0737 - Unternehmen NUG
verzichteten. Nur so konnten sie hoffen, das NUG-Becken ungeschoren zu erreichen.
Selbst der Vario-Roboter verzichtete auf eine Ortung. Es ging ihm nur darum, so schnell wie möglich zu dem Treibstoffdepot zu gelangen.
Es hing soviel davon ab, daß sie Verbindung mit der Mannschaft der Space-Jet aufnahmen! Sie mußten sie vor den Laren warnen und eine Landung des Mutterschiffs verhindern.
Nur das zählte im Augenblick.
„Hoffentlich lassen sie sich mit der Einholung des Treibstofftanks Zeit", sagte Kevin Bellami über Sprechfunk und sprach so genau die Überlegungen des Vario-Roboters aus.
Plötzlich hörte der Vario-Roboter einen Schrei. Er wußte sofort, daß es Yanido war, der geschrien hatte, noch bevor er sah, was mit ihm geschah.
„Landen Sie, Kevin!" befahl der Vario-Roboter dem anderen Gefährten über Funk.
Kevin Bellami machte schon Anstalten, dem Freund zu Hilfe zu kommen, befolgte aber sofort den Befehl des Vario-Roboters.
Er sah ein, daß er Manc Yanido nicht helfen konnte.
Der junge Olympgeborene schrie Immer noch, während er mit gleichbleibender Geschwindigkeit dahinflog. Dabei verrenkte er ständig ruckartig den Kopf, wand seinen Körper schlangenartig und zuckte mit Armen und Beinen. Er mußte in eine Panikstimmung geraten sein, so daß er die Kontrolle über sich völlig verlor.
Der Vario-Roboter überlegte nicht lange. Er durchtrennte die Verbindung zwischen seiner Positronik und der Plasmasektion seines Gehirns, so daß ihm die Panikstrahlung nichts anhaben konnte. Der Plasmazusatz war zwar immer noch der Strahlung ausgeliefert, aber er hatte keinen, Einfluß auf den Robotkörper mehr.
Der Vario-Roboter konnte ungehindert in die Strahlungszone einfliegen. Als er dem sich ungestüm gebärenden Yanido näher kam, richtete dieser plötzlich seinen Kombistrahler auf seinen Retter. Dem Vario-Roboter blieb daraufhin keine andere Wahl, als Yanido zu paralysieren. Nachdem er auch das Antigravaggregat ausgeschaltet hatte, flog er mit dem Paralysierten zur Oberfläche hinunter.
Sie hatten bereits die dem NUG-Becken vorgelagerten Hügel erreicht und hatten einen guten Überblick über die Talsenke.
Selbst ohne technische Hilfsmittel konnte man Einzelheiten des Landefelds mit dem Schacht zum Treibstoffdepot im Zentrum ausmachen.
Kevin Bellami stand hochaufgerichtet da und starrte auf das ebene Land vor sich.
„Wir sind zu spät gekommen", sagte er tonlos, als er an dem Geräusch hinter sich erkannte, daß der Vario-Roboter landete.
„Das Beiboot ist längst schon wieder gestartet. Es ist schon so weit entfernt, daß ich es nicht einmal mehr mit den Ortungsgeräten erfassen kann."
„Ich weiß", sagte der Vario-Roboter, der die Sperre seiner Plasmasektion wieder aufgehoben hatte, niedergeschlagen.
„Ich habe es schon während der Rettungsaktion für Manc entdeckt. Mein Versuch, das Beiboot wenigstens über Funk zu erreichen, ist gescheitert. Die Laren haben Störsender eingesetzt."
„Dann läßt sich die Landung des Großraumschiffs nicht mehr verhindern", stellte Bellami fest. Er blickte den Vario-Roboter an.
„Was können wir jetzt noch tun, Kaiser Argyris?"
„Was getan werden kann, muß ich alleine tun. Für Sie und Manc ist dieser Einsatz beendet. Bringen Sie ihn in unser Hauptquartier und begeben Sie sich mit den anderen zum U-Boot."
„Was haben Sie vor?"
„Ich muß die Mannschaft des Kugelraumers um jeden Preis warnen. Egal, was es kostet."
Bellami blickte den Vario-Roboter in der Maske des Überschweren erschrocken an.
„Sie würden auch Ihr Leben opfern?"
„Wenn es sein muß - ja. Es ist sogar sehr leicht möglich, daß ich es bei diesem Unternehmen verlieren werde. Aber das soll nicht das Ende der Untergrundorganisation von Olymp sein."
„Nein, aber..." Kevin Bellami schluckte. „Gibt es keinen anderen Ausweg? Ich meine, Sie können doch Ihr Leben nicht so leichtfertig für eine Sache hinwerfen, die diesen Einsatz vielleicht gar nicht wert ist."
„Ich setze mein Leben nie leichtfertig aufs Spiel", erwiderte der Vario-Roboter. „Und ich werde es auch diesmal nicht tun.
Aber wenn ich durch meine Opferung Perry Rhodans Leben retten kann, dann ist das kein zu hoher Preis."
Kevin Bellami starrte den Überschweren entgeistert an.
„Sie glauben, daß Perry Rhodan an Bord des Kugelraumers ist?"
„Es könnte sein", sagte der Vario-Roboter. „Die Laren dürften jedenfalls damit rechnen, soviel ist mir klar. Aber sie haben sich zu früh gefreut ... Kehren Sie
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