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0750 - Todesfaktor Calderone

0750 - Todesfaktor Calderone

Titel: 0750 - Todesfaktor Calderone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Übersinnlichen.«
    »Zamorra?«, entfuhr es Calderone.
    »Genau der.« Der Wolf erhob sich wieder und trottete zu dem Kadaver des niederen Dämons hinüber, an dem Calderone seine Eingeweideschau erfolglos versucht hatte. Marchosias biss zú und riss einen Batzen Fleisch heraus, kaute genüsslich und verschlang ihn.
    »Man darf nichts verkommen lassen«, erklärte er. »Sogar der Nutzloseste hat somit für andere doch noch einen Nutzen.«
    »Was ist jetzt mit Zamorra?«, fragte Calderone. Er hatte Mühe, seinen Ekel zu unterdrücken. Er gestand sich ein, dass er offenbar für die Hölle noch nicht abgebrüht genug war.
    »Stygia hat mit ihm einen Pakt geschlossen. Jetzt gerade. Sie werden Astardis ausräuchern - oder es zumindest versuchen.«
    »Warum erzählst du mir das?«
    »Ich bin dein Freund«, sagte Marchosias. Der Schlangenschwanz fuhr herum. Aus dem am Ende befindlichen Schlangenkopf zuckte die gespaltene Zunge hervor, deren Enden außerordentlich beweglich waren, und zupfte Fleischreste zwischen den Zähnen des dämonischen Wolfes hervor. Gierig schluckte der Schlangenkopf sie.
    »Du solltest nicht untätig zusehen, wie andere dir zuvorkommen«, sagte Marchosias. »Komm ihnen zuvor oder sei zumindest mit dabei. Dann hast du bessere Chancen.«
    »Ich durchschaue dich«, sagte Calderone. »Du stachelst mich auf. Ich soll es sein, der Astardis tötet. Sobald es geschehen ist, wirst du mich vor ein Tribunal schleppen und anklagen, weil ich Satans Ministerpräsidenten ermordet habe. Nein, mein lieber Marquis, darauf falle ich nicht herein.«
    »So etwas fiele mir doch niemals ein«, log Marchosias. »Nein, mein Freund. Selbst wenn dich jemand anklagte, könntest du dich jederzeit damit rechtfertigen, dass Astardis dich töten wollte. Du bist ihm nur zuvorgekommen. Ich weiß es dank meiner Informationsquellen, du selbst weißt es noch viel genauer, und auch Stygia kann es bezeugen.«
    »Sie wird nicht…«
    »Sie wird, verlass dich drauf«, sagte Marchosias. »Schon aus Dankbarkeit dafür, dass du sie verschonst. Zudem gibt es Mittel, sie zu zwingen.«
    »Was sind das für Mittel?«
    »Ach, das sage ich dir nicht«, erwiderte der Geflügelte. »Nun, wie ist es? Arbeiten wir zusammen? Es wird zu unserem gegenseitigen Nutzen sein.«
    »Ich traue dir nicht.«
    »Ach, komm.« Der Wolf riss wieder einen Fleischfetzen los. »Auch ein Stückchen?«, bot er nuschelnd an.
    »Nein, danke«, ächzte Calderone. »Ich hatte schon zum Frühstück Dämon.«
    Marchosias schluckte den Batzen unzerkaut. »Humor hast du wenigstens«, sagte er dann und rülpste eine Feuerwolke. »Wer weiß, wann's wieder was gibt«, knurrte er dann und schnappte gleich nochmals zu.
    »Warum sollte ich Stygia übrigens verschonen?«, fragte Calderone. »Sie hat versucht, mich umzubringen.«
    »Du verschonst sie natürlich, weil sie für dich aussagen wird, wenn es zu einem Tribunal kommt. Ist doch alles ganz einfach. So naiv kannst du doch gar nicht sein, wie du dich gibst, Freund. Übrigens wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher, dass sie es war, die dich in diese Falle laufen ließ.«
    »Woher weißt du das denn schon wieder?«
    »Ich versuche nachzudenken und aus Beobachtungen Schlüsse zu ziehen. Du siehst ziemlich abgefackelt aus. Du willst sie umbringen. Also glaubst du, in eine ihrer Fallen gelaufen zu sein. Aber Feuer passt nicht zu ihr. Ich rieche das Feuer noch in deiner Kutte, es liegt nicht lange zurück. Eine halbe Stunde höchstens. Aber schon lange vorher war sie nicht mehr hier im Saal, um Befehle zu geben, sie war auch nicht am Ort der Falle, um diese selbst einzurichten, sondern sie war mit Zamorra beschäftigt. Sie hat ihn zunächst belauert und sich ihm dann gezeigt, um den Pakt gegen Astardis mit ihm zu schließen. Sie kann es nicht gewesen sein.«
    »Entweder lügst du wie gedruckt, oder du bist wirklich erstaunlich gut informiert.«
    »Letzteres«, sagte Marchosias.
    »Beweise mir, dass deine Behauptung stimmt!«, verlangte Calderone.
    »Nichts einfacher als das«, sagte der Wolf. »Komm einfach mit, ich zeig's dir…«
    Mit einem jähen Satz sprang er Calderone an, ehe der seine Waffe benutzen konnte, und teleportierte mit ihm direkt vom Knochenthron an einen anderen Ort.
    ***
    Gerade noch rechtzeitig; genau in jenem Moment, als Stygia mit Zamorra und Nicole verschwinden wollte.
    Die beiden Dämonenjäger rissen die Strahlwaffen hoch.
    Calderone hob abwehrend beide Hände. »Immer mit der Ruhe!«, rief er. »Wir

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