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075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas

Titel: 075 - Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Ermordeten herausgeschnitten worden war. Wie eine winzige Insel wirkte es
frisch und gesund auf dem grauen Untergrund.
    Dumpfe
Beschwörungsformeln kamen aus dem angedeuteten Mund des Mörders. Die Luft
innerhalb des Badezimmers war mit einer seltsamen Spannung erfüllt, man spürte
förmlich, wie sie sich bewegte, wie sich das Licht veränderte. Unsichtbare
Geister schienen anwesend, um die Metamorphose zu beobachten oder ganz und gar
zu beeinflussen. Okkulte, geheime Mächte griffen ein und steuerten den Ablauf
organischer und biologischer Vorgänge. Die Zellen aus der Gesichtshaut von Dr.
Pedro Gomez wucherten wie ein Krebsgeschwür, nur tausendmal so schnell.
    Aus dem grauen,
formlosen Brei, in dem das Gebiß, die Atmungslöcher für die Nase und die Augen
saßen, bildete sich ein neues Gesicht.
    Der Vorgang
war blitzschnell abgeschlossen.
    Seit der
Ermordung von Dr. Pedro Gomez waren genau vier Minuten vergangen.
    Der neue
Mensch war fertig!
    Aus Dr.
Satanas war Dr. Pedro Gomez geworden!
     
    ●
     
    Fünf Minuten
nach der Ankunft des echten Dr. Gomez verließ Dr. Satanas die Wohnung. Er trug
einen Anzug des Ermordeten und eilte auf das bereitstehende Taxi zu. Der
Chauffeur stand am Wagen und rauchte gerade eine Zigarette. Als er seinen
Fahrgast kommen sah, öffnete er schnell die Tür.
    »Bitte,
Doktor.« Der Chauffeur nahm gleich darauf den Platz hinter dem Steuer ein.
    »Zum
Solis-Hospital, bitte. Aber schnell! Ich werde dort erwartet und habe mich schon
verspätet .«
     
    ●
     
    Die Fahrt
dauerte eine halbe Stunde. Sie mußten erst durch die City. Dort herrschte um
diese Zeit ein beträchtlicher Verkehr, doch der Taxifahrer schummelte den Wagen
geschickt durch.
    Das
Solis-Hospital lag abseits der Stadt. Am Flußlauf des Rio de la Plata führte
ein breiter Fahrweg ab. Hinter hohen Mauern war ein riesiger Park, dem etwas
Dschungelähnliches anhaftete. Mitten im Park stand das Hospital. Es war die
Anstalt, die Dr. Huevos leitete, und in der jene
Kranken behandelt wurden, von denen man glaubte, daß ihre Krankheit noch zu
heilen oder wenigstens zu beeinflussen oder zum Stillstand zu bringen war.
Nicht immer allerdings erfüllte sich diese Hoffnung. Und aus diesem Grund war
dem Hospital noch eine Anstalt angegliedert, in der die Eingelieferten oft bis
zu ihrem Lebensende blieben.
    Ein großes
Gittertor befand sich am Ende der Zufahrt. In einer Portiersloge saß ein
Wächter.
    Dr. Satanas
kurbelte das Fenster herunter. Doktor Gomez, wollte er sagen, aber der Portier
kam ihm zuvor.
    »Dr. Gomez!
Entschuldigen Sie, daß ich Sie nicht gleich erkannt habe. Sie haben im Schatten
gesessen. Dr. Huevos erwartet Sie schon .« Der Portier ließ das kleine Fenster geöffnet, nickte dem
Besucher freundlich zu, während er den Knopf betätigte, der das automatische
Tor langsam und lautlos zurückgeleiten ließ.
    Der
Taxifahrer gab Gas. Der Wagen machte einen Satz nach vorn, als gelte es, ein
Rennen zu gewinnen.
    Wenige
Minuten später wurde »Pedro Gomez« von seinem Kollegen Manuel Huevos empfangen.
    »Du siehst
schlecht aus, mein Lieber«, sagte er mit leiser Stimme, während er seine Tasche
auf einen kleinen Beistelltisch legte.
    »Wenn du das
erst gesehen hast, was ich gesehen habe, bist du auch bleicher«, sagte Dr. Huevos müde. Er sah in der Tat um Jahre gealtert aus. Auch
merkte er nicht, daß er nicht den wahren Pedro Gomez vor sich hatte. Die Maske
und das Verhalten von Dr. Satanas waren perfekt.
    Sogar die
Stimme war die des echten Gomez. Es war Satanas Geheimnis, wie er das
fertigbrachte…
    »Was ist
passiert ?« fragte er.
    Manuel Huevos erzählte es in groben Zügen. »Aber das ist noch
nicht alles. Hast du den Krach gehört, als du hereingekommen bist ?«
    »Der ist mir
nicht entgangen, Manuel .«
    »Sie machen
Radau. Ich habe alle Zellen extra absichern lassen. Die Hundefresser versuchen
auszubrechen. Sie sind wie von Sinnen und werden gefährlich. Immer mehr
gleichen sie wütenden Raubtieren. Sie sind keine Menschen mehr. Die äußere
Hülle täuscht.
    Komm, ich
will dir etwas zeigen !«
    Manuel Huevos führte seinen Besucher in das angrenzende Labor, das
sowohl durch eine Tür als auch durch einen schweren, schwarzen Vorhang
abgegrenzt war. Die Tür stand offen. Manuel Huevos hatte nur den Vorhang vorgezogen. Dahinter lag das Labor in gleißender Helle.
Alle Lampen brannten.
    Die
Reagenzgläser mit der geheimnisvollen lebenden Flüssigkeit waren abgedeckt, das
Elektronenmikroskop ausgeschaltet. Auf dem

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