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0742 - Mein Bruder, der Dämon

0742 - Mein Bruder, der Dämon

Titel: 0742 - Mein Bruder, der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Gladstone starrte Asha Devi wütend an. Dann warf er seinen Reisepass auf das Tischchen. Die Polizeiinspektorin nahm ihn in die Hände, blätterte darin.
    »Ihr Name ist also Andrew Gladstone.«
    »Allerdings!« Der Kultguru warf sich in die schmale Brust. »Der Name wird Ihnen was sagen, schätze ich.«
    Natürlich sagte der Name Gladstone Asha Devi etwas. Die India Demon Police verfügte schließlich über modernste Nachrichtentechnik. Insbesondere alle Neuigkeiten, die mit dämonischen Umtrieben zu tun hatten, wurden analysiert und ausgewertet.
    Daher wusste Asha Devi, dass der Sohn des mächtigen Unternehmers Malcolm Gladstone sich seit längerer Zeit als eine Art Aleister Crowley [2] für Arme betätigte. Sie hätte es nur nicht für möglich gehalten, dass Andrew Gladstone so dumm sein konnte, sich in den Machtbereich der India Demon Police zu begeben…
    »Andrew Gladstone…« Asha Devi ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen. Dann fischte sie ein Feuerzeug aus der Hosentasche und zündete den Reisepass an!
    »Sind Sie wahnsinnig?«, kreischte Andrew Gladstone auf, als er mit ansehen musste, wie sich seine Personalpapiere in einen Haufen Asche verwandelten!
    »Sie sind wahnsinnig, wenn Sie glauben, ein junges Mädchen den Dämonen opfern zu wollen und damit durchzukommen!«
    Alles klar, dachte Andrew Gladstone grimmig. Wahrscheinlich will diese indische Schreckschraube nur den Preis in die Höhe treiben…
    »Wie viel?«, fragte er lässig.
    »Wie viel was?«
    »Wie viel muss ich Ihnen zahlen, damit Sie mich laufen lassen?«
    Asha Devi rang nach Atem. Sie wechselte einen viel sagenden Blick mit Sergeant Tanu.
    »Eine halbe Million Rupien…«
    Andrew Gladstone zückte bereits sein Scheckbuch. Doch dann vollendete die Dämonenpolizistin ihren Satz.
    »… reichen nicht aus, um auch nur für eine Träne dieses armen Mädchens aus Uttar Pradesh Schadenersatz zu leisten! - Sergeant Tanu!«
    »Jawohl, Madam!«
    »Dieser Mann ist offenbar ein staatenloser Ausländer.«
    Mit einem kalten Blick maß sie Andrew Gladstone von Kopf bis Fuß. »Es wird nicht nötig sein, die britische Botschaft wegen dieses Gentlemans zu belästigen.«
    Der Polizist grinste breit. »Jawohl, Madam.«
    Andrew Gladstone biss die Zähne aufeinander. Der verwöhnte Sohn eines reichen Vaters war es gewöhnt, dass alles nach seiner Pfeife tanzte. Aber hier lief etwas schief. Und zwar ganz gewaltig.
    »Ich protestiere gegen diese Behandlung!«, rief er. »Wollen Sie mich hier verdursten lassen? Noch nicht mal einen Kaffee habe ich bekommen, seit ich hier bin!«
    Asha Devi lächelte freudlos. Während sie sprach, ließ sie den Gefangenen nicht aus den Augen. »So, einen Kaffee wollen Sie?«
    »Ja!«
    »Sergeant Tanu, holen Sie für den Gentleman einen Kaffee. In unserem bescheidenen Dienstgebäude gibt es allerdings nur Tee.«
    »Wo soll ich den Kaffee holen, Madam?«
    »Am Besten bei McDonalds. Da gibt es Kaffee zum Mitnehmen.«
    »McDonalds ist aber ziemlich weit entfernt von hier, Madam.«
    »So ist das eben, Sergeant. Einen Dienstwagen können Sie jedenfalls nicht für eine solche Lappalie nehmen. Wir müssen sparen.«
    »Vielleicht den Stadtbus?«
    »Am Besten gehen Sie zu Fuß, Sergeant.«
    »Dann werde ich aber eine Stunde unterwegs sein.«
    »Das macht nichts. Das macht überhaupt nichts.«
    »Ah, ich verstehe… Bis später, Madam.«
    Mit wachsender Panik hatte Andrew Gladstone den Wortwechsel mit angehört. Er konnte sich vorstellen, worauf die Sache hinauslief. Aber - war er nicht ein Diener höllischer Mächte? Hatte er nicht die Kräfte der Finsternis auf seiner Seite?
    Der Sergeant verließ den Verhörraum und schloss die Tür hinter sich. Asha Devi sah ihm nach.
    In diesem Moment sprang Andrew Gladstone sie an!
    Der Kultguru hatte vor, der Polizistin ihre Waffe zu entreißen und sie abzuknallen. Erst zu spät bemerkte er, dass sie ihren Revolver vorschriftsmäßig außerhalb der Verhörzelle gelassen hatte. Ihr Holster war leer.
    Und außerdem hatte Asha Devi offenbar nicht vor, sich von ihm besiegen zu lassen.
    Die Polizistin steppte zur Seite und hieb ihre Faust in Gladstones Nacken.
    Er hob das Bein zu einem gemeinen Tritt.
    Asha Devi bemerkte seine Absicht rechtzeitig, drehte sich zur Seite und wich aus. Wild krallte sie ihre Finger in seine gegelten Haare und rammte seinen Kopf gegen die Wand!
    Gladstone war benommen. Er hatte vorerst genug.
    Asha Devi schleuderte ihn auf seinen Stuhl zurück, wo er wie eine Puppe mit den

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