich Sie um Rat fragen. Die Besatzung des Beiboots ist gerade dabei, einen der Treibstoffbehälter zu bergen. Wir könnten sie spielend überwältigen, noch bevor sie in der Lage sind, das Mutterschiff zu warnen."
„Wenn das Vorauskommando nicht zurückkommt, dann ist das für Perry Rhodan Warnung genug", sagte Hotrenor-Taak.
„Lassen Sie dieses Beiboot in Ruhe. An ihm bin ich nicht interessiert. Ich will das große Schiff. Wenn das Vorauskommando wieder unbehelligt starten kann, dann wird es das Mutterschiff holen. Und dann können Sie die Falle zuschnappen lassen."
„Verstanden", sagte Mondvon-Gronk eingeschüchtert.
Angesichts des Anpfiffs, den Mondvon-Gronk erhalten hatte, wagte er es nicht, die Schwierigkeiten zu erwähnen, die ihm eine Terroristengruppe bereitete.
Es hätte Hotrenor-Taak wahrscheinlich nur noch wütender gemacht, wäre er mit solch einer Lappalie belästigt worden.
Der Schaden, den die Rebellen verursacht hatten, war auch wirklich nicht der Rede wert. Er würde schon allein mit ihnen fertigwerden. Dennoch mußte Mondvon-Gronk bangen, daß sie vielleicht noch einmal auf dem Plan erschienen, während die Besatzung des Beiboots dabei war, einen der NUG-Behälter zu bergen.
Und so entstand die paradoxe Situation, daß Mondvon-Gronk hoffte, die Terraner mögen sich beeilen und schnellstens mit ihrer Beute wieder abfliegen.
Er konnte die Landung des großen Schiffes kaum mehr
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