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0746 - Das ägyptische Grauen

0746 - Das ägyptische Grauen

Titel: 0746 - Das ägyptische Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beim geringsten Luftzug.
    Er stellte die vier schlichten, einarmigen Leuchter an den verschiedenen Stellen auf und setzte sich so hin, dass er sie zwar sehen, aber selbst nicht geblendet werden konnte. Der Platz neben dem Kamin war gut. Hinter ihm bildete aufgestapeltes Holz eine zweite Wand, gegen die er sich lehnen konnte.
    Cadi würde kommen. Er würde irgendetwas unternehmen. Er hatte Zeit, die ganze Nacht lag noch vor ihm. Er rechnete bestimmt damit, dass sein Opfer ermüdete, da aber würde er sich irren, denn Suko gehörte zu den Menschen, die eine Nacht ohne Schlaf auskommen konnten und dabei sogar hellwach blieben.
    Er nahm mit der Basis Kontakt auf. Das Knarren im Gerät kam ihm überlaut vor. Endlich hörte er die neutrale Stimme.
    »Erfolg gehabt?«
    »Kontakt! Ich habe Cadi gesehen.«
    »Wunderbar, gratuliere. Und Sie leben noch?«
    »Wie Sie hören.«
    »Dann haben Sie Cadi vernichtet.«
    »Nein.«
    »Scheiße!«
    »Hören Sie mir zu, Mann! Es war nicht so einfach. Wir haben zunächst unsere Grenzen abgesteckt.«
    »Hört sich nach Duell an.«
    »Darauf läuft es letztendlich hinaus.«
    »Hört sich an, als würde es Ihnen Spaß machen.«
    »Sie sind gut, wirklich.«
    Der andere lachte. Es klang böse. »Ich verstehe Sie nicht, Inspektor. Sie erzählen mir, dass Sie Cadi gesehen haben. Wie ist es möglich, dass er noch lebt? Sie hätten ihn sofort ausschalten können. Es wäre sogar Ihre Pflicht gewesen.«
    Suko spürte, dass er sauer wurde und innerlich erkaltete. Er beherrschte sich nur mühsam. »Sie scheinen Cadi nicht zu kennen, Mister.«
    »Doch.«
    »Aber nicht gut genug. Hier geschieht nichts, was er nicht will, verstanden? Cadi ist der Boss, und Cadi bestimmt auch, wo es langgeht. Und Ihre dämlichen Kommentare können Sie sich sparen! Ende.«
    Suko schaltete ab. Er war wütend geworden. Wäre es möglich gewesen, hätte er seinen Einsatz hier abgebrochen, das aber hätte Cadi sicherlich nicht zugelassen. So war er gezwungen, auch weiterhin für die blasierte Clique von Geheimdienstleuten zu arbeiten und für sie die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Sie hatten sich durch eigene Unfähigkeit und Ignoranz die Suppe eingebrockt und ließen sie von einem anderen Menschen auslöffeln. Wenn es etwas gab, das Suko nicht mochte, dann waren es derartige Dinge. Er war ins Feuer geschickt worden, die anderen saßen im Schatten.
    Wütend ließ er das Gerät wieder verschwinden. Dann stand er auf.
    Er durchwanderte das Zimmer und sah noch einmal in den anderen Räumen nach. Cadi hatte sie in der Zwischenzeit nicht betreten.
    Warum, zum Teufel, hatte er dann das Gefühl, Besuch erhalten zu haben?
    War es eine Einbildung? Nein, das reine Gefühl. Er schaute in den großen Raum. Die Kerzen standen strategisch günstig, sie gaben Licht, ließen zudem einige Stellen im Schatten, wo Suko warten wollte.
    Er blickte nach rechts, wo der Tisch stand. Dahinter das Sofa. Aus dieser Sichtperspektive fiel ihm etwas auf. Er sah die dunklen Schatten, die sich in einer bestimmten Reihenfolge von der flachen Tischplatte erhoben.
    Das war bei seinem ersten Besuch noch nicht so gewesen. Und beim zweiten Eintreten hatte er nicht darauf geachtet.
    Drei Gegenstände zählte er. Warum drei?
    Suko ging näher. Er lauschte seinen eigenen Schritten nach, die bei einem kurzen Stück durch einen Teppich gedämpft wurden. Als er neben dem Tisch stand, riskierte er es und schaltete seine Lampe ein.
    Auf dem Tisch standen drei kleine Glasflaschen, zur Hälfte mit einem senfähnlichen Material gefüllt. Er nahm eine Flasche hoch, drehte sie und schaute auf das Etikett.
    Er las den Namen Purdell.
    Plötzlich durchfuhr es ihn wie ein Schlag. Auf den anderen beiden Flaschen standen ebenfalls Namen. Suko hatte die Personen nicht gesehen, aber er wusste, dass es die Männer waren, die man vor ihm auf Cadi angesetzt hatte.
    In den Flaschen befand sich auch kein Sand. Es war Asche. Die Asche der Männer, die versucht hatten, Cadi zustellen…
    ***
    Jetzt wusste der Inspektor, welches Schicksal ihm bevorstand.
    Auf seinem Rücken lag eine bissige Kälte. Er spürte, wie sich die Haut spannte, und er dachte auch daran, wie stark Cadi die Insel unter Kontrolle hielt. Er war hier in diesem Haus gewesen und Suko hatte es nicht bemerkt.
    Er ballte die Hände zu Fäusten. Seine Stirn hatte sich in Falten gelegt und er stand auf dem Fleck, ohne sich zu bewegen. Hinter seinen Augen spürte er einen Druck, der sich fortsetzte und sogar seine Kehle

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