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0750 - Todesfaktor Calderone

0750 - Todesfaktor Calderone

Titel: 0750 - Todesfaktor Calderone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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den Fürsten der Finsternis zu erheben: Es war sein Hecht, sich gegen Angriffe zu verteidigen.
    Er kehrte zurück in sein noch nicht vollständig eingerichtetes höllisches Domizil. Wie er von hier aus in Stygias Thronsaal kam, wusste er.
    Wenig später war er am Ziel.
    ***
    Nicole sah Zamorra und Stygia dicht voreinander stehen. Unwillkürlich flog ihre Hand zum Blaster. Aber dann sah sie, dass ihrem Lebensgefährten keine Gefahr drohte.
    Zumindest nicht seitens der Dämonenfürstin…
    Stygia entdeckte Nicole. Auf ihre Reaktion hin wandte sich auch Zamorra um, und er atmete erleichtert auf.
    »Waffenstillstand«, sagte er dann und wies auf Stygia. Die Dämonin fauchte wie eine wütende Raubkatze.
    »Was ist mit Sid?«, fragte Zamorra.
    »Merlin versucht, ihm zu helfen, aber wahrscheinlich wird er dennoch sterben.«
    »Mit Schwund muss man rechnen.« Stygia grinste breitmaulfroschhaft, als sie damit einen Spruch zitierte, den Asmodis oft und gern von sich gegeben hatte, wenn wieder einmal einer seiner Untertanen in den Auseinandersetzungen mit Zamorra und seiner Crew versagt hatte.
    Zamorra holte lässig aus und setzte Stygia beiläufig die Faust ins Gesicht. Die Dämonin taumelte zurück und gab einen Wutschrei von sich.
    »Es ist nicht meine Art, Frauen zu schlagen«, sagte Zamorra. »Aber bei Dämonen mache ich schon mal eine Ausnahme.«
    »Das zahle ich dir heim!«, keuchte Stygia. »Sobald sich eine Gelegenheit ergibt.«
    »Denke an das, was wir eben besprochen haben. Wir sind für dich unangreifbar, meine Teuerste.«
    »Was für ein Spiel läuft hier?«, wollte Nicole wissen.
    Zamorra berichtete ihr von seiner Unterhaltung mit der Dämonin. Nicole begann zu lächeln. Sie sah den abgrundtiefen Hass in Stygias Augen lodern. Vor allem auch ihr, Nicole, gegenüber. Stygia vergaß nie, dass Nicole es gewesen war, die ihr vor einiger Zeit die Flügel in Brand geschossen hatte. Bis die Verletzungen auskuriert waren, hatte sich die Fürstin ihresgleichen nicht in ihrer Teufelsgestalt zeigen können, ohne jene bittere Niederlage einzugestehen.
    »Eine recht erfreuliche Ausgangssituation«, sagte Nicole. »Und sicher noch sehr ausbaufähig. Chef, wir sollten unsererseits dafür sorgen, dass unsere hübsche Freundin so lange wie möglich im Amt bleibt. Einen besseren Verbündeten können wir kaum bekommen.«
    Stygias Augen sprühten Funken.
    Sie konnte Zamorras Behauptung nicht nachprüfen, dass auch dessen Mitstreiter von ihrem verhängnisvollen Fehler wussten und diese Information an den richtigen Stellen lancieren würden, wenn Zamorra oder Duval etwas zustieß. Denn sie war nicht in der Lage, die Gedanken der beiden zu lesen. Zamorra und seine Freunde besaßen mentale Sperren, die verhinderten, dass andere in ihren Gedanken lesen konnten. Nur willentlich ließ sich diese Sperre senken, um mit befreundeten Telepathen in Kontakt zu treten. Aber der Standard war, abgeschirmt zu sein.
    Das hatte ihnen schon oft geholfen und manchmal sogar das Leben gerettet, weil die Dämonen nicht in der Lage waren zu erkennen, was Zamorra und seine Gefährten beabsichtigten.
    Nicole grinste die Fürstin an. »Du solltest uns dankbar sein. Eine Hand wäscht die andere.«
    »Möge sie dir abfaulen«, zischte Stygia.
    »Nachdem die Freundlichkeiten und Liebesgrüße nun ausgetauscht sind, können wir vielleicht zur Sache kommen«, schlug Zamorra vor. »Unsere Freundin Stygia wird uns nun dorthin bringen, wo wir Astardis finden können. Und - ich denke, wir sollten ihr den Gefallen tun und nicht nur herausfinden, wer er wirklich ist, sondern ihn gleich auch endgültig entsorgen.«
    »Nichts, was ich lieber täte«, verkündete Nicole. »Worauf warten wir noch?«
    ***
    Unvermittelt tauchte Calderone in Stygias Thronsaal auf. Hitze schlug ihm entgegen und das Schreien brennender Seelen. Die Fürstin hatte noch keine Anweisung gegeben, die Kraft des Seelenfeuers wieder auf ein normales Maß zu reduzieren.
    Gut ein Dutzend ihrer Hilfsgeister und einige rangniedere Dämonen lümmelten sich im Saal. Von Stygia selbst war nichts zu sehen. Der Knochenthron war leer.
    Die Dämonen waren in der Tat von unterstem Rang. Kaum ein Mächtiger gab sich mit ihnen überhaupt ab. Dass Stygia es dennoch tat, zeugte nicht unbedingt von gutem Geschmack. Zumal es auf den ersten Blick ersichtlich war, zu welchem Zweck sie sich diese ›Schoßhündchen‹ hielt…
    Calderone hob die klobige Waffe und schoss. Die Projektile jagten in rasender Folge aus der Mündung

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