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0749 - Drei Schöne für die Hölle

0749 - Drei Schöne für die Hölle

Titel: 0749 - Drei Schöne für die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schützenden Tunnel zu bilden.
    Suko fuhr sehr langsam. Der Wagen tastete sich förmlich voran, und seine Scheinwerfer glotzten wie zwei bleiche Augen.
    Ich drückte auf den entsprechenden Kontakt, und die linke Seitenscheibe sirrte an meiner Seite nach unten in die Tür. Frische Waldluft drang in den Wagen. Sie war eine Wohltat für die Lungen, denn sie roch würzig und überhaupt nicht trocken. Sie war zudem erfüllt von einem Blütenaroma, und zum Glück hatte keiner von uns unter einem Heuschnupfen zu leiden.
    Der diamantschwarze BMW schlich weiter.
    Er kroch förmlich auf seinen breiten Reifen dahin, und wir hörten das leise Singen, mit dem er über den glatten Asphalt glitt. Das Licht der beiden Augen strahlte nach vorn, aber es riß niemals einen großen Fleck aus dem grauen Asphalt, weil es von der ungewöhnlich scharfen und grauen Dunkelheit aufgesaugt wurde.
    Beinahe wedelartig wuchsen die schlanken Stämme der Bäume zu beiden Seiten der Fahrbahn hoch, in den unteren Regionen von einem dichten Unterholz umwachsen.
    Suko und ich schwiegen. Beiden war uns nicht wohl zumute. Wir schauten gespannt nach vorn, und es hätte mich nicht gewundert, wenn plötzlich etwas Furchtbares aus dem Gebüsch aufgetaucht wäre.
    Es blieb aber ruhig.
    Schnurgerade führte die Allee weiter. Auf der Spezialkarte hatten wir gesehen, daß irgendwann an der rechten Seite ein Weg abzweigte, der direkt zum Grundstück führte, das auch unser Ziel war. Es war uns noch gelungen, einige Erkundigungen über das Haus einzuziehen. Viel hatten wir allerdings nicht erfahren können. Wir wußten nur, daß der Bau alt war und ziemlich einsam lag.
    »Es muß gleich kommen«, flüsterte Bill hinter uns.
    Suko nickte, dann schüttelte er den Kopf, und wir hörten seinen leisen Fluch.
    »Was hast du?«
    »Der Wagen tut es nicht mehr!«
    Das wollte ich nicht glauben, deshalb sagte ich: »Gib doch mal Gas, Alter.«
    Er hob die Schultern. »Was meinst du, was ich die ganze Zeit über schon tue. Es rührte sich nichts, es ist…« Er hörte auf zu sprechen, lauschte, dann sagte er: »Jetzt läuft auch der Motor nicht mehr.«
    Es stimmte.
    Im Rückraum hörten wir Bill heftig atmen. Wir konnten uns vorstellen, daß sich seine Sorgen beileibe nicht verkleinert hatten. »Eine Falle, John«, sagte er und klopfte mir einige Male auf die Schulter. »Das ist eine verfluchte Falle.«
    »Denke ich auch.«
    Im Gegensatz zu ihm blieben Suko und ich relativ gelassen. Der Inspektor meinte: »Das erleben wir nicht zum erstenmal, daß magische Kräfte über die Technik triumphieren.«
    »Aber hier geht es um meine Frau!« keuchte Bill. Er hatte bereits die Tür geöffnet und stieg schon aus, bevor der Wagen noch zum Stehen gekommen war. Einige torkelnde Schritte lief er mit, dann blieb er stehen und schaute sich wild um.
    Suko und ich verließen das Fahrzeug ebenfalls.
    Bill kam auf uns zu, aber er sah uns nicht, denn er schaute durch die Lücke zwischen uns, als hätte er irgendwie in weiter Ferne etwas entdeckt. »Da ist ein heller Streifen, ein Licht. Klein nur, aber immerhin. Es muß das Haus sein.«
    Wir schauten ebenfalls hin, und als Bill in seinem Übermut vorrennen wollte, hielt ich ihn fest.
    »Nein, so nicht.«
    Er wollte sich losreißen. »Warum nicht, John? Das ist…«
    »Es wandert«, erklärte Suko an meiner Seite.
    »Ja, das stimmt.«
    »Dann kommt es auf uns zu«, flüsterte Bill. Er schaute Suko an, dann mich. »Okay, was tun wir?«
    »In die Büsche«, schlug Suko vor. »Du links, ich rechts.«
    Bill war irritiert. »Und was mache ich?«
    »Du bleibst auf der Straße und erwartest die Person, die gleich auf dich zukommen wird.«
    Das gefiel ihm nicht so sehr.
    »Denk an Sheila.«
    »Gut, verschwindet.«
    Ich zwinkerte ihm noch einmal zu, und wenig später waren Suko und ich in den Büschen verschwunden.
    Jetzt konnte die Person kommen.
    Und sie kam.
    Das Licht schwankte von einer Seite zur anderen. Möglicherweise hielt dort jemand eine Laterne oder eine Taschenlampe in der Hand, um den genauen Weg zu finden.
    Ja, es war eine Taschenlampe. Der Strahl fiel in einem schrägen Winkel und irgendwie langgestreckt auf den Boden und wanderte auch vor der Person her.
    Ich beobachtete Bill. Mein Freund stand wie auf dem Sprung, den Blick auf das Ziel gerichtet.
    Manchmal wischte er über seine Augen. Auch bewegte er die Hände, ballte sie zu Fäusten und öffnete sie wieder. Die fremde Gestalt ließ sich nicht beirren. Schritt für Schritt verkürzte sie

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