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075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

Titel: 075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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vielbeschäftigter Mann. Eine Delegation eines Zweigwerks aus
Kolumbien war am Vortag eingetroffen, mit der er konferierte und diskutierte.
    Dr. Manuel Huevos hatte die Begegnung mit dem befreundeten Arzt jedoch
dringend gewünscht und ihm plausibel gemacht, weshalb sie keinen Aufschub
duldete und dabei ein großes Wort gebraucht, das Dr. Pedro Gomez schon seit dem
Anruf beschäftigte: »Ich bin auf eine ungeheuerliche Entdeckung gestoßen. Unter
Umständen hängt das Schicksal der Menschheit davon ab .«
    Dr. Gomez
kannte seinen ehemaligen Studienfreund genau und wußte, daß er nicht zu
Übertreibungen neigte. Beide hatten die Prüfungen mit Auszeichnung bestanden
und waren Spezialisten auf ihrem Gebiet.
    Pedro Gomez
war ein Jahr älter als der einundvierzigjährige Freund. Der Bakteriologe hatte
eine leichte Stirnglatze und trug ein dünnes, gepflegtes Lippenbärtchen. Er
bewohnte in der Neustadt eine Dreizimmerwohnung, die er sich als Junggeselle
regelmäßig von einer Zugehfrau in Ordnung halten ließ.
    Dr. Gomez
fuhr mit dem Taxi sofort zu seiner Wohnung, nachdem er sich von seinen
Besuchern verabschiedet hatte. Er beabsichtigte nicht, sich lange aufzuhalten,
denn er wollte pünktlich bei Manuel Huevos sein.
Dessen kurzen Andeutungen hatten ihn neugierig gemacht, und er konnte es kaum
erwarten, zur Anstalt zu fahren. Vor dem Haus wartete noch das Taxi, mit dem er
gekommen war. Pedro Gomez wollte nur ein Fachbuch holen und dann die Fahrt
fortsetzen.
    Er eilte in
die Wohnung und drückte nicht mal die Tür hinter sich zu.
    Achtlos warf
er seine Arbeitsmappe aufs Sofa, durchquerte den luxuriös eingerichteten Salon
und ging in die Bibliothek. Dort standen in einem bis zur Decke reichenden
Regal zahlreiche wissenschaftliche Werke.
    Pedro Gomez zögerte
einen Augenblick und wußte offenbar im Moment nicht, welches Buch er greifen
wollte, als er merkte, daß er nicht allein im Raum war. Noch ehe der Schatten
von der Seite auf ihn fiel, fühlte er instinktiv die Nähe der Gefahr.
    Er warf den
Kopf herum. »Wer sind Sie? Wie kommen Sie… denn hier herein ?« Er musterte den Fremden blitzschnell.
    Der
unbekannte Eindringling war fast so groß wie er, schmal und bleich. Er trug das
schwarze Haar kurzgeschnitten. Seine Nase war kräftig und spitz, und unter dem
linken Ohrläppchen hatte er eindaumengroßes Muttermal, das Ähnlichkeit mit einer Warze hatte.
    Pedro Gomez
wollte noch etwas sagen, als ihn sein Schicksal ereilte.
    Die Waffe,
die der geisterhaft bleiche Besucher plötzlich in der Hand hielt, funktionierte
fast lautlos.
    Es gab nur
ein leises » plopp «, und das Projektil drang in Pedro
Gomez’ Körper. Sein Herzmuskel wurde durchtrennt. Ungläubiges Erstaunen
spiegelte sich in seinem Gesicht, den Mund zur Frage geöffnet, überschritt er
die Schwelle vom Leben zum Tod, ohne auch nur einen Laut von sich zu geben.
    Er kippte
nach vorn, schlug aber nicht auf, weil sein Mörder ihn geistesgegenwärtig
auffing.
    Vorsichtig
legte der Unheimliche sein Opfer auf den Boden, hielt plötzlich wie durch
Zauberei ein winziges, rasiermesserscharfes Messer in der Hand und löste ein
etwa ein Quadratzentimeter großes Hautstück von der Stirn des Toten ab, das er
sich, blutig und frisch, wie es war, genau oberhalb der Nasenwurzel zwischen
die Augen klebte.
    Der Fremde
ließ den Toten einfach liegen, eilte ins Badezimmer und stellte sich dort vor
den Spiegel.
    Mit
kreisenden Bewegungen strich er ein farbloses Öl auf das fremde Hautstück und
massierte auch seine Stirn damit ein. Dumpfe, fremdartig klingende Laute kamen
über die Lippen des Mannes, der eiskalt und skrupellos Dr. Gomez getötet hatte.
    Die Haut des
Fremden nahm eine unerklärliche Tönung an, wurde leicht rötlich und changierte
dann ins Gelbe. Wie ein Nebel legte es sich plötzlich über sein Gesicht. Die
Haut war mit einem Mal weich und schwammig, die Sinnesorgane schienen in dem
gelblichen Teig nur noch angedeutet zu sein. Die ursprünglichen Gesichtszüge,
die Dr. Pedro Gomez noch vor wenigen Augenblicken bei seinem unbekannten
Besucher wahrgenommen hatte, waren nicht mehr vorhanden…
    Der Fremde griff
mit beiden Händen an seine Backenknochen und löste dann das teigige, wie unter
dem Einfluß einer Säure zerfressene Gesicht einfach ab.
    Darunter kam
eine graue, formlose Masse zum Vorschein, die Blasen warf, als befände sie sich
ebenfalls in Auflösung.
    Deutlich
sichtbar und unverändert war das winzige Hautstückchen, das aus der Stirnpartie
des

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