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0747 - Die Körperlosen von Grosoth

Titel: 0747 - Die Körperlosen von Grosoth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie vom Gebirge her an, wo es kaum Ansiedlungen geben dürfte. Für die Wälder dahinter dürfte das gleiche gelten, sie reichen bis auf zwanzig Kilometer an die Stadt heran, aber dann wird es erheblich schlechter für uns."
    Fellmer Lloyd orientierte sich kurz und deutete dann auf ein ödes, offenbar sumpfiges Gebiet südlich des Hafens.
    „Halten Sie die jetzige Höhe, Joop, und sobald die Wälder überquert sind, fliegen Sie einen weiten Bogen nach Süden, bis dicht an die Küste. Dann gehen wir steil hinunter, irgendwo in den Sümpfen wird sich schon ein trockener Platz finden, auf dem wir landen können. Von dort aus sind es nur noch etwa zehn Kilometer bis zur Stadt, und die können wir mittels der Flugaggregate mühelos überwinden."
    Joop Bertoli nickte bestätigend und ging dann auf den angegebenen Kurs.
    Alle drei beobachteten aufmerksam die Ortungsgeräte, aber keines davon sprach an. Der Shift wurde weder funkmeßtechnisch erfaßt, noch sonst irgendwie angepeilt, und weit und breit gab es auch nicht die schwächste Energieemission. Und vorn lief der Sender in dem Turmbau nach wie vor, und auch die chaotischen Mentalimpulse waren nun so stark geworden, daß sie die beiden Mutanten trotz sorgfältiger Abschirmung deutlich spüren konnten.
    Beide waren Anachronismen auf dieser Welt, die sich, wenn man die irdische Entwicklung zum Vergleich heranzog, noch im tiefen Mittelalter befand. Sie paßten in keiner Weise hierher - und doch gab es sie! Wie mochten wohl die Wesen beschaffen sein, auf die sie zurückzuführen waren?
    Wieder einmal warf Fellmer Lloyd einen verstohlenen Blick auf Gucky, der etwas darüber zu wissen oder doch zumindest zu ahnen schien. Doch der Mausbiber schwieg sich nach wie vor aus, seine Lippen waren verkniffen, und er sah ausdruckslos vor sich hin.
    Er hat Angst! schoß es Fellmer durch den Kopf.
    Er ist begierig darauf, mit den Fremden zusammenzutreffen, und doch scheint er sich davor zu fürchten, anders ist sein Verhalten nicht zu erklären ...
    Dann hatte der Shift das vorgesehene Landegebiet erreicht.
    Bertoli drosselte das Triebwerk, setzte dafür den Antigrav ein, und langsam sank das Fahrzeug nach unten. Es durchstieß eine dünne Wolkendecke in etwa zwei Kilometer Höhe, und der Korporal deutete auf eine größere Ansammlung von Bäumen inmitten der sumpfigen Landschaft.
    „Der Massetaster zeigt an, daß der Boden dort ziemlich fest ist, er kann das Gewicht unseres Fahrzeugs ohne weiteres tragen.
    Sind Sie damit einverstanden, daß ich dort lande?"
    Fellmer Lloyd nickte ihm zu, und gleich darauf setzte der Shift sanft in einer Lücke zwischen den fremdartig anmutenden Bäumen auf. Joop Bertoli schaltete alle Maschinen ab und verständigte dann den Kreuzer durch einen verabredeten Funkkurzimpuls.
    Dann tippte Lloyd dem Mausbiber auf die Schulter.
    „Komm, Kleiner - jetzt wird es ernst für uns!"
     
    5.
     
    Wie ein Monument ragte die Juchte vor ihnen auf.
    Sie war groß, größer als jedes andere Gebäude, das Preschtan und Erwisch je gesehen hatten. Ihre Höhe mochte etwa fünfzig Manneslängen betragen, ihr Durchmesser etwa die Hälfte davon.
    Ein derart großes Bauwerk gab es nicht einmal auf ihrem Heimatkontinent Beschra, obwohl seine Entwicklung weiter fortgeschritten war.
    Ihre Wände schienen aus Stein zu bestehen, doch sie waren vollkommen glatt und zeigten keine einzige Fuge.
    Das große Portal an der Vorderseite des quaderförmigen Gebäudes schimmerte metallisch, und auch der grünblaue Farbton war den beiden jungen Männern unbekannt. Es war geschlossen, genau wie die wenigen rechteckigen Fenster, die ihnen neue Rätsel aufgaben. Sie schienen aus Glas zu bestehen, und doch waren sie undurchsichtig. Die Sonne schien direkt hinein, aber trotzdem ließ sich nicht erkennen, was sich in den Räumen dahinter befand.
    Ob darin wirklich eine Gottheit wohnen mochte?
    Die jungen Männer glaubten nicht recht daran. Auch in ihrer Heimat wurden Götter verehrt und ihnen zu Ehren Tempel erbaut, aber noch nie hatte ein Tonamer sie zu Gesicht bekommen.
    Die Priester behaupteten zwar, sie würden ihnen zuweilen erscheinen, doch einen echten Beweis dafür hatten sie nie erbringen können. Warum sollte es hier anders sein?
    Oder vielleicht doch ...?
    Schließlich hatten sich die Bewohner dieses Kontinents auf eine rätselhafte Weise verändert, seit es die Juchte gab! Ganz ohne Grund konnte das nicht geschehen sein, also war vielleicht doch etwas Wahres an dem, was Kerpasch ihnen

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