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075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

Titel: 075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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der Arzt, während er sich rasch
die Gummischürze umband. »Er hat Schmerzen und verhält sich ruhig .«
    Der Kranke
ließ alles mit sich geschehen. Er brummte irgend etwas Unverständliches in
seinen Bart, war lethargisch und blickte mit leeren Augen auf einen imaginären
Punkt.
    Dr. Huevos schaltete den Schirm ein, hinter dem der Veränderte
stand.
    Iwan
Kunaritschew hatte Posten neben dem Nervenarzt bezogen. Er sah das gleiche
Bild, das auch Dr. Huevos zu sehen bekam. Der Arzt
wurde bleich, und Iwan Kunaritschew fragte sich, ob Dr. Huevos wirklich eine Röntgenaufnahme machte oder ob er aus Versehen ein verborgenes
Elektronenmikroskop eingeschaltet hatte und damit eine Gewebsflüssigkeit
untersuchte.
    »Das gibt es
doch nicht«, entrann es den Lippen von Manuel Huevos .
Der Mann saß sekundenlang kreidebleich vor der Apparatur. Er schüttelte den
Kopf. Sein Gesicht war starr wie eine Maske. Was er vor sich sah, war das
Innere des Kranken, der in seiner Wut die Uhr eines Wärters geschluckt hatte.
    Es war ein
völlig anomales Röntgenbild.
    Dr. Huevos Blicke irrten hin und her. Er suchte Herz, Leber, Milz,
Magen und die Därme.
    »Sehen Sie
das auch, Senor Kunaritschew ?« fragte er entsetzt. »Andernfalls bin ich wahnsinnig .«
    »Ich kann Sie
beruhigen«, sagte Iwan mit tonloser Stimme. »Ich sehe genauso
wenig wie Sie. Die Organe sind weg. Doktor! Wahrscheinlich aufgefressen
von dem Brei, der den Hohlraum füllt und in dem wie ein Fremdkörper die Uhr
schwimmt!«
     
    ●
     
    Minutenlang
herrschte betretenes Schweigen.
    Dr. Huevos schloß und öffnete mehrmals die Augen, aber das Bild
blieb. Wie hypnotisiert starrte er auf den Schirm und zweifelte an seinem
Verstand. Der Mensch, den er untersuchte, durfte eigentlich gar nicht mehr am
Leben sein! Er hatte keine Organe mehr, und doch lebte er!
    Das
widersprach allen Naturgesetzen.
    Mit weit
aufgerissenen Augen verfolgte er die Uhr, die auf dem Schirmbild lautlos von
oben nach unten, von links nach rechts wanderte. Ein Strom winziger, ständig in
Bewegung befindlicher Partikelchen füllte den Raum,
wo normalerweise die Organe saßen. Der Brei füllte den Hohlraum zwischen den
Rippen.
    »Ein
Plasmabrei, der alle Funktionen des Herzens, der Lunge, der Leber und der
Nieren übernommen hat ?« stellte er im Selbstgespräch
die Frage, ohne Iwan Kunaritschew anzusehen. »Ist das die Lösung, Senor ? Sind sie alle so, die Hundefresser, die wir als
Veränderte bezeichnen, und die in der Tat wirklich so verändert sind, wie wir
es uns in schlimmsten Träumen gar nicht vorstellen können ?«
    Er verfolgte
mit seinem Blick die Bewegungen der Uhr, die sich als ein dunkler Schatten
zwischen dem grauweißen Gewürm bewegte. Das ging ruckartig, als versuche die
dickflüssige Füllung, den unbequemen Gegenstand abzustoßen.
    Der Kranke
hinter dem Bildschirm stöhnte plötzlich und wurde unruhig. Dr. Huevos und Iwan Kunaritschew waren sofort sprungbereit.
    »Haben Sie
Schmerzen ?« fragte der Arzt den Veränderten.
    Der
Geistesgestörte gab keine Antwort. Schweiß perlte auf seiner Stirn, und die
Oberflächenmuskulatur seines Leibes spannte sich. Und dann geschah etwas
Merkwürdiges.
    Die Haut auf
dem Bauch beulte sich nach außen. Der Kranke benahm sich, als hätte er den
Schluckauf.
    Er rülpste,
zuckte und atmete ruckartig.
    Die
Bauchdecke platzte wie eine überreife Frucht auf.
    Eine
grauweiße, lebende Masse quoll hervor.
    Und mit ihr
die Uhr. Der Körper stieß den Fremdkörper ab. Dumpf polterte der metallene
Gegenstand aus der frisch entstandenen Öffnung.
     
    ●
     
    Der Brei floß
heftig strömend nach.
    Iwan
Kunaritschew und Dr. Huevos vergaßen diesen
Augenblick nie in ihrem Leben.
    Die
Bauchdecke schloß sich, als wäre sie nie geöffnet gewesen!
    Ein Wunder
oder Zauberei?
    Die Männer
standen vor einem Rätsel…
    Oder erlebten
sie beide eine Halluzination?
    Aber das war
unmöglich, da war die grauweiße Masse, da lag die Uhr, schmierig und klebrig
und kein Tropfen Blut daran.
    »Ich werde
alles untersuchen«, sagte Dr. Manuel Huevos mit
rauher Stimme. »Aber ich brauche Abstand zu den Dingen. Schaffen wir ihn weg, Senor Kunaritschew .« Damit meinte
er den Veränderten, der sich noch immer erstaunlich ruhig verhielt. Die
Austreibung des Fremdkörpers aus seinem Leib schien ihn doch mehr mitgenommen
zu haben, als das einem Außenstehenden klar wurde. Er taumelte, als man ihn ins
Krankenzimmer, eine Einzelzelle, zurückführte.
    Dr. Huevos schloß den

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