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075 - Die Schöne und der Höllenwolf

075 - Die Schöne und der Höllenwolf

Titel: 075 - Die Schöne und der Höllenwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schlecht. Deshalb konnte ich nicht so schnell fahren, wie ich wollte. Bei aller Eile durfte ich nicht so rücksichtslos sein, andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden.
    Es war ein weiter Weg bis Renbridge.
    Das Gewitter schien über London vor Anker gegangen zu sein. Es hatte sich über der Stadt am Himmel festgekrallt und zog nicht weiter.
    Mit einem hellen Rauschen drehten sich die Räder meines Rover über den nassen Asphalt. Jede Radumdrehung brachte uns unserem Ziel zwar näher, aber zwischen uns und Robert Gless' Haus lag noch eine weite Strecke.
    Und was passierte inzwischen mit Gless?
    ***
    Cruv küßte seine Freundin.
    »Sei vorsichtig« bat ihn Tuvvana.
    Der häßliche Gnom schenkte ihr ein sympathisches Lächeln. »Bin ich doch immer. Und ich bin bald wieder bei dir.«
    »Ruf mich zwischendurch mal an.«
    »In Ordnung«, sagte der Gnom und griff nach seinem Stock. Er wußte damit hervorragend umzugehen. Etlichen Schwarzblütlern hatte er mit dieser getarnten Waffe schon den Garaus gemacht.
    Viele seiner Gegner begingen den Fehler, ihn wegen seiner Größe falsch einzuschätzen. Die meisten hatten das sehr schnell bereut, denn wenn sich Cruv in einen Kampf stürzte, gab er alles, und das war nicht einmal so wenig. Jedenfalls mehr, als man ihm zutraute.
    Der Gnom von der Prä-Welt Coor verließ das Haus und stieg in Tucker Peckinpahs silbergrauen Rolls Royce. Cruv verlor sich regelrecht in diesem riesigen Fahrzeug.
    Es war kaum zu sehen, daß jemand darin saß.
    Natürlich war der Wagen viel zu groß für ihn, aber Dean McLaglen, Peckinpahs Anwalt, vertrat die Ansicht, daß es nicht gut für das Fahrzeug war, wenn es nur noch in der Garage stand. Es sollte auch während Peckinpahs Abwesenheit benützt werden. Dafür sorgte der Gnom.
    Obwohl der Fahrersitz ganz nach vorn geschoben war, hatte Cruv Mühe, mit seinen kurzen Beinen die Pedale zu erreichen. Dennoch fuhr er erstaunlich sicher und niemals über seine Verhältnisse.
    Als er Sharon Griffiths Haus erreichte, stoppte er den Rolls Royce auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Still und friedlich war es hier.
    Aber das beunruhigte Cruv.
    Wenn Sharon Griffith nicht in ihr Haus zurückgekehrt war, machte sie wahrscheinlich die Gegend unsicher. Es war einesteils gut, daß es immer noch wie aus Eimern schüttete. So waren wenigstens keine Menschen auf der Straße.
    Aber sie hielten sich in ihren Häusern auf, und selbst dort waren sie vor Sharon Griffith nicht sicher.
    Cruv griff zum Autotelefon und rief kurz Tuvvana an. Sie sollte wissen, daß er sein Ziel erreicht hatte.
    Als in Sharon Griffiths Haus plötzlich Licht aufflammte, ging ein Ruck durch den Körper des Kleinen. Er beendete das Gespräch, schob den Hörer in die Halterung und blickte gespannt hinüber.
    Die Wölfin war in ihr Haus zurückgekehrt.
    Es juckte den Gnom in den Fingern. Er wäre gern ausgestiegen und hinübergegangen, um dafür zu sorgen, daß das Mädchen das Haus nicht mehr verlassen konnte.
    Eigentlich war das Versprechen, das er Tony Ballard gegeben hatte, unsinnig. Sharon Griffith war in ihr Haus zurückgekehrt, ohne daß er es bemerkt hatte.
    Sie konnte es jederzeit auf die gleiche Weise wieder verlassen. Was nützte es, wenn er im Wagen saß und das Haus beobachtete.
    Das Haus würde nicht verschwinden. Aber vielleicht wollte es Sharon Griffith schon bald wieder tun.
    Tony Ballard hatte ihm das Versprechen abgenommen, um beruhigt zu Gless fahren zu können. Wenn er sich nicht daran hielt, würde es Tony erst erfahren, wenn alles vorbei war.
    Ein Plan reifte in Cruv, und als er nach seinem Stock griff, war er entschlossen, ihn auszuführen.
    ***
    Tuvvana fühlte sich nicht wohl allein. Cruv hatte zwar eben erst angerufen, um sie zu beruhigen, doch sie kannte ihn nur zu gut, und sie wußte, daß er manchmal übereifrig war.
    Sie befürchtete, daß er irgendwann einmal zuviel riskieren könnte. Was dann?
    Dann war sie allein auf dieser fremden Erde, die sie erst kennenlernen mußte. Nun ja, nicht richtig allein, denn in Tony Ballard und all den anderen hatte sie wunderbare Freunde gefunden, aber eben ohne ihren geliebten Cruv.
    Ihr kleines Herz krampfte sich zusammen, als sie vermeinte, Schritte durch den Regen patschen zu hören. Nervös drehte sie sich um, und ihre großen dunklen Augen wurden noch größer.
    Seit sie wußte, daß Xarr auf der Erde war, konnte sie nicht mehr frei atmen. Ein eiserner Ring schien sich um ihre Brust gelegt zu haben.
    Xarr war nicht allwissend,

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