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075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

Titel: 075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die meisten seiner
Patienten auch den Sinn dessen nicht begriffen, was er zu ihnen sagte, so
erkannten sie doch am Klang der Stimme, daß es etwas Freundliches war. »Sie
verhielten sich ruhig, aber sie verweigerten anfangs die Nahrungsaufnahme. Dann
merkten wir, daß sie scharf auf rohes Fleisch waren. Sie verschlangen ungeheure
Mengen. Diese Freßwut ist ihnen allen gleich.
    Aber damit fing
eigentlich auch alles an.
    Sie fielen
unsere Schwestern und Pfleger an, machten Radau. Wir registrierten eine Zunahme
an Kraft. Ihr Verhalten gleicht immer mehr wilden Tieren. Wir stehen vor einem
Rätsel, wie es zur Veränderung kam. Die Krankheit ist in keiner der bisher
bekannten einzureihen, Senor Kunaritschew. Ich habe serologische
und bakteriologische Untersuchungen angestellt und auch Tierversuche an Ratten
und Affen unternommen. Es gibt keinen Krankheitserreger, und doch tritt der
Irrsinn wie eine Seuche auf. Das irritiert mich und hat meine Einstellung in
mein bisheriges Wissen von Grund auf erschüttert. Täglich werden neue Fälle
eingeliefert mit den gleichen Symptomen. Es fängt damit an, daß die Menschen
von Hunden angefallen werden .«
    Iwan Kunaritschew
nickte. »Man sagt, daß Hunde einen sehr feinen Instinkt haben, Doktor.
Vielleicht wittern sie eine Gefahr, und sie sehen in den Veränderten nicht mehr
den Menschen, den sie zu respektieren hatten .«
    Dr. Manuel Huevos sah den PSA-Agenten an. »Das wäre eine Erklärung.
Ich werde darüber nachdenken, Senor Kunaritschew.
Aber bitte, kommen Sie mit zur nächsten Abteilung! Dort haben wir die
Hundefresser der ersten Stunde. Erstaunlicherweise sind sie in ihrem Verhalten
nicht weiter vorangeschritten als diejenigen, die erst seit einer oder zwei
Wochen oder erst seit zwei oder drei Tagen hier sind. Die Entwicklung tritt zur
gleichen Zeit ein. Das eben verstehe ich nicht. Es stellt sich nun die Frage,
ob die Entwicklung der zunehmenden Feindseligkeit gegen Personal und andere
Mitpatienten abgeschlossen ist oder ob sie weiter voranschreitet. Wir
beobachten die Dinge sehr genau .«
    Paco de Toran , der Pfleger mit der Catcherfigur ,
schloß die Tür ab und folgte dem Arzt und seinem Begleiter.
    Dr. Manuel Huevos setzte erneut zum Sprechen an und wollte dem Russen
noch etwas erklären, kam aber nicht mehr dazu. Ein langgezogener Aufschrei
hallte durch den Gang der Station, wo die Veränderten untergebracht waren.
Irgendwo am anderen Ende des Ganges wurde eine Tür aufgerissen.
    Laute
Schritte hallten durch den Korridor.
    Stöhnen,
Scharren und dumpfe Schläge waren zu hören.
    Dr. Huevos , Iwan Kunaritschew und Paco de Toran sahen sich an und liefen beinahe gleichzeitig los.
    Als sie die
Ecke zum rechts abbiegenden Korridor passierten, sahen sie aus einem
Krankenzimmer einen jungen Pfleger kommen. Sein Haar war zerzaust, und in
seinem Gesicht befanden sich mehrere Kratzwunden.
    Iwan
Kunaritschew blickte an dem auf sie Zustürzenden vorbei ins Krankenzimmer. Dort
hockte einer der Veränderten auf einem Schemel und krümmte sich nach vorn,
beide Hände auf den Bauch gepreßt.
    »Haben Sie
ihn geschlagen? Hat er Sie angefallen ?« wollte Dr. Huevos wissen.
    »Er biß sich
plötzlich in meinem Armgelenk fest, Doktor !« Der Mann
wischte sich über sein blutendes, schweißbedecktes Gesicht. Deutlich waren die
langen, tiefen Kratzer zu sehen, die der Wahnsinnige ihm von den Augenbrauen
bis hinunter zum Kiefer gerissen hatte. »Er riß mit den Zähnen meine Armbanduhr
los. Ehe ich es verhindern konnte, hat er sie geschluckt. Seitdem verhält er
sich ruhig .«
    Dr. Huevos eilte ins Krankenzimmer. Er gab Anweisungen. Es ging
alles wie am Schnürchen.
    Der Irre
wehrte sich nicht, tobte nicht und ließ alles mit sich geschehen. Dr. Huevos ließ ihn in den Röntgenraum schaffen. Iwan
Kunaritschew war mit von der Partie. Er vertrat Paco de Torans Stelle, der sich um seinen verletzten Kollegen kümmerte. Dr. Huevos hätte einen anderen Pfleger rufen können, aber seine
Leute waren alle beschäftigt, und da Iwan Kunaritschew seine Hilfe anbot, nahm
er diese um so lieber an.
    Für die
Untersuchung wollte er nicht auf eine Schwester zurückgreifen. Seitdem die
Hundefresser aggressiv und menschenfeindlich geworden waren, hatte Dr. Huevos alle weiblichen Angestellten in die Abteilungen zu
den harmlosen Kranken versetzt und alle Schwergewichtler in der Anstalt hier
zusammengezogen, wo mit Schwierigkeiten zu rechnen war .
    »Wahrscheinlich
läuft die Sache glatt über die Bühne«, sagte

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