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075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

Titel: 075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Arbeitstisch herrschte ein
Durcheinander. Ein Wust von beschriebenem Papier lag auf der Tischplatte, auch
auf dem Boden. Darauf Bemerkungen und Skizzen, die übergroß das Fremdartige
festzuhalten versuchten, dem Manuel Huevos auf die
Spur gekommen war.
    Er wies auf
das Elektronenmikroskop. »Wirf einen Blick hinein«, forderte er seinen Besucher
auf. »Dann wirst du mich besser verstehen .«
    Dr. Satanas
gehorchte.
    »Was hältst
du davon ?« Manuel Huevos Stimme klang rauh und müde. Seine Augen blickten glanzlos. Außer Wasser hatte
er seit Iwan Kunaritschews Besuch noch nichts zu sich genommen. »Sie sehen aus
wie Viren, Phagen, Pedro. Aber sie gehören einer Gruppe an, die in keine der
uns bekannten paßt. Ehe ich die Welt verrückt mache und weitere Schritte
unternehme, hoffe ich, mehr von dir zu erfahren. Hast du schon irgendwann
irgendwo etwas Ähnliches gesehen ?«
    Er fieberte
förmlich danach, sich mit jemand, der etwas davon verstand, darüber zu reden.
    Seit sieben
Stunden forschte und beobachtete Dr. Huevos , fühlte
sich an der Nase herumgeführt, weil das, was er gelernt hatte und was bis vor
sieben Stunden einwandfrei und richtig gewesen war, offensichtlich doch nicht
stimmte…
    Dr. Satanas
blieb ruhig. Er wandte sich nicht vom Mikroskop ab, als er sagte: »Ja, Manuel.
    Das ist mir
nichts Neues. Ich kenne diese Viecher .«
    »Du… kennst… ?« stammelte Dr. Huevos , und seine
matten Augen erweiterten sich. Er starrte »Gomez« wie einen Geist an.
    »Ja, warum
diese Aufregung?« Es war etwas Überhebliches, Triumphierendes in der Stimme von
»Gomez«, aber Manuel Huevos war schon so
durcheinander, daß er das gar nicht mehr merkte.
    »Sie sind phagenähnlich , aber es sind keine. Sie kommen aus dem
Weltenraum zu uns, Manuel .«
    »Aber… woher
weißt du… das alles, Pedro ?« Dr. Huevos schluckte. In der Nähe seines alten Freundes fühlte er sich plötzlich unwohl.
Er griff nach dem Glas und der halbgefüllten Karaffe, goß sich etwas von dem
warmen, abgestandenen Wasser ein und trank es hastig.
    Dr. Satanas
antwortete nicht gleich.
    Er lauschte
auf die lauter werdenden Geräusche.
    Rufe und
tierische Schreie hallten durch das Haus, es pochte und klopfte, als würde eine
Armee von wilden Teufeln Wände und Türen zum Einsturz bringen. Es klapperte und
schepperte, und Ketten rasselten.
    »Das kommt
von unten«, fühlte sich Manuel Huevos veranlaßt zu
erwähnen. »Die schlimmsten Burschen habe ich in den Keller sperren lassen .«
    »Du wirst sie
freilassen müssen, mein lieber Manuel«, sagte Dr. Satanas maliziös lächelnd.
    In seinen
Augen flackerte ein kaltes Licht. »Es ist höchste Zeit !«
    Manuel Huevos kniff die Augen zusammen.
    Was hatte das
zu bedeuten? Mit einer fahrigen Bewegung griff er sich an die Stirn. Sie fühlte
sich heiß an. Hatte er Fieber? Das wäre nicht verwunderlich. Alles war heute
einfach zuviel gewesen. Sein Schädel dröhnte. Er mußte sich eingestehen, daß
Pedro viel ruhiger und gelassener war, daß er die Dinge überschaute.
    Manuel Huevos merkte, wie ihn plötzlich die Angst überfiel.
    Hatte er sich
infiziert? Die winzigen Ungetüme, die die Menschen zum Wahnsinn trieben, die
ihren Körper füllten und die Aufgaben wichtiger Organe übernahmen, steckten sie
auch schon in seinem Leib?
    »Nein«,
gurgelte er plötzlich und schüttelte heftig den Kopf. Unwillkürlich preßte er
beide Hände an seinen Bauch. Ein Gefühl, als würden Myriaden von Ameisen durch
seinen Leib kriechen, breitete sich in ihm aus. Er spürte das Vibrieren unter
seiner Bauchdecke.
    Dr. Satanas
grinste wie ein Teufel. »Du brauchst keine Angst zu haben. Es ist nichts. Nur
Einbildung. Du kannst dich nicht infiziert haben. So einfach geht das nicht.
Sie müssen durch den Kopf kommen .«
    »Durch den
Kopf?« Manuel Huevos verstand überhaupt nichts mehr. »Gomez«
wurde ihm allmählich unheimlich.
    »Ja, ich weiß
das. Ich habe dir bereits gesagt, daß mir die Vorgänge vertraut sind. Ich muß
schließlich wissen, wie die Tierchen reagieren. Aber es sind keine Tierchen, es
sind Sporen, Manuel. Sie schweben in gigantischen Wolken durch das All. Wie
Staub. Sie reagieren auf bestimmte Töne. Damit lassen sie sich lotsen. Auf jede
Welt, von der die lockenden, sie zwingenden Rufe erschallen. Und dann kommen
sie! Zu Milliarden und Abermilliarden gehen sie
zugrunde, weil sie keinen geeigneten Nährboden finden. Aber wenn die Sporen auf
ein menschliches Haupt fallen, geschieht etwas Merkwürdiges mit

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