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0750 - Todesfaktor Calderone

0750 - Todesfaktor Calderone

Titel: 0750 - Todesfaktor Calderone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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erheblich näher.
    Er begann zu überlegen, wie er seine Gegner möglichst schnell und effizient ausschalten konnte, ehe sie zu stark wurden.
    ***
    Calderone erhob sich. Seine Hände waren besudelt mit schwarzem Blut, und er wusste immer noch nicht mehr als zuvor.
    Der kleine magische Trick war fehlgeschlagen. Etwas hatte er falsch gemacht, doch er wusste nicht, was.
    Nun, er konnte warten! Stygia würde hierher zurückkommen, das stand fest. Er brauchte sie nur noch zu erwarten.
    Er trocknete das Dämonenblut an seinen Händen mit Magie, bis es zu einer festen Kruste wurde. Dann bewegte er die Hände, sodass diese Kruste abplatzte.
    Er bestieg den Knochenthron.
    Der war nicht gerade bequem, wie er fand. Wenn der Thron des Ministerpräsidenten ähnlich unbequem war, würde seine erste Amtshandlung sein, ein annehmbareres Gestühl konstruieren zu lassen. Eines, das zudem vielleicht noch etwas prunkvoller war als das vorherige.
    Er grinste, als er daran dachte, wie erstaunt Stygia sein würde, wenn sie ihn hier vorfand.
    Er würde ihr nicht viel Zeit lassen. Mochte sie staunen, mochte sie erschrecken - aber jede Sekunde, die verstrich, arbeitete für sie. Er würde sie töten, ehe sie gegen ihn vorgehen konnte. Kein langes Palaver, keine Erklärungen, wie man sie oft in schlechten Filmen oder Romanen las, wo der Überlegene dem Unterlegenen langatmig die ganze Situation und all seine künftigen Pläne schilderte und dann daran scheiterte, dass er dem anderen zu viel Zeit vergönnte. Denn der Feind hörte kaum richtig hin, ließ den anderen reden und arbeitete an einem Gegenschlag.
    Das Risiko ging Calderone nicht ein. Sollte Stygia also ruhig dumm sterben.
    Plötzlich tauchte jemand auf. Unwillkürlich riss Calderone die Waffe hoch.
    Aber es war nicht Stygia.
    Ein riesiger geflügelter Wolf mit Schlangenschweif materialisierte im Thronsaal. Eine starke dämonische Aura ging von ihm aus. Der Wolf sah sich um und wandte sich dann dem Mann auf dem Knochenthron zu.
    »Nettes Gemetzel«, stellte er trocken fest. »Ich wäre sicher gern dabei gewesen.«
    »Wer bist du?« fragte Calderone.
    »Ah, du kennst mich noch nicht«, sagte der Wolf und tappte gemächlich näher. »Aber ich kenne dich. Man hört von dir. Rico Calderone bist du und warst bis vor kurzem ein Mensch.«
    »Hältst du das für einen Makel?«, fuhr Calderone ihn an.
    Der Wolf zog grinsend die Lefzen hoch und spie Feuer. »Was war, ist uninteressant. Was ist, zählt. Mich lernst du unter dem Namen Marchosias kennen. Ich bin ein Marquis der Schwarzen Familie. Du solltest mich zum Freund haben, wenn du in den Schwefelklüften etwas werden willst.«
    »Auch deine Macht reicht nicht über die der Fürstin der Finsternis hinaus.«
    »Wer weiß… Aber ich gestehe: Eitel sind wir alle. Auch Zarkahr glaubt, er sei viel mächtiger und müsse eigentlich auf diesem Thron da sitzen. Auch du, Calderone, glaubst, prädestinierter zu sein. Vielleicht hast du sogar Recht.«
    »Ich werde Stygia töten«, sagte Calderone.
    »Sitzt du deshalb schon auf ihrem Thron?«, spöttelte der Marquis.
    »Vielleicht? Was geht's dich an?«
    »Ich sagte schon, du wirst mich als deinen Freund brauchen. Deshalb sollten wir keine Geheimnisse voreinander haben. Glaubst du ernsthaft, es reicht, Stygia zu töten, um ihren Thron zu erlangen? Es gibt andere Anwärter.«
    »Zum Beispiel dich?«
    Der geflügelte Wolf lachte und setzte sich auf die Hinterläufe. »Ich habe andere Ambitionen.«
    Ich auch, dachte Calderone, sprach es aber nicht aus. Er sah die Chance, auch Astardis auszuschalten. Warum sollte er sich dann mit Stygias Thron begnügen? Er war der legitime Nachfolger des Lucifuge Rofocale!
    »Wenn du Stygia töten willst, musst du sie zuerst finden«, sagte Marchosias.
    »Ich kann auf ihre Rückkehr warten.«
    »Vielleicht«, warnte der Marquis gedehnt, »ist das falsch. Ebenso falsch, wie sie umbringen zu wollen. Es gibt da etwas viel Interessanteres für jemanden wie dich.«
    »Und das wäre?«
    »Stygia ist dabei, Astardis aus dem Weg zu räumen.«
    »Woher weißt du davon?«, fragte Calderone misstrauisch.
    Der Wolf winkte mit einer Pfote lässig ab. »Ach, weißt du, mein Freund, ich gehöre zu jenen, die immer gut informiert sind. Ich weiß, wer du bist und wer du warst, und ich weiß, dass Stygia von dir verlangt hat, dass du herausfindest, wer Astardis ist. Sie hat übrigens nicht nur dich auf ihn angesetzt, sondern auch andere Dämonen. Und darüber hinaus -den Meister des

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