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0748 - Maori-Zauber

0748 - Maori-Zauber

Titel: 0748 - Maori-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Austin Osman
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sich!
    Nein, nicht die Pfütze bewegte sich, sondern etwas bewegte sich in dem Wasser, kämpfte darum, Gestalt anzunehmen.
    Antun trat näher an diese Erscheinung heran. Mit einem Mal hielt er einen gebogenen Dolch in der Faust.
    Da geschah es!
    Wie von einer Explosion hochgetrieben, spritzte das Wasser auf. Statt wieder zu Boden zu sinken, blieb es als Säule stehen, kochte, sprudelte und veränderte die Form. Wieder schien eine Gestalt um ihre Freiheit zu kämpfen.
    Ein menschenähnliches Ding tauchte aus dem Wasser und versank wieder. Anschließend brach die Form eines Schwertwals aus der Flüssigkeit, nur um wieder zu verschwinden.
    Es gab eine kurze Unterbrechung, eine Pause atemloser Stille, in der nur noch Viviennes Wimmern zu hören war.
    Dann schoss eine Schlange in die Höhe und schlug mit dem Kopf gegen die Decke. Es gab ein seltsames Krachen, als würde ein Brecher gegen eine Kaimauer schlagen. Staub rieselte auf Antun und das Mädchen herab. Die Schlange duckte sich unter die Decke, während ihr Leib aus dem Wasser wuchs und immer mehr an Länge gewann.
    Mit einem heiseren Zischen warf sich das Wassermonster auf Antun. Dem gelang es, seinen Dolch in den Nacken der Schlange zu stoßen, doch er traf auf keinerlei Widerstand. Die Klinge fuhr einfach durch das Wasser, ohne eine Wirkung zu erzielen.
    Der Effekt verblüffte Antun, lähmte ihn für einen Moment. Der Schlange reichte es, um ihn mit einem Kopfstoß zu erwischen und quer durch den Raum zu schleudern.
    Antun kam hart auf, rollte sich ab, hatte aber nicht mehr genügend Platz, um die Rolle zu Ende zu führen, und prallte gegen die Wand. Sein Kopf schlug krachend gegen die Ziegel.
    Mit einem dumpfen Seufzer sackte Antun in sich zusammen, der Dolch, den er noch umklammert gehabt hatte, entglitt seinen erschlaffenden Fingern.
    Mit einem Zischen, in dem man Triumph vernehmen konnte, ließ sich die Schlange auf den Boden fallen und schlängelte sich auf den reglosen Mann zu.
    Vivienne begann erneut, schrill zu kreischen - weniger wegen dem Angriff der Schlange auf Antun, sondern wegen dem, was danach geschah.
    Die Schlange schob ihren Kopf unter Antuns Brust, hob ihn hoch und rammte ihn mit fürchterlicher Wucht mehrmals gegen die Wand. Schließlich schleuderte sie seinen Körper zur Seite.
    Der Mann wirkte wie eine leblose Gliederpuppe, als er zu Viviennes Füßen landete. Blut sickerte aus seiner Nase und seinen Ohren. Ohne eine Regung, ohne einen Atemzug lag er dort.
    Die Schlange verharrte einen Herzschlag lang unbeweglich, drehte sich dann blitzschnell und warf sich in Richtung des Mädchens.
    Im letzten Moment stoppte sie ihren Angriff. Ihre kalten, starren Augen betrachteten Vivienne.
    Das Mädchen schrie - nicht nur der Schlange wegen, sondern auch, weil sie sah, wie mit Antun eine grauenvolle Verwandlung vorging.
    Der scheinbar Tote regte sich, stöhnte und begann, die Beine zu bewegen. Er schlug die Lider auf. Gelbe Augen glommen voller Wut. Antun riss den Mund auf und bleckte die Zähne -Raubtierzähne in einem Raubtiergebiss -, während seine Haut aufplatzte!
    Ein anderes Wesen wuchs in der Hülle des Gärtners, schob sich mühsam und doch begierig in die Außenwelt. Das glatzköpfige Monstrum mit den muskelbepackten Armen und elefantenartig dicken Schenkeln reckte sich und schüttelte Antuns Hautfetzen ab.
    Die Schlange hatte die Wandlung ohne Regung beobachtet. Erst als der dämonische Unhold, der einst Antun, der Gärtner, gewesen war, brüllend auf sie zustürzte, reagierte das Wassermonster.
    Die Gegner prallten aufeinander. Es gab ein Platschen, als wäre der Dämon aus großer Höhe ins Wasser gesprungen. Der obere Teil der Schlange zerspritzte in tausend Tropfen, die sich als feiner Nebel in dem Gewölbe verteilten.
    Kopflos taumelte und wand sich die Schlange in dem Gewölbe. Dann bildete sich der Schädel neu. Das Wassermonster hatte dieselbe Form wie zuvor, nur war es merklich kleiner geworden.
    Der Dämon hatte die Schwäche der Schlange genutzt und wieder seinen Dolch gepackt. Durch seine Fangzähne fauchte sein Atem mit schrillem Pfeifen, während er sich auf seinen Gegner warf.
    Er erwischte die Schlange mit der rechten Faust, hieb mit der Linken den Dolch in ihren Schädel.
    Der Leib der Schlange wand sich, zog sich zu einer Spirale zusammen und peitschte dann wieder mit brutaler Energie durch den Raum. Ziegel krachten aus dem Mauerwerk, als die Schwanzspitze die Wand traf.
    Die schwellenden Adern des Dämons, der Schweiß,

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